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Insidertipps Wien: Gabriel Roland
Talks, Workshops, Fokusbezirk. Es ist die erste Vienna Design Week unter der Leitung von Gabriel Roland, und diese beglückt in bekannter Vielfalt ganz Wien mit Design.
Die Vienna Design Week ist Österreichs größtes Designfestival. Es startet am 24. September in die 15. Auflage. Der neue Direktor, Gabriel Roland, verrät uns im Vorfeld seine persönlichen Wien-Tipps.
Mehr Lieblingsplätze findest du im Wien-Channel.
Wien-Guide Gabriel Roland
Welchen „Design-Ort“ Wiens zeigst du Gästen als erstes und was erzählst du darüber?
Wenn der Besuch nicht gerade im Festivalzeitraum der Vienna Design Week kommt, ist und bleibt das MAK die erste Anlaufstelle für Design. Dort bekommt man nicht nur Einblicke in die Geschichte von Gestaltung in Wien, das Design Lab vermittelt auch zeitgenössische Tendenzen in beeindruckender Vielfalt. Die Verbindungslinien zwischen historischen und heutigen Positionen sind ein faszinierendes Gesprächsthema.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien
Welche Trends beobachtest du gerade auf Wiens Straßen?
Die unglaubliche Diversifizierung im Mobilitätsangebot. Momentan ringen die unterschiedlichsten Verkehrsmittel – öffentlich, privat, shared, motorisiert, muskelbetrieben, individual und kollektiv – um die Gunst der Leute, die von A nach B wollen. Allenthalben stoßen die Lebensmodelle und Repräsentationsbedürfnisse unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer*innen aufeinander. Die dabei entstehenden Reibungen zu beobachten ist alles von amüsant bis besorgniserregend. Wir als urbane Gesellschaft müssen uns dringend überlegen, wie wir den öffentlichen Raum dahingehend organisieren wollen. Design und Architektur stehen in der Verantwortung Impulse zu setzen.
Welches Stadtviertel ist die upcoming neighbourhood in Wien?
Up-and-coming neighborhoods kann man nicht ohne die Zerstörung gewachsener Strukturen und die Verdrängung von nicht mehr dazupassenden Bewohner*innen haben. Ich hoffe, dass Wien auch weiterhin ein Ort ohne rasante Gentrifizierung und einem starken öffentlichen Gegengewicht zur privaten Immobilienentwicklung bleibt. Insofern sind – bei allen Problemen, die sie haben mögen – die Viertel der Zukunft diejenigen, wo geförderter und kommunaler Wohnbau stattfindet: Seestadt, Nord- und Nord-Westbahnviertel, Neu Leopoldau und wie sie alle heißen.
Made in Vienna: Welche lokalen Designer*innen begeistern dich?
Was mich neuerdings an der Wiener Designszene begeistert, ist die kollaborative Gesinnung. Gut ablesbar ist das an den exzellenten Gemeinschaftsstudios, die in den letzten Jahren entstanden sind: HDS59 und Design in Gesellschaft etwa, die beide an der Vienna Design Week 2021 teilnehmen, oder das Studio in der Kellermanngasse, wo neben anderen studiotut arbeitet, die den Dorfplatz EU in der Festivalzentrale gestaltet haben.
Wo reservierst du einen Tisch für ein Frühstück mit Freund*innen?
Manchmal muss das Frühstück eine Mahlzeit ohne Experimente sein. Man geht ins Sperl (Gumpendorfer Str. 11) und alles ist weder mehr noch weniger als in Ordnung – genau richtig. In der Nähe des Büros wären dann noch Café Z, Café Antique (Kardinal-Rauscher-Platz 3), Diwan (Märzstraße 51), das GOTA (Mariahilfer Str. 192) oder die Konditorei Rieppel (Märzstraße 71), die alle unterschiedliche Aspekte des Fünfzehnten versinnbildlichen. Ansonsten bin ich auch ein Anhänger des verborgenen Frühstücks auf einer Parkbank, wo einen keiner sucht.
Verratest du uns dein Soul Food Lokal? Was magst du daran?
Ich komme in Wien schon seit einiger Zeit am chinesischen Essen nicht vorbei. Das vielgeliebte Tofu & Chili (Linke Wienzeile 18) für den Nordosten, das Jummy House (Linke Wienzeile 14) für den Nordwesten, die China Kitchen für Sichuan-Küche, Wang (Kettenbrückengasse 23) für Jiaozi und das irre Yi Pin Bu Yi (Westbahnstraße 14) für gesellige Hotpot-Runden.
In welches Hotel quartierst du gute Bekannte ein, die nach Wien anreisen?
Das Max Brown ist zentral, unaufgeregt und hat ein wildes, israelisches Lokal unten drinnen. Die neue Superbude quartiert einen hingegen mitten im grünen Wien ein mit komplett ungewohnter Perspektive auf den Prater und einem Franz-Zadrazil-Gedächtnisraum. Das Altstadt Vienna ist natürlich eine ewige Empfehlung und gut betuchten Bekannten würde ich das Hotel Motto nahelegen, einfach nur um einen Anlass zu haben, mir die Dachterrasse mit Blick über die Mariahilfer Straße anzuschauen.