Wien: Upcycling im Kellerwerk
Kellerwerk
Aus Zeitungen macht er Lampen, aus Röhrenradios Hängekästchen: Sascha Johannik vom Label Kellerwerk. Seit Kurzem führt er einen Laden in Wien 6.
"Endlich können wir herzeigen, was wir alles produzieren", freut sich Sascha Johannik vom Label Kellerwerk. Seit drei Jahren entwirft der gelernte Tischler Upcycling-Produkte und peppt alte Möbel auf, Gastspielen im Keller der Mutter ("daher der Name") und in der Gemeinschaftswerkstatt Kunstkanal folgte Mitte Mai das eigene Lokal. Beim Haus des Meeres vertreibt er mit Freundin Romana Fürst nun wiederverwertete Möbel und redesignte Alltagsgegenstände.
Als Sascha Johannik zurück nach einem Afrika-Aufenthalt keinen Job fand, "der ihn glücklich machte", machte er sich selbständig - ein Kolleg für Innenraumgestaltung und seine Arbeit in einer afrikanischen Tischlerei legten den Grundstein für Improvisationstalent und Bastelleidenschaft. Zunächst vertriebstechnisch auf Designmessen unterwegs, fand er schließlich auf der Gumpendorfer Straße das perfekte Geschäftslokal: 140 Quadratmeter groß, mit knarrendem Boden ("das gefällt den Leuten") und alter, handbemalter Tapete.
Möbel, Lampen, Schmuck und Taschen des Kellerwerks entstehen aus Dingen, die Johannik recycelt (tapeziert, lackiert, repariert) oder upcycelt: Aus Schallplatten wird ein Klopapierhalter, aus Zeitungen eine Lampe, aus alten Röhrenradios ein Hängekästchen, aus Münzen Ringe und Ketten. Neben den eigenen Designs nimmt er Auftragsarbeiten entgegen und gibt anderen "Handwerkern" Raum zur Präsentation: Frau Fröhlich etwa stellt ihre Mode aus, das Kollektiv Plus Zwei seine Stricklampen.