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Insiderin Wien: Caroline Messensee
Artcurial Wien
Nach rund 20 Jahren in Paris ist Caroline Messensee nun seit knapp zwei Jahren wieder in Wien. Sie leitet die Dependance des französischen Auktionshauses Artcurial.
Wien und die Kunst – wo ist es aktuell besonders spannend?
Immer im TBA21. Die Projekte, die Francesca Habsburg macht – aktuell etwa "Green Light" von Olafur Eliasson – würden auch in ganz große Metropolen passen. In der Galerienszene finde ich Emanuel Layr gut (Seilerstätte 2/26) und in der Off Space-Szene das weisse haus (Hegelgasse 14). Äußerst interessant ist auch der Harpune Verlag von Josef Zekoff und Sarah Bogner (Semperstraße 60/15). Gerade hat sich der Verlag die Aufgabe gestellt, Moby Dick herauszugeben. Jedes Kapitel wird von einem anderen Künstler oder einer Künstlerin illustriert und das Werk als eine Art Sammelband herausgegeben.
Welche Jungkünstler und -künstlerinnen muss man in Wien derzeit kennen?
Andy Boot, ein Australier, der in Wien lebt und von Emanuel Layr vertreten wird. Er ist jemand, der im Zeitalter neuer Technologien auf Klassisches zurückgreift. Das Schwierigste in meinen Augen ist die Arbeit mit Leinwand und Farbe – Boot malt und macht auch Skulpturen.
Abgesehen von der Kunst – was haben Sie für sich in Wien ganz neu entdeckt?
Obwohl ich seit zwei Jahren wieder aus Paris zurück bin, ist für mich noch immer vieles brandneu. Wieder entdeckt habe ich etwa den Pavillon im Volksgarten. Es ist einfach grandios, mitten in der Stadt solch einen Park mit solch einem Platz zu haben. Wenn ich bedenke, wie weit ich in Paris fahren müsste, um so etwas zu finden. Das ist in Wien schon ein Glück!
Jetzt, wo der Sommer voll da ist, wo genießen Sie einen lauen Abend?
Gerne am Donaukanal. Der ist für mich gleich hinterm Haus. Es ist herrlich, abends da irgendwo in einem Liegestuhl zu sitzen. Ich bin aber auch gerne am Rudolfsplatz. Das Restaurant Stopfer hat einen der nettesten Gärten in ganz Wien und normale Wiener Küche (Rudolfsplatz 4). Komplett absurd, aber für mich interessant, weil ich gleich hier wohne, ist die Lounge Bar and more gleich neben dem Stopfer (Rudolfsplatz 3). Der Campari Soda ist günstig und man kann ihn direkt auf einem Canapé genießen.
Donaukanal
Bleiben wir beim Essen – hat eine Caroline Messensee ein Lieblingslokal in Wien?
Das Coté Sud in der Schleifmühlgasse, das eine Freundin von mir führt. Die Küche ist gut, die Leute nett, die Atmosphäre fein. Sind Vernissagen in der Schleifmühlgasse, ist das Lokal fast wie ein Headquarter, wo man jeden auf ein Glaserl Wein trifft. Und meist sitzenbleibt.
Sie haben einen Tag frei – wie gestalten Sie ihn in Wien?
Freie Tage sind wahrlich rar. Hätte ich einen, würde ich gerne meinem Mann die Alte Donau zeigen. Dass es solche Orte mitten in einer Stadt gibt, ist toll.
Sie schwärmen direkt von Wien. Was hat die Stadt, das andere Städte nicht haben?
Das wird wohl jeder auf diese Frage antworten, aber es stimmt: Lebensqualität! Und zwar, dass man etwa mitten im ersten Bezirk Tag und Nacht die Fenster offen lassen kann und es nicht laut ist. Dass das Evian-Wasser aus der Leitung kommt. Dass man in kürzester Zeit mitten im Grünen ist. Und dass man so viel Platz hat.
Wo trifft man Sie zum Einkaufen in Wien?
Ich kaufe selten in Wien ein. Sonst aber sehr gerne in Boutiquen mit Atmosphäre, wo mich das Umfeld inspiriert und anregt, etwas zu kaufen. Das ist bei Mode, aber auch bei Möbeln so. Für Mode gehe ich etwa zu Song, die machen das, finde ich, besonders schön.
Welches Hotel empfehlen Sie Freunden für einen Aufenthalt in Wien?
Freunden das Guesthouse, weil man es nicht weit in die Stadt hat, das Design ansprechend ist und das Lokal auch. Da kann man auch einfach so hingehen, etwa mittags. Geschäftspartnern empfehle ich das Park Hyatt. Es ist gut gelegen, im Vergleich zu ähnlichen Hotels in anderen Städten leistbar, und dass das Schwarze Kameel gleich gegenüber ist, wo man ein Schinkenbrötchen essen kann, finde ich charmant.
Sie haben selbst Kinder – was bietet Wien Familien?
Was man will! Einen der schönsten Zoos der Welt oder den Wurstelprater, der in wenigen Minuten erreichbar ist. Gleichzeitig kann man am selben Tag noch schnell zum Heurigen samt Streichelzoo und die Füße ins Gras stecken – mit Blick über Wien. Das ist schwer zu toppen!
Artcurial Wien