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Insider Wien: Christopher Just
Der Moddetektiv
Christopher Just ist Szenefigur, Musikproduzent, DJ und Schriftsteller. Sein neuer Roman "Der Moddetektiv" handelt vom amphetaminsüchtigen Privatermittler Augustin Johnny Sandemann – einem gutaussehenden Mann in den besten Jahren.
Empfehlen Sie uns die schönsten und schaurigsten Orte Wiens!
Schön sind der Prater im Herbst und Winter, der Naschmarkt am Sonntag, das Concordia Schlössl am Zentralfriedhof. Schaurig sind das Arik-Brauer-Haus (Gumpendorfer Straße 134-136) und das FashionTV Café beim Karlsplatz (Kärntner Straße 53).
Concordia Schlössl, Simmeringer Hauptstraße 283, 1110 Wien
Verraten Sie uns drei Lieder, die Sie mögen und die Wien gut beschreiben?
"Ganz Wien hat den Blues" von Peter Cornelius. "Wien ohne Wiener" von Georg Kreisler. "Sex in der Stadt" von Peter Weibel & Hotel Morphila Orchester.
Der Moddetektiv trinkt Shandy Cola, isst Fish & Chips und Palatschinken. Was sind Ihre Lieblingsspeisen und in welchen Wiener Lokalen treffen wir Sie?
Meine Lieblingsspeise ist Osso Buco. Jedoch habe ich bisher noch kein Restaurant gefunden, das dieses Gericht so perfekt zubereitet wie meine Mutter. Im Schwarzen Kameel (Bognergasse 5) habe ich stets gut und gerne gespeist, z.B. Ochsenschlepp. Und: Einmal im Jahr eine Stelze im Schweizerhaus (Prater 116) muss sein! Neu entdeckt, obwohl es das wohl schon länger gibt, habe ich das Salonplafond im MAK, zu dessen Besuch ich weniger aufgrund der dort angebotenen Speisen anrate, sondern wegen des amüsant/verlegenen Beratschlagens, zu welchem man nach Verlangen der Rechnung genötigt wird (der Gast bestimmt völlig uneingeschränkt den Betrag, welchen er zu zahlen gewillt ist).
Sie sind nicht nur Schriftsteller, sondern auch DJ. Welche Bars und Clubs empfehlen Sie uns?
Sie werden es kaum glauben, aber ich bin kein großer Ausgeher. Also halte ich mich an die Klassiker. Für Drinks: Loosbar. Für Musik: Zirkus Maximus, Jazz Panoptikum, beides in wechselnden Locations.
Wo geht's am nächsten Tag auf ein Hangover-Frühstück?
Auf die Gefahr hin, Sie zu langweilen: Ich trinke kaum Alkohol. Versetze ich mich aber in jemanden hinein, der dies im Übermaß tut und hernach darunter leidet, so wäre meine Empfehlung: Kutteln in Pfeffersauce bei Happy Buddha.
Sie bezeichnen Ihr Buch "Der Moddetektiv" als Kultroman. Was daran ist Kult?
Der Kult, den der Moddetektiv um Kleidung, Musik, Einrichtungsgegenstände und Fahrzeuge betreibt, natürlich! Die Kulthandlung, sich aus freien Stücken in die Isolation zu begeben und sich voll und ganz dem Stil einer vergangenen Epoche zu verschreiben. Abgesehen davon verfügt der Roman neben grellem Trash und hintersinnigem Witz über unzählige Tonlagen und schriftstellerische Stilmittel, demontiert und persifliert Genres und ist als Wien-Buch abseits der gängigen Klischees zu lesen. Kurz: Bessere Unterhaltung wird man auf legalem wie illegalem Wege nirgendwo finden!
Hat der Moddetektiv autobiografische Züge?
Nun, es gibt schon die eine oder andere Parallele zu meiner Person. So manche der im Buch geschilderten Ereignisse habe ich tatsächlich erlebt. Dennoch ist der Moddetektiv eine eigenständige Figur, deren charakterliche Entwicklung im Verlauf der Geschichte selbst mich zu überraschen verstand.
Der beste Wiener Ort, um das nächste Buch zu schreiben?
Nach wie vor mein Arbeitszimmer. Doch sollte ich gezwungen werden dieses zu verlassen, könnte ich mir der Internationalität wegen einen Büroraum in der Uno City vorstellen.