Wien: Spaziergang im Off-Space
Neuer Kunstverein Wien
Off-Spaces sind alternative Kunsträume. Die Bezeichnung ist typisch wienerisch, die Szene quicklebendig.
Off-Space. Das Wort gibt es im Englischen nicht. Dort heißt es “alternative gallery” oder “artist-run-space”. "Off-Space" ist also eine typisch wienerische Sache. Eine Bezeichnung für Ausstellungsräume, die oft temporär begrenzt existieren und deren Betreiber schlicht zwischen Kunst und Publikum vermitteln.
Die Wiener Szene ist quicklebendig. “Mehr noch als in Berlin“, sagt etwa Cornelis van Almsick. Der Architekt kommt aus Deutschland und betreibt seit Mai die Vacant Galleries, einen “etwas radikaleren” Off-Space, wie er es nennt. Die Galerie bespielt leerstehende Räume und das zeitweise nur für einen Tag. Im September gab’s die erste dreitägige Schau im Etablissement Gschwandner im 17. Bezirk. Wohin es als Nächstes geht, erfährt man auf www.vacant-galleries.com.
Ein fliegendes Konzept verflogt auch die Floating Gallery von Ursula Tuzcka, Gründerin des Metropolitain Art Clubs und Veranstalterin der Metropolitain Art Fair, die Anfang November 20 Künstlern im Le Meridien eine Plattform gab . Die aktuellste Floating Gallery war in einem freien Raum in der Mini-Edel-Shopping-Mall Stilwerk im 2. Bezirk untergebracht. Eine Woche zeigte sie u. a. Judith Grosser und Margit Abl. Der Ort für die kommende Schau ist offen. www.metropolitain.at
Der Neue Kunstverein Wien hat Anfang September seine neue Location in der Herrengasse 6-8 bezogen. Von dem ehemaligen Büro im 13. Stock des gerade in Renovierung begriffenen Hauses aus den 1930ern – dem ersten Hochhaus Wiens – blickt man über die ganze Stadt. Das Programm sucht Kuratorin Katarzyna Uszynska bedacht aus. Die Dezemberausstellung zieht abermals in die Herrengasse ein. Welcher Ort dann folgt, bleibt eine Überraschung. www.neuer-kunstverein-wien.at
Meister im Umziehen ist auch Alexandra Grausams weisses haus. Vor fünf Jahren mit der jetzigen Kuratorin der Wiener Albertina, Elsy Lahner, in der Westbahnstraße gegründet, mit dem Ziel zu bleiben, stellen kuratierte Künstler des weissen hauses derzeit in einer ehemaligen Schule im 4. Bezirk aus. Vom Keller bis ins WC nutzen sie die Räume und integrieren sie in ihre Präsentation. www.dasweissehaus.at
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