Italo-Hits aus der Jukebox im Schweden Espresso und Vintagemöbel-Flohmarkt-Shopping: Die Multimedia-Künstlerin Martina Menegon experimentiert mit dem Dialog zwischen physischer und virtueller Realität. Im wirklichen Leben mag sie es heimelig und gemütlich. Uns verrät sie ihre Lieblingsplätze in Wien.
von Nina Glatzel / 24.08.2020
Das Foto zum Lebenslauf auf ihrer Webseite zeigt sie mit sieben Augen und drei Mündern: Martina Menegon, Kuratorin, Lektorin und Künstlerin, lehrt an der Abteilung Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im Oktober ist sie Teil der Pop-up-Ausstellung "Creative Climate Care" im Wiener MAK, wo sie das Virtual Reality Projekt "If you are close to me I shiver" vorstellt. Für die Vienna Design Week 2020 entwickelt und kuratiert sie zusammen mit Eva Fischer und Angie-Shahira Pohl einen virtuellen Kunstraum und eine Ausstellung für das Virtual Festival Headquarter.
Wien-Tipps der Multimedia-Künstlerin
Wo beginnt und endet ein perfekter Tag für dich in Wien?
Wenn möglich, bleibe ich im Bett und schaue Filme. Im Sommer genieße ich es aber auch, im Döblinger Bad (Geweyg. 6) in der Sonne zu liegen und zu lesen und zu schwimmen. Oder ich treffe mich mit Freunden am Donaukanal, zum Beispiel auf Drinks im Central Garden (Untere Donaustr. 41). Im Winter bin ich untertags wirklich faul und mache es mir gemütlich. Am Abend gehe ich dann in die Gastwirtschaft Wratschko essen.
Gastwirtschaft Wratschko,
Neustiftgasse 51,
1070 Wien48.205242,16.350206+43 1 52371611 In welchem Lokal treffen wir dich zum Afterwork-Drink?
An Tagen, an denen ich auf der Universität arbeite, treffe ich mich danach mit Freunden im Schweden Espresso, um in einer Ecke zu sitzen und zu entspannen. Dabei hoffe ich, ein paar italienische Lieder aus der Jukebox zu hören – manchmal wähle ich sie auch selber aus.
Schweden Espresso,
Laurenzerberg 5 ,
1010 Wien48.211240,16.378080+43 1 53368601 Wo findest du Lieblingsstücke für dein Zuhause?
Ich liebe Vintagemöbel und Accessoires im nordischen Stil. Die meisten meiner Lieblingsstücke fand ich auf Second-Hand-Plattformen und Flohmärkten. Wenn ich ein wenig Freizeit habe und in der Stadt bummeln gehe, lande ich immer wieder im Copenhagen Hus (Neubaug. 57) oder in der Vintage Fabrik auf der Mariahilferstraße.
Vintage Fabrik,
Mariahilfer Straße 3,
1060 Wien48.201281, 16.360302+43 677 637586683 Freunde kommen dich aus dem Ausland besuchen: Welche Plätze zeigst du ihnen?
Ich zeige ihnen die Orte, an denen ich auch sonst bin: im Winter die Gastwirtschaft Wratschko (Neustiftg. 51) zum Abendessen und dann weiter ins Café Malipop, um großartige Musik zu hören. Im Sommer schlendern wir die Alte Donau entlang und essen Eis bei Schelato (Schleifmühlg. 11).
Café Malipop
Ungargasse 10
1030 Wien
Café Malipop,
Ungargasse 10,
1030 Wien48.203406, 16.3862911 Wo regt dich Wien zum Träumen an?
In der Innenstadt ohne konkretes Ziel zu spazieren, hat besonderen Charme. Man könnte in einem schnuckeligen kleinen Park landen oder in einer ruhigen Straße, die mit Balkonen voller Blumen und Pflanzen gesäumt ist. Dann hat man fast das Gefühl, in den Garten eines Fremden einzudringen. Ich liebe es, solche Orte zu entdecken, besonders an einem sonnigen Tag.
Hast du eine Lieblingsgalerie?
Ich habe nicht wirklich einen Favoriten, sondern entdecke gerne neue Räume, besonders wenn die gezeigte Kunst virtuell oder digital ist. Pre-Covid habe ich zum Beispiel die Arbeiten von Line Finderup Jensen im Art Space Format.Strk (Zirkusg. 38) genossen. Ich mochte die gemütliche Atmosphäre der Bar im Kontrast zur wirklich guten digitalen Kunst. Gerne besuche ich auch das Palais des Beaux Arts, wo wechselnde Kunstprojekte über ein Wireless Network in und um das Jugendstilgebäude ausgestrahlt werden und für jeden per Smartphone und Tablet zugänglich sind.