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Insider Wien: Jakob Brossmann
Finali Film & Wortschatz Produktion
Er ist Filmemacher und Bühnenbildner in Wien. Für seinen Dokumentarfilm "Lampedusa im Winter" wurden er und das Finali-Filmteam mehrfach ausgezeichnet: Jakob Brossmann.
Wenn Sie heute einen Dokumentarfilm über Wien drehen würden, welche Orte würden Sie zeigen?
Ein Film über eine Stadt oder ein Dorf stellt einen vor große Aufgaben. So viele Dimensionen und vielfältige Aspekte in einem Film zumindest anzudeuten, ist gar nicht so leicht. Ich würde mich daher beschränken, spontan das Amalienbad auswählen und die Menschen begleiten, die sich dort begegnen. Das Bad ist bald 100 Jahre alt. Es wurde in einem der ärmsten Bezirke für die Ärmsten der Armen gebaut. Ein Wahrzeichen für die Zuversicht, dass Menschen über sich hinauswachsen, wenn man ihnen eine Chance gibt. Und ein Ort, der vielen Freude und Wohlbefinden schenkt.
Amalienbad
Reumannplatz 23
1100 Wien
+43 1 6074747
www.wien.gv.at/freizeit/baeder/uebersicht/hallenbaeder/amalienbad.html
Worüber staunen Sie in Wien?
Wien hat den Ruf, von Grantlern bevölkert zu sein, Menschen nach dem Zuschnitt des "Herrn Karl". Doch die Stadt hat mich in Staunen versetzt, als im Sommer 2015 die Bahnhöfe ein Ort gelebter Solidarität wurden. Wenn man sich gut umsieht, dann findet man viele echte Wiener und Wienerinnen, die das glatte Gegenteil dieses "Herrn Karl" sind. Zum Beispiel Friedrich Zawrel oder Ute Bock.
Wenn es wieder warm wird - worauf freuen Sie sich?
Wenn die Kastanien blühen und kurz alles weiß ist, wird die Stadt ganz hell. Alle Probleme scheinen dann kurz vergessen. Und man weiß, dass es nicht mehr lange dauert, bis die wunderbaren Open-Air-Kinos ihren Betrieb aufnehmen. Das Volxkino oder Kino-wie-noch-nie (Augartenspitz, Obere Augartenstraße 1).
Frühstücken in Wien ist Kult – wo trifft man Sie auf ein ausgedehntes Frühstück?
Ich möchte immer gerne lang am Karmelitermarkt in der Sonne sitzen. Doch dann wird es doch meist ein eher kurzes Frühstück, wie ich es aus Italien kenne: Espresso und drei Bissen von etwas Süßem.
Karmelitermarkt, Krummbaumgasse/Leopoldsgasse/Haidgasse, 1020 Wien
Laden Sie uns in Ihr Wiener Stammlokal ein!
Wir diskutieren im Team oft, warum wir eigentlich kein Stammlokal haben. Wahrscheinlich ist die Auswahl zu groß. Immer wieder komme ich aber gern ins Café Tachles. Es hat so etwas Zeitloses.
In welchem Restaurant trifft man Sie noch?
Am häufigsten gehe ich in letzter Zeit wahrscheinlich zur Pizza Mari. Richtige Pizza ist eine hohe Kunst und leider selten in Wien zu finden. Aber hier finde ich den Geschmack von richtigen italienischen Zutaten wieder. Und man hört viele unterschiedliche Sprachen. Mir ist aufgefallen: Je mehr Sprachen in einem Restaurant in Wien zu hören sind, desto besser ist das Essen!
Sie haben Ihren Unternehmenssitz im 2. Bezirk. Zeigen Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Ihrem Grätzl!
Der Prater ist eine Welt für sich. Vor allem der Grüne Prater ist voller schöner, kleiner Überraschungen.
In welchem Wiener Laden kaufen Sie gerne ein?
dubaruba.com hat zwar (noch) keinen physischen Laden, aber das afrikanische Design, das von diesem Wiener Onlineladen verkauft wird, ist wahnsinnig schön und hat mit Ethno-Kitsch so gar nichts zu tun. Ganz nebenbei tut man auch noch etwas, das man als etwas Gutes oder aber als etwas ganz Normales ansehen kann: Man kauft fair produzierte und gehandelte Ware.
Empfehlen Sie uns bitte noch ein Wiener Hotel!
Magdas Hotel ist nicht nur echt gut gelegen und superstylish, es ist auch ein sehr beeindruckendes Projekt, in dem ehemalige Flüchtlinge eine Ausbildung und Arbeit finden. Ein ganz normaler Betrieb also – in dem 21 Sprachen gesprochen werden!
Und welchen Trend beobachten Sie auf Wiens Straßen?
Die Dackel kommen zurück! Oder wie der Italiener sagen würde: Il bassotto è molto di moda!
Finali Film & Wortschatz Produktion