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Insidertipps Wien: Othmar Handl
Forward Festival
Othmar Handl ist Gründer des internationalen Forward Festival für Künstler und Kreative. Im Interview verrät er angesagte Bars und Clubs in Wien und kreative Lieblingsplätze in der Stadt.
"Alle, die etwas Geiles machen oder machen wollen, sind bei uns willkommen."
Die Rede ist vom Forward Festival, das jährlich in Wien, Zürich, München und Hamburg über die Bühne geht. Gegründet wurde es von Othmar Handl als Plattform, die ohne jede Scheuklappen auf Kreative zugeht. "Ich will Menschen den Mut geben, dass sie machen, was sie wirklich machen wollen."
7. - 8. Oktober 2021, Gartenbaukino Wien
Was gibt es ganz Neues in Wien?
Generell werden meine Wochenenden immer ruhiger. Ich versuche, die freie Zeit bewusster zu nutzen und mehr mit meiner Frau zu unternehmen. Wir gehen beide sehr gerne brunchen. Zuletzt haben wir das L'Orient im zweiten Bezirk entdeckt. Das Restaurant bietet großartige marokkanische Küche an. Die Einrichtung und das Ambiente geben einem das Gefühl, wirklich im Orient zu sein. Es ist also das perfekte Lokal, um sich eine Auszeit vom stressigen Alltag zu gönnen.
Welcher Ort in Wien inspiriert dich persönlich und warum?
Ich liebe es, Wien zu erkunden. Im Sommer gehen meine Frau, unser Hund und ich gerne auf Erkundungstour. Wir fahren an den Stadtrand und besuchen neue Orte. Letztes Jahr waren wir vermehrt im Westen der Stadt. Wir haben die Otto Wagner Kirche und die Klimt Villa besucht, sind durch die verwinkelten Pfade am Kahlenberg geschlängelt und haben die Kulinarik der unzähligen Heurigen genossen.
Auf welche Locations möchtest du in Wien keinesfalls verzichten?
Dabei fällt mir sofort der Supersense-Store in der Praterstraße ein. Florian Kapsch hat sich dort eine analoge Wunderwelt geschaffen. Essen genießen, durch den Shop spazieren und in die Welt der analogen Fotografie eintauchen. Außerdem könnte ich nicht auf die vielen Kneipen und Beisl verzichten. Dort ist das wahre Wien zu Hause. Sei es das Schweden Espresso am Schwedenplatz (Laurenzerberg 5) oder Peters Opern Café in der Riemergasse.
Welche Clubs in Wien muss man kennen?
Die Clubszene in Wien hat sich in den letzten Jahren stark verändert – und das nicht unbedingt zum Positiven. Viele großartige Clubs, wie die alte Pratersauna oder das Cafe Leopold, mussten schließen und es sind leider keine neuen nachgekommen. Die erste Adresse für Fans der elektronischen Musik ist die Grelle Forelle. Der Club hat die beste Soundanlage der Stadt. Mich trifft man auch öfters im Donau (Karl-Schweighofer-Gasse 10) im siebenten Bezirk an. Dort wird vor allem Techno und Artverwandtes gespielt. Musikalisch sicherlich mein Lieblingsclub in Wien. Zu späterer Stunde gehe ich auch sehr gerne auf einen Absacker in die Tanzbar Jenseits (Nelkengasse 3). Der musikalische Mix aus Jazz, Swing und Soul und die Einrichtung, die an die Vergangenheit des Clubs als Bordell erinnert, gibt es so kein zweites Mal in Wien. Bevor es in die Clubs geht, kann ich einen Besuch im El Feo (Breitenfelder Gasse 22) wärmstens empfehlen. In der Mezcalería gibt es den besten Margarita der Stadt.
In welche Bar gehst du nach einem gelungenen Festival-Tag auf einen Absacker?
Dann gehe ich sehr gerne in die Krypt Bar. Die Bar liegt in der Nähe meiner Wohnung, also der Weg danach ist kurz. Sie wird als „verborgene Bar im neunten Bezirk“ beschrieben – ist also nicht sehr überlaufen, was nach einem hektischen Festival-Tag sehr angenehm ist.
Frage an den ehemaligen Street-Art-Fotografen: Welche Streetart-Werke muss man in Wien unbedingt sehen?
Die erste Anlaufstelle für Street Art ist seit einigen Jahren der Donaukanal. Etwas weniger bekannt ist die S-Bahn Stammstrecke von Meidling bis Floridsdorf. Auf dieser Fahrt lohnt es sich, den Kopf vom Handydisplay zu heben, und die bunte Vielfalt von Wien zu genießen.
In welches Restaurant ladest du kreative Köpfe ein?
Ganz klar in den Salonplafond im MAK. Gutes Essen und darüber hinaus ein guter Ort, um sich inspirieren zu lassen.
In welchem Hotel checkst du Freunde oder Gäste des Festivals ein, damit Wien einzigartig in Erinnerung bleibt?
Unsere Gäste bringen wir im Max Brown Hotel unter. Das Hotel entwickelt sich sicherlich zu einer der ersten Anlaufstellen für Kreative in Wien.
Max Brown Hotel 7th District, Schottenfeldgasse 74, 1070 Wien
Welcher Shop ist so gut gestaltet, dass du jedes Mal etwas kaufen musst?
Ich bin eigentlich nicht der große Einkäufer. Es gibt aber einen Ort, der meine Schwäche für gutes Design immer wieder ausnutzt. Im Scandinavian Design House finde ich jedes Mal etwas, das ich unbedingt haben muss.
Scandinavian Design House, Rudolfsplatz 13a, 1010 Wien
Welches Grätzel wird von Menschen aus dem Creative Industries besonders geprägt?
Dabei kann ich mich nicht auf ein Grätzel reduzieren, da Wien in den letzten Jahren aus seinem kreativen Winterschlaf erwacht ist. An allen Ecken entstehen spannende neue Projekte und Firmen. In unserem Haus im fünften Bezirk sitzt beispielsweise das Film- und Animationsstudio bounty.studio. Nur ein paar Straßen weiter liegt das Büro des Designstudios Zwupp, die das Grafikdesign für das Forward Festival machen. In der Zieglergasse im siebten Bezirk sitzen Studio Beton, die auf Print- und Plakatdesign spezialisiert sind. Ein paar Straßen weiter ist das Büro des interdisziplinären Designstudios Bleed, verantwortlich für die letzte Kampagne der Bäckerei Ströck. Im neunten Bezirk residiert Huangart, eine großartige Web Development-Agentur, die sich um die Forward Festival Webseite kümmert. Außerhalb des Gürtels sitzen das Designstudio Process, das auf dem diesjährigen Forward Festival sprechen wird und LWZ, die die neue Coporate Identity für FM4 entworfen haben. Ich könnte ewig weitermachen. Die Kreativszene in Wien wird immer größer.
Forward Festival