
Insiderin Wien: Anne Catherine Fleith
feld 72
Sie steht für die Frauenpower des Studios feld72: Anne Catherine Fleith (links im Bild). Gemeinsam mit ihrem Team bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen Architektur, Urbanismus und Kunst.
Was ist für Sie einzigartig in Wien?
Die Wiener Gelassenheit. Wien hat eine legere Art und nimmt sich nicht allzu wichtig.Die Lage. Die Naturnähe. Die öffentlichen Freiräume. Wien hat auch Hochkultur und gelebte Kultur, die nicht nur erfahrbar ist, sondern die man auch als Akteur aktiv mitgestalten kann. Die Möglichkeitsräume welche die Stadt bietet sind ebenfalls einzigartig. Für uns bei feld72 ist es seit Beginn unserer Arbeit wichtig, den Stadtraum als sozialen Raum zu sehen. Wien hat uns immer einen Rahmen geboten damit in Form von urbanen Strategien zu experimentieren. Außerdem ist Wien verhältnismäßig günstig. Das ermöglicht auch viel Freiraum.
Ihr Office ist im 7. Bezirk. Zeigen Sie uns Ihre Lieblingsspots der Umgebung!
Eines meiner Lieblingsgeschäfte hier ist das Sous-Bois – ein kleiner Laden mit einer sorgfältigen Auswahl an Papier- und Schreibwaren aller Art. Ansonsten schätze ich im Bezirk besonders das bunte Nebeneinander – hier findet man alles von kreativen Designläden bis zum urigen, charmanten Fachhandel.
Verraten Sie uns Ihr architektonisches Highlight der Stadt!
Wenn Freunde nach Wien kommen, zeige ich ihnen weniger architektonische Highlights, sondern vielmehr Stadträume, die als soziale Orte gut funktionieren und Wien so besonders machen. Wie etwa die Ringstraße – ein einzigartiges, städtisches Verbindungselement, das unglaublich vielfältig ist. Der Innenhof vom Museumsquartier mit seinem Wohnzimmercharakter steht auch auf der Besichtigungsliste, ebenso die Donauinsel und die Alte Donau, wo Skyline und Freizeitraum als konträre Stadtbilder zusammen kommen.Und natürlich das Riesenrad.
Wo hat Wien architektonisch echt Nachholbedarf?
Die Dachlandschaften Wiens haben noch große Potentiale – frei zugängliche, konsumfreie Freiräume mit Ausblick. Genau wie das Gebiet entlang der Donau.
Donau, An der unteren Alten Donau, 1220 Wien
Wo trifft man Sie in Wien zum Mittagessen?
In den Sommermonaten genießen wir vor allem die Schanigärten bei uns in der Gegend – beispielsweise die China Bar und das Wirr in der Burggasse (Nr. 70) oder das Toma Tu Tiempo in der Zieglergasse (Nr. 44).
Welche Unterkunft empfehlen Sie uns in Wien?
Da habe ich drei Tipps: das Magdas Hotel, das Hotel am Brillantengrund (Bandgasse 4) und das Boutiquhotel Stadthalle (Hackengasse 20).
Was vermissen Sie, wenn Sie nicht in Wien sind?
All die Tschechen, Slowaken, Serben, Kroaten, Bosnier, Ungarn, Türken Italiener, Franzosen, Deutsche, Syrer etc., die im Laufe der Zeit durch die Gastfreundschaft der Einheimischen zu Wienern wurden... und das Trinkwasser.