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Insiderin Wien: Irina Gavrich
Irina Gavrich
Mode und Kunst setzt die Fotografin Irina Gavrich in Szene. Gebürtig aus der Ukraine, pendelt sie zwischen Wien, Berlin und Paris.
In den letzten Jahren entwickelte Wien eine Modeszene, die sich international messen kann. Welche neuen Talente begeistern Sie?
Als ich in Wien in meiner fotografischen Tätigkeit gewachsen bin, haben mich viele kreative Freunde begleitet: Petar Petrov, Wendy&Jim, Claudia Brandmair und das neue Talent Roshi Porkar. Der international erfolgreichste Modedesigner, der in Wien lebt, ist Petar Petrov.
Welche Modetrends beobachten Sie, die Wien ganz einzigartig für sich entwickelt hat?
Schwierige Frage. Ich finde, die Wiener Modeszene ist leider noch viel zu jung und klein, um einen stabilen, starken und vor allem eigenen Modetrend (à la Berlin) im Sinne von Avantgarde zu entwickeln. Ich wünsche mir für die Wiener Modeszene mehr Beachtung in der internationalen Szene. Mit dem neuen Talent Roshi Porkar, die den großen "Elle"-Modepreis und das Hyères-Festival gewonnen hat und deren Kleider Stars wie Tilda Swinton tragen, sind wir am richtigen Weg.
Sie sind sehr kunstaffin, arbeiten für Magazine wie Eine, Faq oder Fräulein. Wo in Wien konsumieren Sie Kunst?
An Wien liebe ich, dass es einerseits sehr traditionell und andererseits sehr modern ist. Klassiker wie das MuseumsQuartier (Museumsplatz 1) oder das Kunsthistorische Museum (Maria-Theresien-Platz) bieten tolles Ausstellungsprogramm. Daneben besuche ich neue, kleine Galerien, die meine Freunde betreiben - wie das Kunstbüro (Schadekgasse 6-8) oder die Galerie Lust im zweiten Bezirk. Dort kann man neue Talente noch günstig kaufen. Die beste Quelle für Kunst sind gemeinsame Projekte oder Atelierbesuche, die spontan passieren. Für L'Officiel Hommes inszenierte ich eine Modestrecke mit Franz Graf, die sehr gelungen ist. Franz hat die Bilder collagiert, das Ergebnis erschien in der letzten Ausgabe der L'Officiel Hommes als Kunst- und Modestrecke.
Ihre Bilder sind Kompositionen, zeigen Ihre Leidenschaft für Fotografie und gelten als poetisch. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?
Meine Bilder sollen zu Emotionen anregen, sowohl positiv als auch negativ. Wenn sie polarisieren: umso besser! Bei meinen Arbeiten ist die Mode zwar wichtig, steht aber nicht im Vordergrund. Vielmehr steht eine Idee im Vordergrund. Mode nur auf Effekte zu reduzieren, finde ich zu wenig.
Herbst und Winter sind die Zeit der Melancholie. Wo in Wien geben Sie sich solchen Momenten hin?
Mir macht die Melancholie nichts aus, ich mag sie. Ich bin im Herbst geboren und in der Ukraine aufgewachsen, wo Herbst und Winter früh beginnen. In Wien bin ich viel in den schönen Parks unterwegs, da ich ein kleines Kind habe.
Welche Orte erhellen Ihr Gemüt?
Das beste Mittel gegen Trübsalblasen ist Freunde zu treffen! Am besten in einer großen Gruppe essen gehen. Entweder ins Gasthaus Zur Herknerin, das geht auch gut mit Kind, oder zum Abendessen ins Skopik & Lohn oder ins Bistro St. Ellas (Zieglergasse 52).
Ihr Lieblingsort, um klassisch ein Wiener Schnitzel zu essen?
Das Skopik & Lohn, auf ein Kalbsschnitzel mit Gurkensalat.
Sie treffen Freunde zum Feiern in einer künstlerisch angehauchten Bar. In welcher?
Klassiker sind das Futuregarden (Schadekgasse 6) oder das Elektro Gönner (Mariahilfer Straße 101) - das ist künstlerisch und undergound. Ich bin nach einer Vernissage gerne an der Bar vom Schwarzen Kameel. Das ist sehr klassisch, aber so bin ich eben.
Verraten Sie uns noch: Wo tanzt die Fashioncrowd nach Mitternacht?
Im Club Celeste, im Club X (Mariahilfer Straße 193) und überall, wo DJ Marflow spielt.
Irina Gavrich