Wien: Nachwuchsdesign im Blitzlichtgewitter
Vienna to go. Special memories
Im meistfotografierten Haus des Wiener Naschmarktes verkauft ein Miniladen handgemachte Designobjekte aus Österreich.
"Ich habe den Sinn fürs Design und viele meiner ehemaligen Studenten noch keine Plattform", fasst Karen Gröbner die Idee ihres Ladens Vienna to go am Wiener Naschmarkt zusammen. Im Majolikahaus von Otto Wagner bespielt die Grafikerin und Lehrerin ein Minigeschäft, das handgemachte Wien-Andenken "abseits von Sisi und Franz" verkauft. Bis vor Kurzem führte sie die Location noch gemeinsam mit Tom Kilian unter dem Namen Möbeldepot. Dann wichen die aus Asien importierten Handicrafts dem heimischen Jungdesign.
"Ich habe beschlossen, in das Genre zu wechseln, das mir mehr liegt", erklärt Karen Gröbner ihre neue Ausrichtung. Sie orte Bedarf an österreichischen Handwerksprodukten, sagt sie. Vor allem dort, wo ständig Touristen stehen bleiben, um das bekannteste Gebäude am Wiener Naschmarkt zu fotografieren. Selbst seit 30 Jahren Mieterin des Hauses, begann sie vor Weihnachten im Pop-up-Modell lustige Design-Souvenirs zu verkaufen: kleine, robuste "Papiersackerl" von Johannes Lerch, die als Schnullergarage oder Täschchen für Rauchkram dienen, plüschige Taschen der Marke Sternentau, die sich fast wie Kuscheltiere anfühlen, Schmuck des Labels Steinbienchen aus Salzburg, dessen Glasanhänger gepresste Pusteblumen beinhalten. Wichtig ist Karen Gröbner vor allem, "den Kommerz zu durchbrechen und das Österreichische rüberzubringen", sagt sie. Bei ihr haben auch Upcycling-Produkte Platz. Lampen aus alten Skiern etwa - oder Taschen, die wahlweise aus Leiterplatten, LKW-Planen oder Lamellenvorhängen entstehen.
Weil Karen Gröbner eine möglichst große Vielfalt möchte, lädt sie Jungdesigner dazu ein, interessante Produkte via Facebook bei ihr vorzustellen. Vielleicht komme sie auch so zu neuen Artikeln, meint Gröbner, spannend sei immer "die Geschichte dahinter".
Vienna to go. Special memories
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