
Insiderin Wien: Claudia Beermann
Claudia Beermann beschäftigt sich beruflich mit Geld. Die Finanzchefin der Falkensteiner-Gruppe ist aber auch design- und modeaffin und ein bekennender Wien-Fan.
Frau Beermann: Was tut sich in Wien?
Spannend finde ich gerade, dass sich so viel in den einzelnen Grätzeln tut, vor allem durch die Reaktivierung leerstehender Gassenlokale. Ein sich Aufmachen auf einen Eroberungsstreifzug durch die Grätzel ist daher sehr inspirierend! Wie zum Beispiel im 7. Bezirk, wo Kreativität auf Tradition und morbides Wien auf Lebendigkeit und Aufbruch trifft.
Falkensteiner expandiert 2015 nach Venetien und erstmalig in die Schweiz: Welche Hotels haben in Wien eröffnet?
Es hat sich sehr viel getan in den letzten beiden Jahren. Sowohl in der Kategorie der Luxushotels, mittlerweile sind alle großen Ketten in Wien vertreten, die letzte Neueröffnung mit dem Park Hyatt (Goldenes Quartier) oder individueller The Guesthouse (Führichgasse 10), aber auch im Bereich der Vier-Sterne gibt es einige interessante neue Hotelkonzepte, nicht zuletzt auch das Falkensteiner City-Flaggschiff in Margareten (Margaretengürtel 142).
Haben Sie auch von anderen Neueröffnungen gehört?
Es gibt endlich einen Ableger vom charmant improvisierten Conceptstore „Kauf Dich glücklich“ aus Berlin in Wien (Kirchengasse 9). Und das neue Restaurant/Café Kussmaul.
Welche Gegend grasen Sie ab, wenn Sie Lust auf cooles Design haben?
Ich bin ein Kind des 7. Bezirks (Neubau). Als es mich vor nun fast 10 Jahren beruflich nach Wien verschlagen hat, ist er sofort zu „meinem Grätzel“ geworden und hat mir mein „Ankommen in Wien mit Grätzelanschluss“ ganz einfach gemacht. Hier ist wirklich die Heimat der Kreativszene.
Wie schaut so ein Streifzug durch die Grätzel aus?
Gerne mache ich mich samstags zu Eroberungsstreifzügen durch die Wiener Grätzel auf und je nachdem, wo ich gerade bin, probiere ich neue Lokale aus. Letztens das Cote Sud (Schleifmühlgasse 8), ein kleines Lokal mit französischer Küche, oder das Café Ansari.
Haben Sie einen Lieblingsshop, wo Sie immer was finden?
Park in der Mondscheingasse ist für mich ein absoluter Lieblingsshop, toller Conceptstore. Ich liebe auch die Kollektionen von Lena Hoschek (Gutenberggasse 17). Und hinsichtlich meiner Leidenschaft für Sonnenbrillen finde ich immer etwas in der Brillenmanufaktur (Neubaugasse 18). Wenn ich etwas Ausgefallenes suche, gehe ich auch zu Song (Praterstraße 11-13), Wubet, Chegini (Plankengasse 4) oder zur Nachbarin (Gumpendorfer Straße 17). Ausgefallene Düfte gibt’s bei Duft & Kultur (Tuchlauben 17).
Welche kreativen Menschen fallen Ihnen zu Wien ein?
Spontan Karl Auböck, da ich gerade seinen berühmten „Baumtisch“ in einem der vielen tollen Design-Art-Antiques-Geschäfte in Wien gesehen hab, unter anderem bei Lichterloh oder Zeitloos (Kirchengasse 39).
Wo springen Sie zwischendurch zum Lunch rein?
Gerne am Naschmarkt (z. B. ins Neni) oder auch in das ON-Market (Linke Wienzeile 36). Ich esse zu Mittag sehr gerne Nudelsuppen oder Currys, sehr gute Pho-Suppe und Currys gibt es im Ra`mien oder im Vietthao (Friedrichstraße 20).
In welchem Lokal reservieren Sie einen Tisch für ein ausgedehntes Dinner?
Im Zum Finsteren Stern, mein Lieblingslokal zu jeder Jahreszeit – vor allem auch im Sommer im Gastgarten unter einem riesigen alten Baum, eine Oase mitten in der Stadt. Die Menüs sind niemals langweilig, immer raffiniert. Hier könnte ich täglich essen, denn die Karte wechselt mit dem Kalendertag. Ich mag diese kleinen, individuellen Restaurants.
Zum Finsteren Stern, Schulhof 8, 1010 Wien
Abschließend noch eine letzte Frage: Nehmen wir an, Ihr Hotel ist ausgebucht: Welches Haus in der Umgebung empfehlen Sie?
Gott sei Dank hat Falkensteiner zwei sehr unterschiedliche Häuser im 7. Bezirk, wo die Kreativszene zu Hause ist, und im 5. Bezirk in der Margaretenstraße und ihren Start-up-Shops. Ansonsten lieben meine Freunde und Gäste sowie ich das Altstadt Vienna, ein Hotel mit Seele in einer tollen Lage direkt am Spittelberg, sehr individuelle Zimmer im schönen Design. Matteo Thun hat hier, ebenso wie im Falkensteiner in Margareten, die Zimmer und Suiten geschmackvoll und kreativ gestaltet.