
Insider Wien: Philipp Patzel
Altstadt Vienna
Philipp Patzel deaktiviert bei anderen gerne den Autopiloten. Der leidenschaftliche Tourismusmanager und Erlebnismarketer führt das Hotel Altstadt Vienna.
Sie haben bei Ihrem Antritt vor etwa einem Jahr gesagt, dass Sie das Altstadt Vienna „wieder zum besten Boutiquehotel in Wien machen“ wollen. Neue Zimmer haben Sie schon, was kommt als Nächstes?
Das Konzept stellt weiterhin konsequent den Menschen in den Vordergrund. Den Mitarbeiter noch viel mehr als den Gast. Denn nur wenn es uns gut geht, strahlen wir den Gast an. Aber selbstverständlich wandelt sich auch das offensichtliche Gesicht unseres Altstadt Vienna. So bekommen auch 2016 wieder Designer und Architekten die Chance, „die Kunst der Gastfreundschaft“ zu interpretieren und dies in Zimmer-Unikaten zu manifestieren. Darüber hinaus entsteht im Jänner ein spannender neuer Rezeptionsbereich: barrierefrei in den verschiedensten Interpretationen des Begriffes. Soeben haben wir eine neue Bar im Herzstück des Hotels, im Roten Salon, fertiggestellt.
Ganz allgemein tut sich im Spittelbergviertel einiges, das Tian Bistro hat auch gerade aufgemacht. Irgendwelche anderen Neueröffnungen, von denen Sie gehört haben?
Im Grätzel um das Altstadt Vienna tut sich wahrlich viel. Die Kirchengasse scheint hier das Mekka der Conceptstores geworden zu sein. Letztes Jahr eröffnete in der Nähe der Mariahilferstraße „Kauf dich glücklich“, ein cooler Store mit individuellen Modelabels und Kaffeebar statt Kasse. Und am anderen Ende der Kirchengasse, direkt angrenzend an das Altstadt Vienna, hat mit dem Dock7 ein neuer Conceptstore aufgemacht: eine Mischung aus Modeboutique, Filmstudio und Möbel-Showroom (Kirchengasse 43).
Kauf Dich Glücklich, Kirchengasse 9, 1070 Wien
Abgesehen vom Künstlerviertel: Welcher Stadtteil in Wien verändert sich gerade besonders stark?
Der zweite Bezirk ist nun bereits seit Jahren in Transition, und die Veränderung hört nicht auf. Sei es nun gastronomisch um den Karmelitermarkt und am Anfang der Praterstraße oder beim Wohnbau rund um die neue Wirtschaftsuniversität. Spannend wird auch, ob und wie das Sonnwendviertel rund um den neuen Hauptbahnhof von den Wienern akzeptiert wird. Momentan wirkt es noch ein bisschen wie ein Alien in der eigenen Stadt.
Wenn Sie die Menschen in der Stadt beobachten: Was fällt Ihnen neuerdings auf?
Keine Spur von Hochnäsigkeit. Auch schwierig, wenn die Köpfe meist im 45-Grad-Winkel nach unten zeigen. Die Smartphones gehen mit ihren Haltern Gassi. Ansonsten: Das Rad gewinnt an Bedeutung, wenngleich hier für die Infrastruktur noch mehr getan werden kann.
Die Restaurant-Auswahl in der Gegend ist groß: Wo springen Sie rein, wenn Sie zwischendurch Zeit für einen Lunch haben?
Gleich um die Ecke und herrlich unkompliziert, sehr nett zum Sitzen und ansprechende Karte: das Ulrich am Ulrichsplatz.
Was ist Ihre absolute Lieblingsbar in der Stadt?
Die Loosbar. Herrlich-kosmopolitische Mischung beim Publikum, tolle Atmosphäre. Auch weil sie einfach zu klein ist. Aber zu klein war immer schon besser als zu groß.
Welche Galerie empfehlen Sie Ihren Gästen?
Neben vielen kleinen Galerien empfehlen wir gerne Lumas. Nicht nur weil wir Kooperationspartner sind, sondern weil das Konzept der „Liberation of Art“ ein Schönes ist. Kunst einem größeren Publikum zugänglich zu machen, ist ein schöner Gedanke.
Wovon werden wir in Zukunft Ihrer Meinung nach noch viel hören?
Ich denke, dass alternative Kunstformen zunehmend in den öffentlichen Raum treten werden. So mehren sich z. B. Auftragsarbeiten für Graffiti auf Hausfassaden und Public Spaces und bringen diese Art der Kunst vom halblegalen Schattendasein ins akzeptierte Rampenlicht.
Wo ist Ihr erklärter Lieblingsplatz in Wien, wenn Sie alleine sein wollen!
Entweder auf dem Sattel meines Rades den Kahlenberg hinauf oder schwer bewaffnet (mit Zeitungen wohlgemerkt) im Garten des Café Dommayer in Hietzing.
Wo bringen Sie Freunde, die in die Stadt kommen, unter, wenn Ihr Hotel ausgebucht ist?
Da gibt’s nur eines, die Hollmann Beletage. Weil es ähnlich dem Altstadt Vienna ein Kleinod ist, mit Liebe zum Detail.
Altstadt Vienna