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Insider Wien: Michael Augsten
Less Thingz
Der Grafiker Michael Augsten designt Zeit und organisiert Notizen. Planer und Notizbücher von Less Thingz begeistern nicht nur beim Feschmarkt.
Der Feschmarkt lässt sich als Nabelschau der kreativen Szene der Stadt beschreiben. Welche Trends und Entwicklungen in dieser Szene beobachten Sie?
Viel Leidenschaft sehe ich seitens der Designer, verbunden mit steigender Professionalität im Marketing. Das vom Designer persönlich Gefertigte kommt langsam bei einem breiteren Publikum an. Dabei erlebt traditionelle Handwerkskunst ein Revival. Die Verbindung traditioneller und digitaler Produktionsmethoden ist in der DNA dieser Produkte. Das Interesse für die Macher und die Geschichten hinter einem Produkt sind größer geworden. Mit der Personalisierung durch Prägungen, Farb- und Materialwahl werden die Produkte schließlich zu persönlichen Einzelstücken.
Ihr "Four Seasons Bag" stellt symbolisch die vier Jahreszeiten dar. Wenn Sie jeden Abschnitt des Jahreskreislaufs an einen Ort in der Stadt binden, an dem Sie gerne sind, welche sind das?
Lieblingsplatz im Frühling: mit meinem Skizzenbuch im Garten unter einem blühenden Kirschbaum. Im Sommer bietet das Kaiserwasser die ersehnte Abkühlung. Den Herbst kann ich im Lainzer Tiergarten intensiv erleben und im Winter ist es der Eistraum im Rathauspark.
Zeit und Zeitabläufe nehmen in Ihrer grafischen Arbeit eine zentrale Rolle ein. Wohin in der Stadt sollte man gehen, um eine schöne Armbanduhr zu erstehen?
Ich trage keine Armbanduhr. Wir sind der Frage nachgegangen, wie die in Sekunden getaktete Zeit unter einen Hut zu bringen ist, mit dem, was einen von innen her bewegt und glücklich macht. Entstanden sind die Life Design Tools: Gedanken zu Papier bringen, Ziele erkennen, sie im Blick bewahren und die vielen Schritte dahin planen. Das handliche Design ermöglicht im Handumdrehen einen Blick aus der Vogelperspektive über den gewünschten Zeitabschnitt bis zu einem halben Jahr. So bleiben die großen Ziele immer im Blick und die täglichen Aufgaben können danach ausgerichtet werden. Ich trage schon seit Jahren keine Armbanduhr mehr.
Welche Buchläden besuchen Sie, um nach grafisch ansprechenden Büchern zu stöbern?
Die erste Adresse ist die Hauptbücherei, dann die Buchhandlung Walther König. Die meisten meiner Bücher habe ich online gefunden.
Buchhandlung Walther König, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Nochmals zum Lauf der Zeit: Welche historischen Orte der Stadt wecken Ihr Interesse?
Die Katakomben unter dem Stephansplatz haben mich beeindruckt. Eine normalerweise unsichtbare Welt.
St. Stephan Katakomben
Stephansplatz 3
1010 Wien
+43 1 515523054
www.stephanskirche.at/index.jsp?langid=1&menuekeyvalue=22
Und wo sind Sie über Wiens modernes Gesicht froh?
Die Außenstiege der Hauptbücherei finde ich sehr einladend.
Welcher Koch hat Ihnen zuletzt ein fantastisches Gericht serviert?
Massimo Morettas Carbonara in der Trattoria Arcobaleno ist mir noch gut in Erinnerung. Weiters das Gulaschmuseum und das Huth Grillhouse.
Und in welchem Wiener Café lassen Sie gerne mal einen Nachmittag verstreichen?
Das Café Prückel (Stubentor) ist angenehm für Treffen, ich mag die lichtdurchfluteten Räume. Im Bräunerhof (Stallburggasse) schätze ich die Ruhe. Für Scheiterhaufen, Maroni und andere süße Leckereien ist das Diglas mein Fall.
Wenn Sie abends die Zeit übersehen wollen, welche Bar steuern Sie an?
Das Gösser Bräu im Schloss Mauer.