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Insiderin Wien: Gianna
Gianna
Abwechslungsreiche Songs mit markanter Botschaft und Stimme: Die Sängerin Gianna, eine Wienerin mit afrikanischen Wurzeln, brachte ihre erste Maxi-EP "One" heraus.
Warum ist Wien eine gute Stadt zum Musikmachen?
Man hat weniger Konkurrenzdruck als andernorts, muss sich dafür aber mehr mit seinen eigenen Schwächen und Stärken auseinandersetzen. Man hat Ruhe zu arbeiten und muss sich permanent selbst motivieren. Ich denke gut Ding braucht in Wien extra viel Weile, aber dann wird's so richtig gut.
Wenn Sie länger im Ausland verbracht haben: Auf welche Orte freuen Sie sich beim Heimkommen?
Auf meine Wohnung, den grünen Prater und das Reformhaus Buchmüller in der Neubaugasse zum Mittagessen.
Reformhaus Buchmüller, Neubaugasse 17-19, 1070 Wien
Was ist Ihr Wiener Lieblingsgrätzel?
Ich liebe den dritten Wiener Gemeindebezirk. Ich bin hier aufgewachsen und kenne die Ecken und Gassen, Geschäfte und Nachbarn. Ich mag den Rochusmarkt, auch wenn der leider gerade mit einem Riesenklotz an Postzentrale samt Shoppingmall verschandelt wird. Ich mag die kuriosen Geschäfte auf der Landstraße. Von hier bin ich sofort im Prater und kann in der Natur spazieren gehen. Auch der Donaukanal und der Wienfluss sind in der Umgebung. Irgendwie ist der Dritte wie ein Dorf. Angenehm ruhig, aber doch zentral.
In welchen Lokalen treffen wir Sie zum entspannten Abendessen mit Freunden?
In der Curry Insel, einem gemütlichen Sri-Lanka-Restaurant im Achten. Dort ernährt sich der Koch vegan (so wie ich) und kocht hervorragend. Es gibt aber auch Nichtveganes auf der Speisekarte – für all jene, die auf Milch und Fleisch bestehen. Maki und Edamame esse ich im Kuishimbo, einem wahnsinnig kleinen Lokal mit guter japanischer Küche. Falls kein Platz frei sein sollte: Warten lohnt sich!
In welche Bar geht es danach zum Cocktailtrinken?
Für gute Cocktails fällt mir der Club X (Wollzeile 16) ein. Die sind dort wirklich fein abgeschmeckt und wenn man Glück hat, legt der Resident-DJ "Skillz" oldschool RnB auf. Einziges Manko: Der Club X ist ein Keyclub. Als Alternative empfehle ich die Loosbar. Entworfen von Adolf Loos und winzig. Aber zumindest einmal im Leben muss man dort einen Cocktail getrunken haben.
Sie sind nicht nur für Ihre Musik, sondern auch für Ihre lässigen Outfits bekannt. In welchen Boutiquen finden wir Sie beim Shoppen?
Ich picke mir meine Garderobe nämlich allerorts zusammen. Ich kaufe auf Reisen gerne Secondhand ein und habe schon auf Kirchenflohmärkten wahre Schätze erworben. Wenn ich in Wien shoppen gehe, dann meistens bei We Bandits in der Neubaugasse. Dort sind alle Stücke liebevoll ausgewählt. Kurioses gibt es ein paar Blocks weiter bei Humana (Lerchenfelderstraße 45-47). An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an meine Nachbarin Elisabeth und an meine Mutter. Von beiden erbe ich regelmäßig wunderbare, zeitlose Stücke.
Ein Wiener Ort, den nicht jeder kennt, aber kennen sollte?
Das Café Malipop. Selten habe ich soviel wertvolle musikalische Inspiration erhalten wie von der einzigartigen Wirtin, die das Lokal alleine schmeißt und währenddessen strictly Vinyl auflegt.
Wie würden Sie jemandem, der Ihre Musik nicht kennt, den Sound Ihrer EP "One" beschreiben?
Soulig und elektronisch, von Pop und G-Funk bis zu RnB und Disco. Eigentlich sind zu viele Elemente enthalten, um es auf einen Punkt zu bringen. Auf diesem Werk klingt jeder Song anders. Ich glaube nicht daran, mich auf eine Richtung festzulegen und zu versuchen, in eine Sparte zu passen. Warum sollte ich so etwas tun?
Woher kommen die Inspirationen für Ihre Songs?
Die Inspirationen zu meinen Songs kommen immer spontan. Ich glaube, dass der Text bei mir meist aus der Melodie entsteht. Er singt sich fast von selbst. Meine Beobachtung ist, dass ich fast ausschließlich darüber singe, wie ich etwas gerne hätte. Ich habe schon öfter im Nachhinein bemerkt, dass ich etwas in die Realität gesungen habe, das vorher so noch nicht existiert hat.
Über Gianna:
Giannas Affinität zu Gesang und Musik machte sich sehr früh und laut bemerkbar. Schon mit 15 heuerte sie auf Anraten ihrer Mutter bei einem kleinen österreichischen Label an. Die nächsten Jahre verbrachte sie viel Zeit in Homestudios, wo sie ihre Kreativität ausleben und erproben konnte. Später lernte sie bei regelmäßigen Jamsessions Kurt Hauenstein von Supermax kennen. Bis zu seinem Tod 2011 war sie international mit ihm auf Tour. 2015 folgte die erste Single "Heart", die sie mit Gregory Henits und Chris Cerny, zwei befreundeten Musikern aus New York, produzierte. Ende 2016 veröffentlichte Gianna ihre erste Doppel-EP "One", die kurz darauf FM4 Soundpark "Act des Monats" war.
Gianna