###FORGOT_PASSWORD### Registrieren
Insider Wien: Richard Holmes
Britwurst
Richard Holmes macht Britwurst: traditionelle, britische Würste, von Hand produziert und unterschiedlich gewürzt. Ein dazugehöriges Gastroprojekt ist "in the making".
Britwurst ist ein Projekt, das handgemachte, britische Würste in Wien etablieren möchte. Wie kam es dazu?
Bei meinen Besuchen zuhause in England fiel mir auf, dass ich in Wien am meisten die traditionellen, britischen Würste vermisste. Nachdem ich schon immer gerne und kreativ gekocht habe, versuchte ich mit Recherchen in Onlineforen und Lernvideos die Würste selbst herzustellen. Nach einigen Fehlversuchen bat ich Freunde und Bekannte zur Verkostung. Nachdem von ihnen viel Lob zurückkam, merkte ich, dass es da eine Marktlücke gab. Die Sache als Geschäft aufzuziehen, gestaltet sich bislang allerdings schwierig. Die österreichischen Vorschriften für selbsthergestellte Lebensmittel sind sehr streng. Nach einigen Rückschlägen hilft mir nun die Innung der Lebensmittelgewerbe, so nimmt mein Traum langsam Formen an. Bis zur vollständigen Realisierung produziere ich alle paar Wochen Kostproben, die ich an Interessierte weitergebe.
Seit sieben Jahren leben Sie in Wien. Was macht Ihnen an der Stadt Spaß?
Ich hatte das große Glück, Freunde in Wien zu haben, die mir die Stadt rasch mit ihren unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten und Szenen nähergebracht haben. Ich mag an Wien seine überschaubare Größe. Man ist schnell überall. In Wiens Kultur- und Restaurantszene tut sich extrem viel, das ist erfreulich. Ich bin gespannt auf die Entwicklung der nächsten Jahre.
Sie sind für Recherchezwecke viel in der Stadt unterwegs. Erzählen Sie uns von den neuesten Restaurantentdeckungen!
Ich bin immer auf der Suche nach dem besten Burger, habe in Wien aber bis dato keinen gefunden, der mit den Streetstyle-Burgern in England oder Paris mithalten kann. Vielleicht schafft es ja das neueröffnete Lane & Merrimans (Spitalgasse 3) oder zwei Lokale, die in Kürze starten: Das Said The Butcher To The Cow (Opernring 11) und das Pop-up-Projekt Habern (www.facebook.com/burgerhabern). Die beste Pizza der Stadt gibt's im Disco Volante. Wenn mir nach Süßem ist, schaue ich im Tart'a Tata vorbei. Dort kreiert der neue Patissier herrliche Kuchen und Desserts.
Derzeit dreht sich bei Ihnen alles ums Thema Fleisch. Wo in Wien sind Sie im "Fleischhimmel"?
In der Fleischerei Ringl (Brückengasse 16), deren Beinschinken wirklich großartig ist. Ich bin dort wahnsinnig gerne, auch wenn es nur zum Auslagenschauen ist. Das Fleisch für meine Wurstproduktion beziehe ich vom Hödl. Anders als die meisten Fleischereien in Wien schlachtet er seine Tiere noch selbst, wodurch er in punkto Frische nicht zu überbieten ist.
Neben dem Projekt Britwurst arbeiten Sie in einem Pub. Wie ist die Pub-Szene in Wien?
Momentan sprießen die Pubs nur so aus dem Boden, es gibt bereits über 20 davon in Wien. Wenn ich privat ins Pub gehe, dann ins Shebeen, wo mich Essen und Trinken noch nie enttäuscht haben. Aber eigentlich bevorzuge ich als Ausgleich zum Job ein klassisches Wiener Café wie das Anzengruber (Schleifmühlgasse 19) oder das Alt Wien (Bäckerstraße 9).
Wo kurieren Sie nach einem langen Abend einen Hangover aus?
Überall dort, wo Eggs Benedict und Earl Grey auf der Karte stehen! Ein typisches englisches Frühstück ist außerdem nur mit britischem Speck und Würsten komplett - etwas, was Britwurst hoffentlich in Zukunft bieten wird. Die Dachterrasse im 25hours Hotel an einem sonnigen Tag ist ideal, um den Kater zu vertreiben. Meinen letzten Hangover habe ich übrigens im Lokal Figar aufgerissen (Kirchengasse 18).
25hours Hotel Wien
Lerchenfelder Straße 1-3
1070 Wien
+43 1 521510
www.25hours-hotels.com/hotels/wien/museumsquartier
Sie sind großer Musikfan. Wo in Wien gehen Sie auf Konzerte?
Ich mag das WUK, wegen seiner Atmosphäre und der komplett unterschiedlichen Bands, die dort auftreten. Auch im B72 (Hernalser Gürtel-Bogen 72-73), im Chelsea (U-Bahn-Bogen 29-32) oder auch in der Stadthalle (Vogelweidplatz 14) habe ich schon gute Konzerte gesehen.
Designfreunde kennen Ihre Würste von der Eröffnung des Schreibwarenladens Sous-Bois. Wo in Wien finden Sie sonst gutes Design?
Auf dem Feschmarkt (www.feschmarkt.info), der zweimal im Jahr stattfindet. Dort könnte ich viel Geld ausgeben. Das Sous-Bois (Neustiftgasse 33) ist perfekt für Geschenke, meine Notizbuch-Kollektion wächst bei jedem Besuch dort. Das Designqvist könnte meinem Bankkonto auch empfindlich schaden, ich sammle kleine Accessoires für die Küche.
Um den Kopf von Businessplänen freizubekommen - wo entspannen Sie?
Bei schönem Wetter unternehme ich Radtouren entlang der Donau zum Kraftwerk Greifenstein oder suche auf dem Naschmarkt in Asialäden nach Geschmacksinspirationen für das Selberkochen zuhause. Natürlich nicht, ohne einen Drink in der Sonne zu nehmen! Wenn es wirklich heiß ist, gehe ich Bootfahren auf die Alte Donau. Aber ich habe herausgefunden, dass keine Zeit zum Entspannen bleibt, wenn man ein Geschäft starten möchte.
Wenn Freunde aus Ihrer Heimat zu Besuch kommen, was zeigen Sie ihnen?
Im Sommer die Heurigen am Stadtrand, das Barbecue im Volksgarten Pavillon (Burgring 1) oder das Schweizerhaus (Prater 116) mit Bier und Stelze. Im Winter gehe ich mit ihnen auf ein Riesenschnitzel zum Figlmüller (Wollzeile 5) oder ins Palmenhaus auf leckere Desserts und Kuchen.
Britwurst