
Insiderin Wien: Marianne Vlaschits
Marianne Vlaschits
Die bildende Künstlerin Marianne Vlaschits ist bekannt für ihre Malerei und Multimedia-Installationen. Sie ist Wienerin durch und durch.
Sie leben als Künstlerin in Wien - wo inspiriert Sie die Stadt für Ihre Werke?
Ich bin hier geboren und aufgewachsen, die Wiener Kultur durchdringt jeden Bereich meines Lebens und ich glaube nicht, dass ich die zahlreichen Einflüsse jemals abschütteln könnte. Ich habe zwar nie bewusst in einer bestimmten, künstlerischen Tradition arbeiten wollen, aber bin immer wieder erstaunt, wie viele Parallelen ich zu älteren Künstlergenerationen entdecke. Man ist nicht nur ein Kind seiner Zeit, sondern auch seiner Umgebung.
Als Artist in Residence waren Sie schon in New York und Mexico. Wie schneidet Wien als Kunststadt mit diesen Städten im Vergleich ab?
Die Wiener Szene ist sehr kompakt und übersichtlich, das hat natürlich Vor- und Nachteile. Oft wünsche ich mir mehr Internationalität und eine größere, jüngere Galerienszene. Aber dafür hat man ein solides, verlässliches Netzwerk und muss sich, im Gegensatz zu vielen Großstädten, nie wirklich alleine fühlen.
Wo genießen Sie selbst gerne Kunst in Wien?
Allein ein aufmerksamer Spaziergang durch die Innere Stadt ist ja bereits wie ein Museumsbesuch. An der Sammlung des Kunsthistorischen Museums führt natürlich auch kein Weg vorbei. Bezüglich zeitgenössischer Kunst gibt es überall mal spannende Ausstellungen und mal schlechte, es lohnt sich, überall mal hinzuschauen, so viel Auswahl gibt es ja eh nicht. Die Website esel.at hat einen guten Kalender für Vernissagen und Ähnliches.
Wo treffen Sie sich gerne zum Netzwerken mit anderen Künstler/innen?
Dienstag und Donnerstag im Ve.sch, hier gibt es nicht nur Kunst, sondern auch eine Bar, was den Off-Space zu einem der am stärksten frequentierten Treffpunkte macht. Hier findet man immer jemanden zum Reden und Trinken.
Welche/r Galerie/Off-Space schmeißt die besten Vernissagen in Wien?
Momentan ist das wellwellwell, ein Off-Space von Studierenden der Universität für angewandte Kunst, sehr beliebt und ich entdecke auch jedes Mal etwas Interessantes dort (Mittersteig 2a). Und der Off-Space Mauve hat die Tage neu in der Löwengasse 18 eröffnet. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt! Besonders innovativ finde ich auch die One Work Galerie am Getreidemarkt 11, wo, wie der Name schon sagt, immer nur eine einzige Arbeit zu sehen ist.
Nicht nur die Kunst-, auch die Gastroszene ist lebendig in Wien. Welches Lokal haben Sie erst kürzlich neu für sich entdeckt?
Swing Kitchen in der Schottenfeldgasse! Endlich gibt es hervorragende, vegane Burger in der Stadt!
In welcher Bar treffen Sie sich gerne mit Ihren Freund/innen für einen gemütlichen Abend?
Ich gehe lieber in Clubs als in Bars, weil ich mich da nicht so eingesperrt fühle. Darum sieht man mich meinen Gin Tonic eher in der Grellen Forelle trinken.
Verraten Sie uns einen Einkaufs-Geheimtipp in Wien!
Schöne Kleidung von österreichischen und internationalen Designern gibt es bei meinen Freunden im Samstag Shop im 4. Bezirk.
In welchem Hotel der Stadt würden Sie gerne einmal übernachten?
Im Magdas-Hotel, einem Projekt der Caritas, bei dem ein ehemaliges Pensionistenheim renoviert wurde und in dem jetzt Flüchtlinge als Angestellte arbeiten. Zahlreiche Künstler/innen, mich eingeschlossen, haben Arbeiten für die Hotelausstattung gespendet. Ein in jeder Hinsicht unterstützenswertes Projekt!
Was hält Wien für Kinder bereit?
Meine Highlights als Kind waren der Wurstelprater (1020), der Lainzer Tiergarten (1130) und ein Besuch in einem der zahlreichen Schwimmbäder, vor allem dem Dianabad mit seiner Wellenmaschine!
Marianne Vlaschits