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Insider Wien: Alexander Bechstein
Vintagerie
Gemeinsam mit Peter Lindenberg führt Alexander Bechstein den bekanntesten Vintageladen Wiens - die Vintagerie für alte Möbelstücke und seltene Objekte.
Haben Sie eine Lieblingsära und welche Wiener Plätze dienen als Beispiel?
Mein Geschmack verändert sich natürlich im Laufe der Zeit immer wieder, aber im Moment sind die Fünfziger Jahre zweifelsfrei meine Lieblingsära. Der Wiener Fotograf Stefan Olah hat vor Kurzem einen wunderbaren Bildband zur Architektur der Fünfziger Jahre herausgebracht (www.olah.at). Beispiele für österreichisches Design dieser Zeit sind das Café Prückel, das Café Korb (Brandstätte 9), der Volksgarten-Pavillon (Burgring 1) und das Filmcasino (Margaretenstraße 78).
Apropos Filmcasino: Sie sind Kinofan, wo ist das Filmschauen am schönsten?
Ich freue mich immer besonders, wenn ich ins Admiralkino komme. Die Einrichtung, das Ambiente ... das ist einfach ein alter, unberührter Platz, an dem ich schon als Kind häufig war. Gott sei Dank hat ihn seit damals kein neuer Eigentümer adaptiert!
Wo lernen wir sonst noch das alte Wien kennen?
Beim Minigolfspielen im Böhmischen Prater. Das ist ein Nostalgieerlebnis der Extraklasse, auf den alten Bahnen macht das Minigolfen riesigen Spaß. Danach empfehle ich einen Spaziergang über das Gelände, um die alten Karusselle mit ihren Holzpferden zu bestaunen.
Sie fühlen sich eher in traditionellen, historischen Lokalen wohl. Wo ist es urig?
Im Gasthaus Schilling (Burggasse 103) bei einem Kalbsbutterschnitzel zum Beispiel. Oder auch im Gasthaus Sieg (Haidgasse 8) ganz in meiner Nähe, wo man noch "eingeborene" Leopoldstädter sieht. Dort gibt es das beste Gulasch der Stadt. Toll ist auch das Häuserl am Stoan an der Höhenstraße. Im Sommer mache ich dorthin häufig einen Ausflug mit meiner Vespa, bei der Anreise über das kurvige Kopfsteinpflaster komme ich mir vor wie in einem Schwarz-Weiß-Film.
Früher war gutes Essen Ihr Beruf. Was sind Ihre persönlichen "Klassikerlokale"?
Ich schätze das Fabios. Dort habe ich schon viel erlebt, gehe immer wieder gerne hin. Im Badeschiff an der Donaukanallände gibt es hervorragendes Essen, das reicht mir als Argument für ein Klassikerlokal. Natürlich darf in dieser Aufzählung auch das Schwarze Kameel (Bognergasse 5) nicht fehlen. Quasi eine Fullservice-Agentur: Dort gibt es von Frühstück und Brötchen bis zu einem Mehrgangmenü am Abend oder einem Glas Sekt nach der Arbeit einfach alles. Wirklich empfehlenswert ist auch das Sinohouse (Himmelpfortgasse 27). Wer dort noch nie das mehrgängige Ente-Menü probiert hat, darf bei asiatischem Essen eigentlich nicht mitreden.
Sie lieben besonders die vietnamesische Küche, wo gibt es die beste Pho-Suppe der Stadt?
Da ist es schwer, einen Sieger auszumachen, aber ich habe zwei Favoriten: Das Good Morning Vietnam in der Sechsschimmelgasse und das Viennas Vietnam in der Neustiftgasse 50.
Good Morning Vietnam, Sechsschimmelgasse 16, 1090 Wien
Wo shoppt Alexander Bechstein?
Berufsbedingt sehr viel auf Flohmärkten und da am liebsten auf dem Naschmarkt. Nach dem Flohmarktbesuch kehre ich samstags gerne ins Café Wild (Linke Wienzeile 60) auf zwei Eier im Glas und ein Schnittlauchbrot ein. Danach spaziere ich noch über den Lebensmittelnaschmarkt. Beim Shoppen von Gewand bin ich weniger engagiert. Ein wirkliches Stammgeschäft habe ich nicht, allerdings hängen in meinem Kleiderschrank meist Stücke von Song (Praterstraße 11-13), Park (Mondscheingasse 20) oder We Bandits (Theobaldgasse 14). Brillen kaufe ich von Andy Wolf bei Längle Optik (Neubaugasse 21), Kleinigkeiten wie Konfekt besorge ich bei Altmann&Kühne (Am Graben 30) oder beim Blühenden Konfekt in der Schmalzhofgasse. Unsere hauseigene Vintagerie-Shirtkollektion geben wir beim Bio-Shirt-Laden Guter Stoff in Auftrag (Glockengasse 8a).
Blühendes Konfekt, Schmalzhofgasse 19, 1060 Wien
Und an welchen Orten entspannen Sie nach all dem Shopping- und Essensstress?
In der Therme Wien. Viele wissen gar nicht, wie schön es dort ist. Die bunten Spritz- und Wasserfallblumen, die es dort gibt, erinnern mich an die Designbewegung Memphis der 80er-Jahre. So schließt sich der Kreis.