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Insider Wien: Jean-Claude Mpassy & Stefan Joham
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Ex-Fußballer und Fashion-Blogger Jean-Claude Mpassy und Fotograf Stefan Joham spüren dem Wiener Streetstyle nach. Wie modisch die Stadt ist, zeigen sie auf newkissontheblog.com.
Wie kleiden sich die modebewussten Wiener und Wienerinnen?
Mpassy: Der modebewusste Wiener weiß auf jeden Fall, was gut aussieht und was nicht. Leider beschränkt er sich oft auf den Standard und ist zwar meist annehmbar gekleidet, jedoch aber auch zu normal. Mehr Progressivität, Selbstvertrauen und mediale Vorlagen würden helfen. Beides versuchen wir zu forcieren. Am angesagtesten sind in Wien derzeit auf jeden Fall Sneakers. Je bunter und ausgefallener, desto besser. Ein Trend, den die Stadt frühzeitig mitgemacht hat und der wohl noch ein wenig andauern wird. Joham: Ich denke, es entwickelt sich gerade etwas Neues auf der Straße. Die Wiener/innen trauen sich mehr als früher, so eine Art Streetstyle-Bewegung entsteht und ich freue mich sehr, ein kleiner Teil davon zu sein.
Inwiefern unterscheidet sich das Modevolk in den einzelnen Bezirken?
Mpassy: Das modeinteressierte Publikum findet sich aufgrund der Vielzahl an Retailern im ersten und sechsten Bezirk rund um die Mariahilfer Straße. Gerade im ersten Bezirk gibt es einige Charaktere, die Zugang zur High-Fashion haben und sich dementsprechend kleiden. Besonders interessant sind jedoch die Bezirke fünf bis acht. Dort trifft man die Wiener Szene mit jungen, kreativen Leuten. Außerhalb des Gürtels sieht es modisch leider mau aus. Joham: Im ersten Bezirk geben Touristen und Geschäftsleute ein buntes Bild. Reiche Russen in Pelzmänteln so wie Hipster, die sich verirrt haben. Im zweiten Bezirk rulen das Neni (Anm. am Tel Aviv-Beach, Donaukanal) und orthodoxe Juden. Der 6. und 7. Bezirk sind meine Lieblingsbezirke. Da trauen sich die Menschen etwas. Ob am Abend im MQ (Museumsplatz 1) oder beim Shoppen in der Neubaugasse bzw. Sneakerskaufen im Twentythree7 (Neubaugasse 39). Der 10. ist Little Istanbul – der ist einfach super. Ich liebe die Vielfalt von Menschen und Kulturen. Es ist auch mein Heimatbezirk – da bin ich groß geworden. Puh – und den 19. find ich einfach nur geschniegelt und snobbisch.
Wien ist jetzt nicht Mailand, Paris, Berlin oder London. Wo ist die Stadt dennoch besonders schick?
Mpassy: Ganz oben auf der Liste steht der Naschmarkt. Weitere Hotspots findet man im siebten Bezirk zwischen unzählig coolen Bars und Conceptstores, wie Sneak In (Siebensterngasse 12) oder Eigensinnig (Sankt-Ulrichs-Platz 4). Joham: Auf der Mariahilfer Straße, im Duzi’s, im MQ (Museumsplatz 1) und vor allem im Café Korb (Brandstätte 9) – diese Ecke mag ich sehr.
Wo ist Wien klassisch, verstaubt, wienerisch?
Mpassy: Weil du grad das Korb erwähnst – das ist für mich klassisch wienerisch (Brandstätte 9), genauso wie das Kleine Café. Joham: Das gehört für mich auch dazu. Ebenso das Alt Wien (Bäckerstraße 9), der Salon Erich (Griechengasse 7) und das Café Central (Herrengasse 14) – die Kellner dort haben so einen guten Stil – das ist Wien!
Kleines Café, Franziskanerplatz 3, 1010 Wien
Was zählt zu Ihrer aktuellsten Modeneuentdeckung in Wien?
Joham: Viereck-Design (www.facebook.com/Viereck.das.Label) und der Kitsch Bitch-Shop. Mpassy: In Richtung avantgardistischer Mode tut sich relativ viel momentan. Ein Trend, der hoffentlich fortgeführt wird und weiter wächst.
In welchen Läden trifft man Sie auf Einkaufstour?
Mpassy: Ich bin oft im Sneak In (Siebensterngasse 12). Dort gibt es eine breite Auswahl an Streetwear-Labels, die man sonst nirgends hier findet. Coole Mode hat auch der Comerc-Store. Außerdem shoppe ich gerne bei Diesel (Kohlmarkt 8-10) und Strellson (SCS-Straße 1, Vösendorf). Dort gibt es beispielsweise die besten Anzüge zu fairen Preisen. Meine Basics kaufe ich oft bei Zara oder H&M. Joham: Ich bin auch oft im Snipes (Mariahilfer Straße 49).
Welche Wiener Jungdesigner haben es Ihrer Meinung nach echt drauf?
Joham: Viereck-Design! Mpassy: Allen voran natürlich Marina Hörmanseder, die den Sprung ins internationale Geschäft geschafft hat. Ansonsten traue ich Labels wie Jesus Crysd, Dmpcs (www.facebook.com/dimepiecesofficial) oder True You viel zu (www.trueyou-fashion.com). In Sachen Schmuck wird Katie Gruber von Katie G. Jewellery schon sehr bald außerhalb von Österreich auf sich aufmerksam machen (Lindengasse 5).
Das Auge isst mit - in welchem Lokal schmeckt nicht nur das Essen, sondern sind auch die Gäste immer gut gekleidet?
Mpassy: Auch hier steht bei mir der Naschmarkt ganz oben. Um genauer zu sein: das Neni ( Naschmarkt 510). Joham: Ich gehe am liebsten ins Skopik & Lohn und esse auch gerne im Vapiano (u. a. Theobaldgasse 19). Dort arbeitet ein Freund von mir, er ist Topmodel. Ich glaube, er wird bald mal ein Großer.
Welches Wiener Hotel ist für Sie ein modisches Hotel?
Mpassy: Das Hotel Daniel und das 25hours Hotel (Lerchenfelder Straße 1-3). Joham: Das Park Hyatt ist der Hit – James Bond will nach Wien ziehen, habe ich gehört (Am Hof 2)!
Hält Wien auch was für Kinder parat?
Mpassy: Es gibt in Wien unzählige Möglichkeiten für Eltern, ihre Kids stylish zu kleiden. Im ersten Bezirk hat das Steffel eine riesige Auswahl an Labels, die auch Kollektionen für die Kleinen führen (Kärntner Straße 19). Ebenso Scotch & Soda (u. a. Mariahilfer Straße 26-30) sowie ganz neu der Store Bambini im Goldenen Quartier (Tuchlaubenhof 7). Ob es jedoch sinnvoll ist, Kinder in so jungen Jahren mit teurer Designermode zu konfrontieren, sei dahingestellt. Joham: Wenn's um gestylte Kids geht, dann sind die Kids am besten gestylt im Kindermuseum im MQ (Museumsplatz 1) und werden glücklich im Le Petit Chou im ersten Bezirk.
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