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Insiderin Wien: Elisabeth Menasse
Zoom Kindermuseum
Elisabeth Menasse leitet seit 2003 das Zoom Kindermuseum in Wien. Heuer feiert das Museum seinen 20. Geburtstag. Menasse ist stolz auf ihr Haus "voll kreativer Köpfe".
Wien gilt als kinderfreundliche Stadt - wo zeigt sich das ganz eindeutig?
Im Fürstenhof des MuseumsQuartiers. Durch alle Tore und Türen strömen Kinder aus und ein: Schulklassen, kleine Gruppen von Eltern und Kindern. Sie besuchen den Dschungel, das Zoom, die Kinderinfo (alles: Museumsplatz 1), aber auch die anderen Museen im Quartier, denn auch dort gibt es überall wirklich gute Kinderprogramme.
Wo hat die Stadt dahingehend noch Potential?
Eine Stadt ist für Kinder generell schwierig, denn der Verkehr vertreibt sie aus dem öffentlichen Raum. Früher trafen sich die Kinder eines Grätzels auf der Straße und spielten entweder gleich dort oder gingen gemeinsam auf die nächste Gstätten oder in den nächsten Park. Heute wäre das undenkbar, weil es viel zu gefährlich ist. Aber für die Zukunft sehe ich gerade hier Potential: mehr verkehrsberuhigte Zonen, mehr Spielstraßen, generell das Zurückdrängen des Autoverkehrs.
Wien
Kinder gehen mit offenen, neugierigen Augen durch die Welt. Wohin treibt Sie die eigene Neugier bei einem Stadtspaziergang durch Wien?
Ich liebe Märkte! Am Wochenende gehe ich auf den Karmelitermarkt, weil ich dort in der Nähe wohne, oder auf den Brunnenmarkt (1060, Brunnengasse). Ich schaue Gemüse, Obst, Blumen, Fisch oder Käse einfach gern an. Und nach ausgiebigen Betrachtungen kaufe ich meistens gleich für die ganze Woche ein. Sehr gern gehe ich auch durch den Augarten, das ist eine multikulturell funktionierende Freizeitoase – das seltene Beispiel eines geglückten öffentlichen Raums in Wien (1020, Obere Augartenstraße).
Was haben Sie eben neu in Wien entdeckt?
Ich entdecke immer wieder Überraschendes und Neues, etwa den Donaukanal als Freizeitareal. Aber den hab ich schon letztes Jahr entdeckt. Was ich eben erst entdeckt habe, ist, dass die Straßenbeleuchtung in Wien an vielen Orten ziemlich hässlich ist. Diese quer über die Straßen gespannten Kabel mit den Leuchtröhren – das ist mir komischerweise erst kürzlich aufgefallen, als ich aus Paris zurückgekommen bin.
Wo wird man als Erwachsene in Wien wieder zum Kind?
Im Winter im Wienerwald beim Schlittenfahren oder – zu jeder Jahreszeit - im Tiergarten Schönbrunn.
Wien ohne Kaffeehausbesuch ist fast undenkbar - in welchen Wiener Kaffeehäusern trifft man Sie?
Sehr oft bin ich im Corbaci im MuseumsQuartier, das ist ein Mittelding aus Kaffeehaus und Restaurant. Ab und zu sitze ich noch im Café Sperl, das ich in meiner Studentenzeit als erweitertes Wohnzimmer genutzt habe, weil ich gleich nebenan gewohnt habe.
Neue Bars und Lokale schießen in Wien wie die Schwammerl aus dem Boden - welches Lokal zählt für Sie zu den guten Klassikern?
Ich arbeite im MuseumsQuartier und da gibt es gleich einen guten alten Klassiker: das Glacis Beisl, typische Wiener Küche, ein gutes Mittagsmenü und einen außergewöhnlich schönen Garten!
Glacis Beisl, Museumsplatz 1/Zugang: Breite Gasse 4, 1070 Wien
Wenn es draußen wieder warm wird, worauf freuen Sie sich da besonders?
Auf lange laue Abende in Schanigärten, aber auch darauf, dass ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren kann und vor allem aufs Schwimmen im Bundesbad an der Alten Donau.
Bundesbad Alte Donau
Arbeiterstrandbadstraße 93
1220 Wien
+43 1 26336670
www.burghauptmannschaft.at/php/detail.php?ukatnr=12188&parent=12170
In welchem Hotel quartieren Sie Freunde ein, die auf einen Wien-Besuch vorbeischauen?
Enge Freunde quartiere ich bei mir ein, entfernteren empfehle ich das Hotel Altstadt im 7. Bezirk. Es liegt in einer sehr netten Gegend, nahe dem Spittelberg, und an der Gestaltung der Zimmer haben interessante KünstlerInnen und ArchitektInnen mitgewirkt.
Zu guter Letzt: Was macht Wien einzigartig?
Für mich sind es mehrere Aspekte: Das überaus reiche Kulturangebot in allen Kunstsparten und für jeden Geschmack, von Tradition bis Avantgarde. Tolle Öffis und eine sehr kompakte Verbauung der Stadt, wodurch man alles innerhalb von 30 Minuten erreichen kann. Die Vielfalt der Umgebung Wiens – der Wienerwald, die Weinberge, die Donauauen, die Bäder an der Alten und Neuen Donau. Und in einer Stunde ist man mit dem Zug sogar in den Bergen. Die Mischung aus all dem macht Wien so einzigartig.
Nationalpark Donauauen/Nationalparkhaus Wien-Lobau
Dechantweg 8
1220 Wien
+43 1 400049495
www.donauauen.at
Zoom Kindermuseum