
Insidertipps Wien: Sophie Tappeiner
Sophie Tappeiner
Die Galeristin Sophie Tappeiner ist mittlerweile aus der Wiener Kunstlandschaft nicht mehr wegzudenken. Wo und warum sie die Stadt liebt, erzählt sie im Interview.
Welche Lieblingsplätze haben Sie zuletzt wieder für sich entdeckt?
Die Otto Wagner Kirche am Steinhof und die Wotruba Kirche (Ottillingerpl. 1) – beide absolut sehenswert und schöne Ausflüge. Oder der Böhmische Prater für ein wenig Nostalgie (Laaer Wald 216). Außerdem liebe ich die Weinberge! Dass man so schnell im Grünen ist, finde ich toll an Wien!
Kirche am Steinhof, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Welche Gegend in Wien entwickelt sich gerade zum kreativen Hotspot?
Viele meiner Freunde, die Künstler sind, haben ihre Studios im 2. Bezirk. Mit dem Augarten und Prater verfügt er über viel Grünfläche. Außerdem gibt es dort herrliche Restaurants, einige sehr liebevoll gestalteten Geschäfte und den Ausstellungsraum Kevin Space.
Wo treffen Sie Künstlerfreunde auf einen Drink am Samstagabend?
Im Café Anzengruber! In dem Cafe, das eigentlich vielmehr ein Beisl ist, ist die Stimmung immer gemütlich.
Café Anzengruber, Schleifmühlgasse 19, 1040 Wien
Welche jungen Wiener Künstler, die mit dem Medium Fotografie arbeiten, haben Sie zuletzt beeindruckt?
Künstler, die in ihren Arbeiten auch auf das Medium Fotografie zurückgreifen: Georg Petermichl, Olivia Coeln, Mara Novak und Sophie Thun. Letztere ist im Galerieprogramm vertreten und wird anlässlich von FOTO WIEN im Untergeschoß der Galerie neue Arbeiten zeigen.
Welche Wiener Kunsteinrichtungen lieben Sie, wenn es um moderne Fotokunst geht?
Kunsteinrichtungen, die ich besonders gerne besuche, sind die Secession (Friedrichstraße 12), das Mumok und die Kunsthalle Wien (beide Museumsplatz 1). Aber auch die Sammlung Verbund (Am Hof 6a), die auch von der Öffentlichkeit besucht werden kann. Dort werden zur Zeit Fotoarbeiten von Louise Lawler gezeigt, die mit dem Medium der Fotografie die Funktion der Massenmedien kritisch hinterfragt. Von den Häusern, die sich der Fotografie vertieft widmen, würde ich das Kunst Haus Wien empfehlen (Untere Weißgerberstraße 13), sowie die Fotosammlung der Albertina (Albertinaplatz 1) und das Westlicht (Westbahnstraße 40). Aber auch das Photoinstitut Bonartes – ein Forschungsinstitut für historische Fotografie – präsentiert spannende Ausstellungen. Für Bücher gehe ich in die Buchhandlung von Lia Wolf. Die ist unter anderem auf Fotografie spezialisiert. Und in den Salon für Kunstbuch (Luftbadgasse 16) sowie in die Buchhandlung Walter König (Museumsplatz 1A).
In welchen neuen Restaurants haben Sie zuletzt richtig gut gegessen?
Im Kommod, einem kulinarisches Kleinod im 8. Bezirk, in dem die beiden Besitzer tagtäglich selbst darauf achten, dass alles so ist, wie es ihren Vorstellungen entspricht. Außerdem im O Boufés (Dominikanerbastei 17), dem Bistro von Haubenkoch Konstantin Filippou, das eine vorzügliche Weinkarte hat – mit naturnah angebauten Weinen. Eine weitere Neu-Entdeckung: All Reis im 15. Bezirk (Schweglerstraße 12). Ein fantastischer Thai!
Sie kommen von einer Reise zurück und sehnen sich nach einem guten Schnitzel. Wo reservieren Sie einen Tisch?
Im Skopik & Lohn (Leopoldsgasse 17) oder im Café Engländer (Postgasse 2)! Außerdem gehe ich gerne zur Herknerin (Wiedner Hauptstraße 36) oder ins Stomach, wo zwar Schnitzel so gut wie nie auf der Karte stehen, ich mich aber sehr zu Hause fühle!
Drinks am Wochenende mit Freunden. In welcher Bar treffen wir Sie?
Wenn es ein ruhiger Abend sein soll, dann treffen wir uns gerne in der Bar des Hotel Intercontinental (Johannesgasse 28 ) – dort gibt es immer einen Platz, an dem man sich in Ruhe unterhalten kann; am besten direkt an der Bar mit dem prachtvollen Luster! Auch im Victus und Mili kann man sich gut angeregt unterhalten und die Cocktails dort sind fantastisch – ich empfehle Smoky Doris! Wenn es etwas munterer zugehen darf, dann treffen wir uns auch gerne in der Parfümerie (Neustiftgasse 84) oder in der Rundbar (Lindengasse 1). Die Loos Bar (Kärntner Durchgang 10) und die Blaue Bar im Sacher (Philharmoniker Straße 4) sind zwei Klassiker, die ich auch gerne besuche – aber nur untertags, wenn nicht zu viel los ist!
Wo treffen Sie Freunde zu einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück?
Gerne lade ich zum Frühstück zu mir nachhause ein. Um die Ecke von meiner Wohnung ist der Feinkost Schober (Währinger Straße 3), da bekommt man alles, was man für einen Brunch braucht: herrliches Brot, Rohmilchbutter, Schinken und Eier von glücklichen Tieren. Aber wenn ich außer Haus gehe, dann gerne zu einem ausgiebigen Brunch ins Guesthouse (Führichgasse 10) oder ins Propeller. Beide haben ein vielfältiges, wechselndes Angebot. Ins Café Bräunerhof gehe ich, wenn ich in Ruhe lesen möchte (Stallburggasse 2).
Welche kleinen, feinen Boutiquen lieben Sie in der Stadt?
Ich verschenke gerne Blumen: Doll’s (Lange Gasse 62) und Blumenkraft (Schleifmühlgasse 4) sind für mich die schönsten Blumenläden in der Stadt. henzls ernte möchte ich auch erwähnen: Es handelt sich um ein kleines Geschäft im 5. Bezirk, in dem die Betreiberin, Gertrude Obst, Gemüse und Kräuter aus Wien und Umgebung sammelt und selbst verarbeitet, etwa zu Chutneys, Marmeladen, Pestos oder eingezuckerten Blüten.Im Das neue Schwarz (Landskrongasse 1) kaufe ich Kleidung aus zweiter Hand, in den Geschäften Park (Mondscheingasse 20), Song (Praterstraße 11) und Nachbarin (Gumpendorfer Straße 17) lasse ich mich gerne inspirieren. Meine jüngste Entdeckung sind die Stiefel von Rani Bageria – die junge Designerin hat zwar keinen Shop, organisiert aber immer wieder Pop-Ups, beziehungsweise kann man ihre Schuhe auch online kaufen! Wien-Besuchern würde ich außerdem Besuche bei folgenden, traditionellen Wiener Geschäften nahelegen: Lobmeyr für Gläser (Kärntner Straße 26), Ludwig Reiter (Mölker Steig 1) und Scheer (Bräunerstraße 4) für Lederwaren. Liska fuer die R-Verve Bags (Hoher Markt 8)!
Sophie Tappeiner