
Insider Wien: Boicut
Boicut
Er liebt Tischfußball und fährt gerne Rad. Er liebt Herausforderungen und das, was er macht: Boicut ist (Illustrations-)Künstler.
Streetart wandert vermehrt von der Straße in die Galerie. Wo sieht man auf Wiens Straßen gelungene Werke?
Neben dem Donaukanal, welcher quasi eine unkuratierte Galerie im öffentlichen Raum ist, wenn man so will (legale Wände), würde ich einen Spaziergang durch die inneren Bezirke (speziell 1040, 1060, 1070 und 1080) empfehlen. Da findet man alles - von kleinen Stencils bis zu großen kuratierten Wänden von Wiener Artists bis hin zu internationalen Größen.
Donaukanal
In welchen Galerien sehen Sie sich Streetart an?
Openings in der Rabbit Eye Movement-Galerie und in der HilgerNext (Absberggasse 27) sind immer ein Pflichttermin. Am Weg in die HilgerNext im 10. Bezirk findet man auch das eine oder andere größere Artwork auf Hauswänden. In Kürze eröffnet nach einem Locationwechsel endlich wieder die Inoperable Gallery, ein Wiener Urgestein im Urban Art-Bereich (vormals in der Burggasse 24, neue Location: tba). Ich hatte dort meine erste Solo-Show.
Wo genießen Sie - ganz generell - Kunst in Wien?
Ich habe so meine Galerien, in die ich regelmäßig schaue. Ein heißer Tipp ist auch das Atelier Olschinsky, das sich auf digitale Kunst spezialisiert hat. Ich war vor zirka einem Jahr das erste Mal dort und wurde superherzlich von den Besitzern Verena und Peter empfangen. Im Frühling hatte ich dort eine Solo-Show. Seitdem besuche ich die zwei regelmäßig auf einen Kaffee. Sie sind wahre Tausendsassas, die neben der Galerie noch an ihren Designjobs arbeiten und auch regelmäßig das wunderschöne Nevertheless-Magazin rausbringen (unbedingt besorgen!). Dann gibt's da noch das Adhoc Pad im 14. Bezirk, das neben einem Galerieraum noch eine Miniramp hat (Kienmayergasse 22). Wenn man skaten kann, sollte man sein Brettl mitnehmen! Ein Besuch im MuseumsQuartier lohnt sich auf alle Fälle auch immer (Museumsplatz 1).
Atelier Olschinsky, Münzwardeingasse 8/1, Eingang Esterhazygasse 11, 1140 Wien
Welche Wiener Jungkünstler muss man heute, Ihrer Meinung nach, kennen?
Da gibt's grad viel Gute. Neben den oben Genannten (Peter Phobia und David Leitner) sollte man sich auf jeden Fall folgende Artists ansehen: die Irga Irga-Crew bestehend aus Knarf, Mafia & Freshmax (Burggasse 98), Perfekt World, Frau Isa, Megasingi, Soybot (Rauscherstraße), die Luftfabrik (luft-fabrik.com), Paul Riedmüller und Emanuel Jesse (Schönbrunner Straße 91), um nur einige zu nennen. Dann gibt's noch Zwupp (Gablenzgasse 33/Top 1), mit denen ich mir das Atelier teile, Typisch Beton (Zieglergasse 88-90) und Lwz, die eher im Designbereich angesiedelt sind.
Kunst macht hungrig - in welchen Lokalen trifft man Boicut zum Abendessen?
Ich gehe gern ins Schlossquadrat am Margaretenplatz. Gute österreichische Küche gibt's im Steman. Gegenüber gibt's guten Kaffee im Café Jelinek (Otto-Bauer-Gasse 5). Thailändisch esse ich gern in der Gumpendorfer Straße im Isaan (Nr. 91). Und wenn ich Lust auf Pizza hab, gehe ich in die Disco Volante (Gumpendorfer Straße 98).
Und wo treffen Sie sich mit Freunden auf ein gemütliches Bier?
Zum Beispiel im WerkzeugH auf der Schönbrunner Straße. Oder im Zweitbesten, wo es auch gutes Essen gibt (Heumühlgasse 2).
Welches Hotel empfehlen Sie Freunden, die nach Wien auf Besuch kommen?
Das Hotel am Brillantengrund. Supernettes, außergewöhnliches Hotel mit guter Küche und feinem Innenhof. Da kann man auch so mal auf ein Bier hingehen. Auch das Hotel Daniel gefällt mir (Landstraßer Gürtel 5).
Sie schätzen hand- und mit Liebe gemachte Dinge. Wo findet man solche in Wien?
Zum Beispiel im Block44. Anfang des Jahres haben sich ein paar Freunde zusammengetan und diesen Conceptstore eröffnet. Das ist ein Zusammenschluss aus dem Modelabel Amateur, wo man von selbstbedruckten Pölstern bis zu handgenähten Einzelstücken im Bereich Streetwear alles findet, der Radboutique FixDich, wo man sich sein Traumbike zusammenstellen lassen kann, und dem SetzDich, wo es Fair Trade-Kaffee, Bio-Tee und selbstgemachte Kaffeehaussnacks gibt.
Sie sind ja auch Tischfußball-Fan - wo fordert man Sie zur Wuzelpartie?
Die meiste Zeit spiele ich am eigenen Wuzler im Atelier. Wenn ich dann aber immer noch nicht genug habe - im Wirr oder im Xeno (Schleifmühlgasse 21).