Michael Helml röstet mit seinem Bruder Thomas den Caffè vom See. Eine sortenreine, schonende Röstung von Hochland Spitzen-Arabicas aus organischem Anbau, die ursprünglich als Hausröstung für das familieneigene Hotel Villa Verdin am Millstätter See gedacht war. Seit Kurzem hat die Marke einen Shop in Wien in der Kettenbrückengasse unweit des Wiener Naschmarkts: als offene Homebase und groß genug als Expedit, Büro und Tagesbar. Seine liebsten Kaffee-Spots und wo er sonst noch zu finden ist, verrät uns Michael Helml hier mit seinen ganz persönlichen Wien-Tipps.
von Nina Glatzel / 11.09.2020
Die Rösttrommel der Helml-Brüder dreht sich in Millstatt. Seit einigen Jahren produzieren Michael und Thomas hier für ihr Hotel Villa Verdin am Millstättersee Kaffee aus organisch angebaute Arabica-Bohnen: der Caffè vom See. Oder, wie es die beiden beschreiben: Blends, die die Kraft des italienischen Espressos mit der Raffinesse von österreichischem Mokka vereinen. Längst liebt auch Wien den Kaffee aus Kärnten. In der Nähe des Naschmarkts kannst du den neuen Flagshipstore besuchen. Außerdem versorgt dich Caffè vom See heuer auf der Vienna Design Week.
Hier kommst du zu den Kärnten-Tipps von Thomas Helml von der Villa Verdin.
Wien-Tipps vom Caffè vom See-Chef
Abgesehen vom eigenen Laden: Wo lässt du bei einer Tasse Kaffee den Alltagsstress hinter dir?
Bevor der Alltag losgeht, nehme ich einen feinen Cappuccino in der Kaffeefabrik (Favoritenstr. 4-6). Im Cin Cin, einem Mini Italo-Buffet in der Schottenbastei, trinke ich einen starken Espresso mit viel Robusta aus Neapel, wie er sein soll. Dazu kleine Dolci aus der eigenen Bäckerei nebenan. Alternativ eine Tasse Grüntee im kleinen T-Room bei Jäger Tee (Operng.6), einer Ruheoase in Wiens ältestem Teegeschäft mit unglaublichem Sortiment.
Cin Cin Buffet,
Schottenbastei 2,
1010 Wien48.213323, 16.363589+43 664 43177421 Welche Lokale fungieren für dich als verlängertes Wohnzimmer?
Das Skopik & Lohn, das mit seinem Ambiente und dem erstklassigem Service eines der stimmungsvollsten Restaurants in Wien ist, und definitiv das beste Wiener Schnitzel der Stadt serviert. Im Zum Finsteren Stern (Schulhof 8) trifft man mich an einem warmen Sommerabend im wunderschönen Gastgarten gut versteckt hinter dem Goldenen Quartier. Auch auf das Café Anzengruber (Schleifmühlg. 19) passt die Beschreibung "verlängertes Wohnzimmer" gut, jedenfalls treffe ich immer jemanden dort.
Skopik & Lohn,
Leopoldsgasse 17,
1020 Wien48.220118,16.376647+43 1 31989771 Wohin gehst du mit Geschäftspartnern zum Businesslunch?
Ins japanische Mochi (Praterstr. 15), wo es neben den Klassikern verschiedene Bento Boxen gibt. Alle köstlich, ich kann mich nie entscheiden, aber teilen kann man ja. Für Wiener Wirtshausklassiker vom Feinsten reserviere ich einen Tisch im Gasthaus Pöschl. Und finally das Xpedit (Wiesingerstr. 6), ein entspannter Ort mit italienisch-ligurischer Küche. Vitello Tonnato und Linguini con Gamberoni zählen zu meinen Lieblingsgerichten.
Gasthaus Pöschl,
Weihburggasse 17,
1010 Wien48.206572,16.374071+43 1 5135288 1 Welche Bar ist für dich ein Klassiker?
Natürlich die Loos Bar (Kärntner Durchgang 10), für mich die schönste Bar Wiens und mit vielen guten Geschichten rund um ihre Betreiberin Marianne Kohn. Außerdem Unger und Klein, eine Weinhandlung und Weinbar abseits vom Trubel im ehemaligen Textilviertel, mit wunderbar reduzierter Architektur von Gregor Eichinger.
Unger und Klein,
Gölsdorfgasse 2,
1010 Wien48.213382,16.372256+43 1 53213231 Was sind die schönsten Kunstschauplätze?
Neben den Galerien der Schleifmühlgasse und Eschenbachgasse zieht es mich immer wieder in das Belvedere 21 (Arsenalstr. 1). Die Albertina Modern ist auch auf meiner Liste. Einmal pro Woche laufe ich um den Ring. Meine Fitness-Gardenroute vorbei an den Prachtbauten und in den Gärten rund um die Ringstraße. Ein Privileg für die Wiener.
Wo in Wien shoppst du?
Als Liebhaber skandinavischen Möbeldesigns werde ich immer wieder bei Vitra (Schottenring 12) fündig. Ansonsten ist das Bananas (Kettenbrückeng. 15) unser Hauslieferant für Vintage Möbel. Am liebsten kaufe ich in der Nachbarschaft. Etwa bei Stattgarten-Eigenbedarf, einem Conceptstore mit Dingen erlesener Qualität von Besen bis Spaghetti. Käse bei der Käseschatztruhe (Kettenbrückeng. 10), Gemüse beim Bauernladen Helene (Kettenbrückeng. 7) und bei Crupi (Margaretenstr. 3) den vermutlich besten Prosciutto und herrliche Orangen und Zitronen.
Wo lernt man das alte, traditionelle Wien kennen?
Beim Heurigen jedenfalls. Empfehlenswert ist auch so manches städtisches Schwimmbad. Mit etwas Glück bei einer Taxifahrt, einem Burgtheaterbesuch und definitiv beim Buffet im Zum Schwarzen Kameel.
Welche Eigenart schätzt Du an den Wienern?
Die subtile, leidenschaftliche Form und Raffinesse der Zuneigung des Wieners für seine Mitmenschen.