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Insiderin Wien: Klara Neuber
Klar
Klara Neuber verbindet traditionelles Handwerk mit klarem Design. Das Ergebnis ist zeitgemäße Mode – aus hochwertigen Naturmaterialien von regionalen Herstellern.
Würden Sie Wien anno 2017 als Modestadt bezeichnen?
Ich nehme Wien nicht als Modestadt wahr, aber als eine Stadt, in der sehr viel großartige Mode entsteht. Etwa von Rosa Mosa und Natures of Conflict, die grandios arbeiten. Es gibt natürlich noch viele andere – aber diese beiden Wiener Labels sind in meinen Augen konstant zeitgenössisch.
Rosa Mosa - Head Office, Mollardgasse 85A/3/125+126, 1060 Wien
Welche Entwicklungen der Wiener Modeszene beobachten Sie?
Es gibt immer häufiger Modeausstellungen. Aktuell ist im Mak "Handwerk" zu sehen. Im vergangenen Jahr zeigte die Ausstellung "Mode-Utopien" etwas über Modeillustrationen. Auch das Wien Museum (Karlsplatz 8) leistete mit "Chapeau" (Anm.: einer Ausstellung zum Thema Kopfbedeckungen) seinen Beitrag. Spannend wird auch, was sich rund um das Take Festival im kommenden April so tut.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien
An welchen Plätzen atmen Sie das historische Ambiente der Stadt ein?
Der ganze erste Bezirk ist eine historische Schatzkarte. Zu Fuß entdeckt sich diese am besten. Und die Fiaker traben ganz selbstverständlich nebenher. Sehr gerne mag ich die Ferstel Passage zwischen Herrengasse und Freyung, den Mölkersteig hinter der Universität und den Platz vor der Albertina. Kunsthistorisch bietet das Wien Museum einiges – sogar ein Modell der Stadt von 1852. Es ist spannend, wie sich die Stadt in gut 160 Jahren entwickelt hat.
Wo gefällt Ihnen die Modernität der Stadt?
Im Sommer liebe ich den Blick zur Donaustadt-Skyline von den Stegen der Alten Donau. Stark spüre ich diese Modernität, wenn ich von der Donauinsel in Richtung Stadt radle: Vorbei an Wiens Wolkenkratzern über die Reichsbrücke und zurück in die Stadt.
Sie planen für Freunde einen Wochenendtrip nach Wien: Welche Orte sind auf Ihrer To-do-Liste?
Freunden zeige ich natürlich "mein Wien", nutze aber auch gerne die Gelegenheit, selbst Tourist zu spielen. Vor Kurzem habe ich mit Gästen an einer Führung im Schloss Schönbrunn teilgenommen. Wien von der Außenperspektive zu betrachten ist erfrischend.
Schloss Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße 47, 1130 Wien
Verraten Sie uns Ihre Lieblingslokale?
Im Zweitbester (Heumühlgasse 2) passt die Musik zum Essen, im Café Francais (Währingerstraße 6-8) sind die Kellner charmant, das Phil (Gumpendorferstraße 10) inspiriert mich mit tollen Büchern und die Labstelle ist einfach genüsslich!
Wo treffen wir Sie beim Shopping?
Beim Flanieren durch die Neubaugasse, Kirchengasse oder Lindengasse im siebenten Bezirk. Ich bin Fan der Shops Brillenmanufaktur, Rosenrot und S/ght. Auch die Margaretenstraße spaziere ich gerne entlang. Dort bestaune ich die Auslagen von Unikatessen und Feinedinge.
feinedinge*porzellandesign, Margaretenstraße 35, 1040 Wien
Für welche Stilrichtung steht Ihr Label Klar?
Mich auf eine Stilrichtung festzulegen, ist (noch) nicht ganz stimmig. In meiner aktuellen Herbst/Winter-Kollektion geht es eher klassisch zu. Für den kommenden Frühling/Sommer habe ich mich von Workwear und Indigo inspirieren lassen – eine ganz andere Geschichte. Mein Label Klar wird sich noch in ganz unterschiedlichen Formen ausdrücken. Das verbindende Element ist, wie der Name schon sagt, das klare Design.
Ihre aktuelle Winterkollektion besteht aus Loden. Was ist das Spannende am Material?
Loden hat viele Facetten. Ich habe Lodenfabriken besucht und war beeindruckt, wie innovativ dort gearbeitet wird. In der Steiermark werden feine Tuchloden in lebhaften Farben produziert, die mit dem traditionsträchtigen Image des Stoffes nicht mehr viel zu tun haben. Zugleich regt mich der rustikale Schladminger Walk in seiner grau melierten Ursprungsform zu minimalistischen Entwürfen an. Der Charakter des Materials steht bei dieser Winterkollektion im Zentrum.
Sie haben eben im Mühlbauer-Shop im Ersten ausgestellt. Wie kam es dazu?
Neben meiner selbstständigen Tätigkeit als Modemacherin arbeite ich bei der Hutmanufaktur im Verkauf. Das One Week Pop-up hat sich während eines Mitarbeitertreffens ergeben. Ich habe diese Möglichkeit direkt wahrgenommen und durfte eine Woche lang meine Kollektion in der Seilergasse präsentieren.