
Insiderin Wien: Katharina Seidler
Popfest Wien
Katharina Seidler ist Musikjournalistin beim alternativen Radiosender FM4. Heuer ist sie gemeinsam mit Musiker Nino Mandl für das Programm des Popfests Wien zuständig.
Wo in Wien ist Ihnen zuletzt das Herz aufgegangen?
Es mag nach dem Offensichtlichsten klingen, aber tatsächlich im Zoo. Ich gehe mit meiner Jahreskarte so oft wie möglich. In der Sonne sitzen und den freundlichen Präriehunden zusehen rettet jeden Tag.
Ihre Lieblings-Neueröffnung, die Sie Freunden empfehlen?
Das Luster in der Windmühlgasse. In der Schwestern-Bar des Restaurants Zweitbester serviert man unter einer gigantischen metallenen Flaschengalerie Gin Tonic im Kristallglas und deftige Pommes und Mac'n'Cheese bis spät in die Nacht. Im Keller beschallen DJs einen kleinen Dancefloor, manchmal gibt es auch Tischtennisturniere.
Sie sind 2018 Popfest-Kuratorin, das von 26. bis 29. Juli am Kunstplatz Karlsplatz steigt. Welches Lokal in der Gegend gefällt Ihnen besonders gut?
Der Wunderladen in der Argentinierstraße. Ein Café wie eine Puppenstube, mit unterschiedlichen Fauteuils und einer von der Decke hängenden Schaukelbank, auf der man großartigen Kaffee schlürfen kann. Außerdem werden hier hübsche Schmuckstücke, Sonnenbrillen und vereinzelt auch Mode verkauft. Ein Raum für Liebhaber.
Wunderladen, Argentinierstraße 1, 1040 Wien
Als Musikjournalistin für FM4 kennen Sie sich in der Szene aus. Ihre Lieblingsclubs in Wien für den Samstagabend?
Undergroundige Konzerte zwischen Gitarren und elektronischer Avantgarde, Pop und Wave erlebt man abends im Au beim Yppenplatz. Im sympathischen Celeste beim Naschmarkt (Hamburgerstraße 18) ist von freundlicher Disco über Jazz-Impro bis zum Indie-Karaoke alles möglich, und zum Nächte-Durchmachen bei House und Techno geht es in die Grelle Forelle (Spittelauer Lände 12).
Ihr Lieblings-Lokal, wo auch die musikalische Untermalung stimmt?
Hier passt es immer: im rhiz. Das legendäre Gürtellokal ist ein zentraler Ort der lokalen und internationalen DIY- und Avantgarde-Szene, es gibt aber auch jede Menge lustige Partys nach der konzertanten Horizonterweiterung. Im Sommer auch zwei gemütliche Gastgärten.
Welches Theater oder Kunsthaus besuchen Sie regelmäßig?
Ich habe ein Abo für die Staatsoper; ich mag es, auch die klassische Musikszene nicht aus dem Blick zu verlieren. Ansonsten zahlt sich das Studium des Wiener Festwochen-Programms immer aus. In der Oper und in vielen Wiener Theatern kann man um wenige Euro außerdem spontan auf Stehplatz gehen – eine wunderbare Möglichkeit!
Wohin verschlägt es Sie zum entspannten Frühstück?
An den Kutschkermarkt. Zwischen Café Himmelblau, der Kaffeerösterei Franze, dem Oan und Pöhl's Feinkostladen frühstückt man hier nur die besten Produkte vom Markt, von frischem Brot, Obst und Gemüse zu Käse, Hummus oder Schinkenspezialitäten.
Ein Shoppingtipp für lokale Mode?
Lila, das Label der Grazer Designerin Lisi Lang in der Kirchengasse.
Wohin führen Sie Freunde, die in Wien zu Besuch sind, zum Abendessen aus?
Entweder in den Roten Bären (Berggasse 39), ein von Künstlern geführtes Gasthaus mit exzentrischer Einrichtung und Klientel und großartiger, böhmischer Küche. Oder ins Lalibela – ein absoluter Geheimtipp – ein äthiopisches Lokal in der Schulgasse, wo man das Palatschinken-artige, saure lokale Brot Injera zum Tunken für diverse Eintöpfe verwendet. Besteckverbot!
Ein Hotel in Wien, in dem Sie gerne ein paar Tage einziehen würden?
Ins Hotel am Brillantengrund, das mit seinem zauberhaften Innenhof auch ein Café und ein tolles philippinisches Restaurant beheimatet, in dem die Mutter des Betreibers höchstpersönlich kocht. Außerdem gibt es dort Kunst-Ausstellungen und ab und zu Musik-Events.
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