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Insiderin Wien: Squalloscope

Anna Kohlweis aka Squalloscope

Anna Kohlweis´ künstlerischer Mikrokosmos umfasst Zeichnungen und Malerei, Fotografie, vor allem auch Musik. Als Squalloscope veröffentlicht sie ihre Platten.

von Peter Schernhuber / 15.06.2014

Wien verändert sich im Großen wie im Kleinen. Wo nehmen Sie Veränderungen der Stadt wahr?
Die Mieten werden teurer. Das sagt eh jeder, fällt mir immer als Erstes ein, stimmt auch, ist zumindest für mich persönlich auch nicht unproblematisch. Ich gehe zu wenig außer Haus und beschäftige mich zu wenig aktiv mit dem, was in der Stadt passiert, um diese Frage genau zu beantworten. Vermutlich aber verändert sich alles, vermutlich langsamer als in manchen anderen Städten, vermutlich zum Besseren, hin zu mehr gegenseitigem Respekt und hin zu mehr Enthusiasmus und Mut für Veränderung. Zumindest glaub ich da gern daran.
Die Stadt ist voll an Kleinoden und Besonderheiten. Welche möchten Sie nicht missen?
So viel alte Stadtgeschichte kommt oft mit einer dicken Staubschicht. An meinen nicht so guten Tagen kommt mir die Staubschicht dicker vor als die Geschichte darunter, und dann ist es auch schwer, die Kleinode und Besonderheiten auszubuddeln. Wien hat seine Eigenheiten, aber nach zehn Jahren hier bin ich mir oft nicht mehr so sicher, ob ich sie noch als solche erkenne oder als Teil eines meistens durchaus sympathischen Gesamtbilds wahrnehme. Vermutlich könnte ich auch gut ohne sie auskommen. Außer die Kaffeehäuser, die hab ich anderswo schon manchmal richtig vermisst.
Wenn Sie auftreten: In welchem Club schätzen Sie Publikum und Atmosphäre?
Der eine Club, der mich seit meinem ersten Jahr in Wien immer begleitet hat, ist das Rhiz. Da fanden viele wichtige Konversationen und Konzerte statt und beim Selbst-dort-Auftreten fühlte ich mich meistens in Bestform, immer allerwärmstens willkommen und so daheim, wie's für mich geht in einem Club. Ob man den Salon Goldschlag (Goldschlagstraße) Club nennen kann, will ich bezweifeln, aber als lo-fi-Wohnzimmer-Gegenstück zum Rhiz ist dort auch ganz schön viel Konzertzauberei passiert.
Rhiz, U-Bahnbogen 37, 1080 Wien
Digital auf unterschiedlichen Kanälen sammeln Sie Eindrücke Ihrer Umgebung – Bilder auf Tumblr, kürzere Stellungen auf Facebook, etc. Welche Gegenden der Stadt wecken Ihr Interesse und warum?
Ich wünschte, ich würde mehr Geheimgänge kennen. Bis es so weit ist, weckt mein Interesse meist das, was gute Geschichten erzählt, die unheimlichen Orte, die schönen ruhigen, gegensätzlichen, die extrem informativen. Das Museum im Narrenturm, der Friedhof der Namenlosen – so wunderbar eingequetscht zwischen Industriegebiet, wildem Auwald und Donau – der versteckte jüdische Friedhof in der Seegasse, das großartige, wichtige Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, das Hieronimus-Bosch-Tryptichon in der Gemäldegalerie am Schillerplatz, die Wachsmodellsammlung im Josephinum, das Globenmuseum, die Kirche am Steinhof und die gleich nebenan liegende schwere, wichtige Gedenkstätte Steinhof, der Weg vom Leopoldsberg nach Nussdorf inklusive Weintrink-Pause beim Heurigen, der Ausblick vom Haus des Meeres an nebligen Tagen im Spätherbst, die Hai-Eier und Chamäleons in selbigem und außerdem die Prachtröhrenaale, von denen anscheinend tatsächlich niemand so genau weiß, wie sie sich eigentlich fortpflanzen.

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste

Schillerplatz 3
1010 Wien
+43 1 588162222
www.akademiegalerie.at

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Schillerplatz 3 , 1010 Wien
Teil Ihres künstlerischen Portfolios sind auch Zeichnungen, Malereien, Grafiken. Diese tragen Sie auch am Körper. Welchem Tätowierer vertrauen Sie?
Ich habe irgendwann angefangen, mir Tätowierungen in erster Linie als Souvenir zuzulegen. Faktoren und Kriterien dabei reichen von schneller Verfügbarkeit eines Tätowierers oder einer Tätowiererin am Aufenthaltsort bis zur Recherche über Aufenthaltsort eines Lieblingstätowierers und darauffolgende Reiseplanung rund um einen freien Termin – besonders bei Arbeiten, die nicht auf meinen eigenen Entwürfen basieren. Die letzten paar Arbeiten kamen von Kim Marcellino – damals Black&Blue Tattoo San Francisco – Yoni Zilber (New York Adorned), Madame Chän (als Gast bei Tattoo Culture Brooklyn), Alexis (Ltw Barcelona) und Barbe Rousse (Aka Berlin).
In welchen Läden der Stadt stöbern Sie gerne?
Ich entdecke gern Dinge, die andere vielleicht loswerden wollten. Deswegen halte ich mich gern in Secondhandläden auf, auch aus finanziellen Gründen. Wenn mir langweilig ist, schau ich gern für eine Stunde im Carla Mittersteig vorbei, hoffe auf verwahrloste Familienfotos, vernünftig bepreiste Kleidungsstücke, Bücher mit Illustrationen - zum Beispiel anatomischer und medizinischer Thematik, billige Bilderrahmen, und beäuge Möbelstücke, die ich mir nicht kaufe. Wenn ich keinen Blazer mit akkurater Schulterpartie für weniger als zwanzig Euro finde, geh ich auch gern in die Textil Müller-Filiale in der Krummbaumgasse im 2. Bezirk und nähe mir danach ein Leiberl, weil das ist weniger kompliziert.

Carla Mittersteig

Mittersteig 10
1050 Wien
+43 1 5059637
www.carla-wien.at

Carla Mittersteig, Mittersteig 10 , 1050 Wien
Fernab des städtischen Treibens, wo weilen Sie gerne in der Natur?
Ich bin viel zu selten in der Natur. Manche denken, ich bin so ein Landkind, weil ich aus Kärnten komme, aber dort bin ich auch in der Klagenfurter Innenstadt aufgewachsen. Spazierengehen finde ich, wenn ich schon mittendrin bin, eh immer super, kann es mir jedoch aus unerfindlichen Gründen davor kaum unterhaltsam vorstellen. Im Winter will ich nicht gern raus und muss daheim in meiner nur von einem antiken Kachelofen beheizten Wohnung sowieso alle paar Stunden Holz nachlegen, damit mir nicht die Finger abfallen. Im Sommer allerdings mit dem Rad einfach der Nase nach die Donau entlangfahren oder mit der Bahn für einen Nachmittag zum Neusiedler See oder nach Kritzendorf, das ist schon alles ziemlich fein. Ich bin gern am Wasser, da ist viel Platz und Luft. Manchmal auch viele Gelsen. Oje.

Neusiedler See

Neusiedler See


Anna Kohlweis aka Squalloscope

1010 Wien
www.annakohlweis.com

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