


Insiderin Wien: Mira Rosenhek
R.Verve
Wiener Design und toskanische Handwerkskunst vereinen die Taschen des Labels R.Verve, das bei Liska am Graben erhältlich ist. Wir sprachen mit Gründerin Mira Rosenhek.
Von welcher Wiener Neueröffnung spricht die Stadt und auch Sie?
Meistens erfahre die Sachen erst, wenn sie schon längst existieren. Vor Kurzem habe ich im neuen französischen Bistro La Mercerie einen wirklich netten Nachmittag verbracht. Ein großer Gewinn für das Servitenviertel!
Wohin führen Sie eine Clutch aus der R.Verve-Kollektion zum Businesslunch aus?
Für einen Businesslunch würde ich The Guesthouse (Führichgasse 10) vorschlagen. Wenn das Meeting etwas informeller sein kann, dann gehe ich ins Gasthaus Pöschl.
Gasthaus Pöschl, Weihburggasse 17, 1010 Wien
Ein Lokal in Wien, das Sie als verlängertes Wohnzimmer bezeichnen würden?
Das Café Korb! Im Sommer kann man dort stundenlang draußen sitzen und nach Wiener Kaffeehaustradition Leute beobachten. Im Winter ist es drinnen gemütlich. Das Gesumme der verschiedenen Konversationen um mich herum finde ich immer sehr entspannend.
In welcher Bar treffen Sie Freundinnen zum Ladies-Abend?
Wir gehen oft in die Loosbar. Architektonisch ist sie weltweit eine meiner Lieblingsbars. Kaum zu glauben, dass sie schon 1908 erbaut wurde und immer so geblieben ist. Sie ist winzig, daher findet man nicht immer einen Platz. Aber die Kellner sind super, die Cocktails sehr gut und die Musik versetzt einen meistens in eine andere Zeit.
Freunde fragen Sie nach einem Hoteltipp in Wien. Welches Haus empfehlen Sie?
Ich würde wahrscheinlich in einem der traditionsreichen Wiener Stadtpalais absteigen. Das erste, das mir in den Sinn kommt, ist das Hotel Sacher. Es versetzt seine Gäste in eine andere Zeit und vermittelt ihnen noch diesen alten Wiener Glamour und Flair.
Hotel Sacher, Philharmoniker Straße 4, 1010 Wien
Wien wird auf dem Gebiet der Kunst immer spannender. Welche Galerien schätzen Sie?
Vor knapp einem Jahr eröffnete Nathalie Halgand ihre gleichnamige Galerie für zeitgenössische Kunst (Stiegengasse 2). Seither bietet sie jungen, aufstrebenden Künstlern eine Plattform und fördert ihren Werdegang. Ich bin großer Fan der von ihr vertretenen Künstler Yorgos Stampokoulos und Simon Mullan. Als junge Galerie hat sie es geschafft, bei internationalen Kunstmessen wie der Artissima und der Art Brüssel dabei zu sein. Ein anderes Projekt, welches sich meiner ersten Passion, dem Design widmet, ist der Austellungsraum AAA. Er wurde von Mario Mauroner neben seiner Hauptgalerie vor einem Jahr eröffnet. Hier wird die Schnittstelle zwischen Kunst und Design sichtbar gemacht. Etwa zuletzt bei der Werkschau von Adolf Krischanitz oder bei The Living Room, einer Ausstellung, wo die Arbeiten aufregender Jungdesignern aus Eindoven, Amsterdam und Wien gezeigt wurden.
R.Verve steht für minimalistischen Luxus. In welchen Shops finden Sie Mode, die zu Ihren Taschen passen?
Weil unsere Taschen multifunktional einsetzbar sind, sollte es nicht allzu schwer sein, die passende Mode dazu zu finden. Folgende Shops würde ich empfehlen: Liska am Graben, Chegini, Park, Qwstion, Inked, Amicis, Song, We Bandits. Ich sehe unsere Taschen aber auch gut kombiniert zu Highstreet Labels wie Cos. Am Besten ist ohnehin ein Stilmix.
Was sind die Charakteristika einer klassischen R.Verve-Kundin? Haben Sie einen bestimmten Typ Frau im Sinn, wenn Sie entwerfen?
Stilikonen sind für uns starke, ausdrucksvolle Frauen wie Charlotte Gainsbourg, Charlotte Rampling oder Vanessa Paradis. Allerdings haben wir nicht einen bestimmten Typ Frau für alle Taschen vor Augen, sondern denken bei jedem Modell an jemand anderen. Generell gilt: Unsere Kundinnen haben kein bestimmtes Alter und wissen, wie sie sich am Besten in Szene setzen können. Unsere Taschen passen zu verschiedenen Stilrichtungen. Es ist immer wieder spannend, sie an unterschiedlichen Frauentypen zu sehen.
Ihre Designs entstehen in Wien, produziert wird in Italien. Warum?
Ich habe zehn Jahre in Mailand gelebt, meine Schwester drei Jahre. Geboren und aufgewachsen sind wir allerdings in Wien. R.Verve ist somit ein bisschen der Spiegel unseres Werdegangs. Derzeit pendeln zwischen Wien und der Toskana. Italien ist berühmt für gutes Handwerk und gute Produktionsstätten. Jede Region hat ihr Spezialgebiet. Die Toskana ist berühmt für ihre Lederverarbeitung. Unsere Handwerker führen diese Tradition weiter.
Über Mira Rosenhek:
Eigentlich studierte Mira Rosenhek Industrial und Business Design. Bei einem Abendessen in der Toskana kam ihr erstmals die Idee, Taschen zu entwerfen. Sie saß neben einem Bekannten, dessen Vater die Produktion internationaler Luxusmarken wie Céline geleitet hatte und sich mit der Infrastruktur in der Toskana gut auskannte. Mira Rosenhek gründete mit ihrer Schwester Dina daraufhin R.Verve. Heute produziert sie funktionale Taschen, die elegant und zeitlos sind.