
Insider Wien: Robert Horn
R. Horn's Wien
Seit über 25 Jahren gestaltet Robert Horn feinste Wiener Lederwaren. Im Rahmen der Wien Products entwickelt er derzeit mit Jarosinksy&Vaugoin, Augarten Porzellan und der Schwäbischen Jungfrau einen speziellen Picknickkorb.
R. Horn kombiniert meisterliche Verarbeitung mit Purismus und schlichter Eleganz. Wer sind Mitstreiter auf diesem Sektor?
Wäre ich vermessen, so könnte ich sagen: im Modesektor Helmut Lang und andere Puristen. Aber eigentlich jeder sorgfältige Handwerker, der ein anspruchsvolles Werkstück herstellt.
Otto Wagner, Adolf Loos und die Wiener Werkstätte sind ästhetische Vorbilder aus der Vergangenheit. Wo in Wien inspiriert Sie modernes Design?
Drei Wiener Gebäude, die exemplarisch für moderne Architektur und Design sind: das Loos Haus, das verglaste Stiegenhaus im Hochhaus Herrengasse von Theiss & Jaksch und ein Haus im 23. Bezirk von Gerngroß/Richter.
Loos Haus, Michaelerplatz 3, 1010 Wien
Was ist neu in Wien, von dem Sie Freunden im Ausland begeistert erzählen?
Mittlerweile kann man durch früher eher verschlafene Bezirke und Gassen spazieren und sich fast wie in Paris, London oder New York fühlen.
Für den Frühling stellt R. Horn farbenfrohe, sportliche Handtaschenmodelle vor. Welche Modetrends beobachten Sie derzeit?
Wirklich erfreulich finde ich, dass man in Wiens Straßen immer mehr junge, gut gekleidete Menschen sieht.
Ihre Taschen, Mappen und Agendas haben Kultstatus. Welche Wiener Produkte sind für Sie persönlich Kult?
Die Stoffauswahl der Firma Jungmann kann sich wirklich sehen lassen. Orte mit Kultstatus in der Innenstadt sind für mich das Café Korb (Brandstätte 9) und das Kleine Café (Franziskanerplatz 3). Ganz in der Nähe des Hotspots rund um den Naschmarkt befindet sich das Literaturcafé Phil (Gumpendorfer Straße 10-12): köstlicher Kaffee, relaxte Atmosphäre und ein geniales Konzept.
Mit lammfellbezogenen Chesterfields brachten Sie eine frische Perspektive in die Welt des Wohnens. Wo finden Sie privat ausgefallene Stücke?
Beim Depot im Apostelhof, Lampen bei Woka und natürlich bei der Carla am Mittersteig!
Das Prinzip "Form follows function" bestimmt die Entwürfe von R. Horn. Wo in Wien gilt dieser Leitsatz noch?
Am ehesten noch bei meinen „Kollegen“ in der Bräunerstraße, der Schuhmacherei Rudolf Scheer & Söhne mit ihrer feinen Maßarbeit. Außerdem im Schneideratelier Knize (Graben 13), dem Hemdenatelier Venturini (Spiegelgasse 9) mit seiner reichhaltigen Auswahl an Krägen (sogar dem Kaiserkragen!) und beim Baukünstler Otto Rau, der die hinreißendsten Häuser errichtet.
Sie lenken Ihr Unternehmen vom ersten Bezirk aus, nur wenige Gehminuten von den besten Gasthäusern der Stadt. Wo finden wir Sie regelmäßig beim Backhendl?
Eher Tafelspitz statt Backhendl - sehr gerne beim Reinthaler in der Gluckgasse.
Wo trinken Sie ein Glas Wein in zeitlos schönem Ambiente?
Am liebsten sitze ich im Pavillon im Volksgarten, dort habe ich schon als Kind gerne Torten gegessen.
Mit Ihren Reisetaschen erleben Kunden oftmals ein Abenteuer! Wo in Wien erleben Sie noch ein Abenteuer?
Ich bin ja kein so großer Abenteurer, denn wie schon Franzi Heller gesagt hat: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo ...“.
R. Horn's Wien