
Insider Wien: Hian Jewellery
Hian Jewellery
Er Goldschmied, sie Grafikdesignerin, nun machen sie gemeinsam Schmuck. Die Geschwister Ani und Hagop Asvazadurian gründeten das Label Hian Jewellery.
Welcher Schmuck ist Trend?
2017 ist der Schmuck opulent. Auf allen Laufstegen sieht man massiven Ohrschmuck, insbesondere den Mono-Ohrring. Man verzichtet auf den zweiten Ohrring und trägt auf einer Seite ein XL-Statement-Stück. Ansonsten ist bei Ohrschmuck auch Mix & Match angesagt. Große und kleine Ohrringe werden miteinander kombiniert. Außerdem: Nach dem Choker-Trend im letzten Jahr, sieht man jetzt massive Halsreifen, die wie Kunstwerke anmuten. Oberarmreifen, die über Kleidungsstücke getragen werden, sind trendy ebenso riesige Sonnenbrillenketten als Accessoire. Die Devise ist "mehr ist mehr". Man trägt filigrane Ketten in unterschiedlichen Längen und statt einzelner Ringe werden gleich mehrere gestapelt.
Was ist neu in der Wiener Kreativbranche, das euch begeistert?
Wir mögen die Arbeiten von Künstlerkollegen an der Angewandten – etwa die digital verfremdeten Fotografien von Thomas Albdorf oder die puristischen Kunstobjekte von Benjamin Eichhorn. Auch die Vintageradios von Supersonic, die Richard Sbüll in seiner Werkstatt liebevoll restauriert, haben es uns mit ihrer unglaublichen Klangqualität angetan. Im Lokalbereich schätzen wir den Conceptstore Supersense, der auch Café, Bar und Werkstatt ist. Er ist ein Muss für alle Fans des Analogen und an einer traumhaften Location: dem Dogenhof in der Praterstraße, mit Rundbögen, Goldstuck und Designlustern.
Ihr arbeitet im ersten Bezirk: Welche Neueröffnung im Grätzel gefällt euch?
Das junge Modelabel TrueYou eröffnete vor zwei Monaten seinen ersten Shop in der Johannesgasse. Wir bewundern dessen Unisex-Kreationen seit der Vienna Fashionweek. Ansonsten sind wir Dauergast im neuen Lokal Rinderwahn (Weihburggasse 3). Die haben definitiv die besten Burger in der Innenstadt.
Welche Lokale sind für euch verlängertes Wohnzimmer?
Wir lieben einen vollgedeckten Tisch mit kleinen Vorspeisentellern und brauchen kein edles Restaurant. Unsere Favoriten sind Der Fuchs und die Trauben, der Grieche Kostas am Karlsplatz (Friedrichstraße 6) und das Tapas-Lokal Toma Tu Tiempo (Zieglergasse 44).
Der Fuchs und die Trauben, Kandlgasse 16, 1070 Wien
In welcher Bar trefft ihr Freunde nach der Arbeit?
Seit einem Jahr gibt es das Kleinod in der Singerstraße, von dessen Konzept wir von Anfang an begeistert waren. Nach Feierabend findet man uns dort beim Cocktail trinken mit Freunden, auch Kundengespräche halten wir dort ab. Auch beruflich sind wir verwoben: Wir haben für das Kleinod Schlüsselanhänger als Weihnachtsgeschenke für Stammkunden produziert.
Das beste Frühstück in Wien serviert...?
Da gibt es mehrere gute Optionen. Wir können uns nicht entscheiden zwischen The Guesthouse Brasserie & Bakery (Führichgasse 10), Joma (Hoher Markt 10-11) und Sneak In.
In welchen Boutiquen findet ihr neue Lieblingsstücke für den Kleiderschrank?
Wir lieben das We Bandits in der Neubaugasse, da finden wir immer etwas. Das Neue Schwarz in der Landskrongasse im ersten Bezirk liegt zwar etwas versteckt, hat aber wundervolle Vintage-Markenteile – ein Geheimtipp!
Kommen wir zu Hian Jewellery: Was ist das Besondere an eurem Label?
Das Besondere ist der Arbeitsprozess: Jedes noch so kleine Detail wird von uns selbst in traditioneller Goldschmiedearbeit per Hand gefertigt. Nichts ist maschinell hergestellt. Wir achten strikt darauf, nur faire, wiederverwertbare und ressourcenschonende Edelmetalle zu verwenden.
Was sind die Charakteristika der "Minimal Collection" und der "Modern Tribe Collection"?
Die erste Kollektion “The Minimal Collection” ist aus unserer Liebe zum Minimalismus entstanden. Wir lieben schlichtes Design in allen Bereichen der Kunst. Nachdem Ani zuvor kaum Schmuck getragen hatte, wollte sie eine Kollektion herausbringen, die sie selbst gerne tragen würde. Mittlerweile hat sich ihr Geschmack erweitert. Nun sind auch ausgefallenere Statementstücke dabei – wie in unserer “Modern Tribe Collection”, die von Stammeskunst und ethnischem Schmuck inspiriert ist.
Was bringt ihr euren Kunden in den Goldschmiedeworkshops bei?
Teilnehmer lernen das Herstellen eines eigenen Schmuckstücks im Schnelldurchlauf von zwei bis drei Stunden. Vom Schmelzen des Rohmaterials (in den meisten Fällen 925 Sterling Silber) bis zum Form aussägen, schleifen und polieren. Wir erklären Tipps und Tricks und helfen den Teilnehmern, ihre eigene Kreativität und Handwerkskunst zu entdecken.