
Insiderin Wien: Eva Fischer
Soundframe
Die Kuratorin, Visualistin, Kulturmanagerin und Gründerin von sound:frame prägt die heimische Szene für audiovisuelle Kunst. Sie leitet die Produktion der Diagonale Graz und agiert als Gastkuratorin bei der Vienna Design Week.
Was ist Ihr liebstes Grätzel?
Mein Wahlbezirk war aber schon immer Neubau. Ich wohne seit vielen Jahren am äußeren Bezirksrand, was super ist, weil es hier ein bisschen ruhiger zugeht. Aber schon ein paar hundert Meter weiter sind die ersten Lieblingsbars, -restaurants und -shops. Bei We Bandits, Meshit, Lila, dem Sight Store oder im Humana Shop finde ich immer etwas. Frühstücken gehe ich ins Ulrich, auf einen Kaffee ins Liebling. Mittags findet man mich im relaxten Podium oder mit mehr Trubel im Figar. Beim leckeren Biobuffet im Buchmüller gibt's Lunch zum Mitnehmen.
Welche Lokale empfehlen Sie uns außerdem?
Super Burger hat die Weinschenke. Dinner esse ich im Marks, später geht's auf Drinks in die gemütliche Parfümerie oder mit großartigem Wienblick auf den Dachboden des 25hours Hotel. Und da habe ich die ganzen alteingesessenen Beisln noch gar nicht angesprochen, wie das Wiener oder das Amerling Beisl. Herrlich ist das hier!
Weinschenke Siebensternplatz, Siebensterngasse 31/III, 1070 Wien
Wo treffen Sie sich für Meetings?
Am liebsten im Felzl bei mir ums Eck, da gibt es super Kaffee und bei Energiebedarf einen Miniguglhupf. Das Soundframe Büro ist in der Nähe des Yppenplatzes, wo wir seit vielen Jahren im Kent essen – ein ganz typisches Fleckchen Ottakring. Der Gastgarten ist total fein und das Essen immer super.
Die romantischsten Wiener Orte?
Sind die vielen Innenhöfe und Dachgärtchen – wunderbare kleine Oasen in der Stadt. Es gibt nichts Schöneres, als per Zufall einen Blick in einen grünen Innenhof zu erhaschen. Fein ist es auch, bei Sonnenuntergang auf einem Balkon oder einer Terrasse den Blick über die Stadt schweifen zu lassen. Auch öffentliche Parks und die grünen Fleckchen rund um Wien haben besonderes Flair. Unbedingt einmal die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten besuchen, wer sie nicht kennen sollte! In jedem Fall romantisch!
Wie klingt Wien für Sie?
Wien ist Musik! Es gibt in dieser Stadt so viel Inspiration, so viel Verständnis für Musik und so viele Möglichkeiten, Musik auf höchstem Niveau zu hören. Aktuellste elektronische Sounds in Clubs und bei Festivals, junger Jazz, Experimentalmusik und Musiktheater oder einfach ein bisserl Wienerlied zum Mitschunkeln. Das alles macht Wien aus. Ich fühle mich so wohl hier, weil die Stadt so viele unterschiedliche Gesichter hat, die mir jeden Tag ein anderes Lebensgefühl ermöglichen.
Wo haben Sie zuletzt großartige Live-Perfomances erlebt?
Beim Utopia3000 von Femdex (Anm.: einer Initiative zur Förderung von weiblichen Acts) im Ekh und bei Hyperreality im F23. Großartige Veranstaltungen, die sich etwas trauen und bei denen sich Wien ein bisschen wie New York anfühlt. Interessante Performances gibt's auch bei ImPulsTanz und im Tanzquartier Wien, spannende und teils verstörende Inszenierungen bei den Wiener Festwochen, super sind auch die Konzerte im Porgy & Bess oder beim Musikfestival Wien Modern. Ich finde die Vielfalt super, man kann sich spontan etwas ansehen oder zufällig in etwas hineingeraten mit großer Wahrscheinlichkeit sicher sein, dass die Qualität stimmt.
Ihre liebsten Bars und Clubs, um abends auszugehen?
Auf gutes Glaserl Wein gehe ich ins Heuer wenn einer meiner Lieblings-DJs spielt, zum Cocktailtrinken ins Birdyard oder If Dogs Run Free. Zum Tanzen folgt man in Wien eher dem Veranstalter als der Location. Radio FM4 hören gibt einen ersten Überblick, was los ist in der Stadt. Einer meiner Lieblingsclubs ist das Celeste, bis in alle Ewigkeit werde ich dem geliebten Morisson Club nachweinen (RIP, we miss you!). Auch die Grelle Forelle sollte man als Club-Fan nicht auslassen.
Welche Kunstschauplätze zeigen Sie Freunden, die auf Wien-Besuch kommen?
Für Ausstellungen gibt es natürlich das MuseumsQuartier und die Albertina. Ich schaue aber auch gerne online oder frage andere, was gerade in Wien passiert und schleppe Freunde dann zu Konzerten und Festivals oder gehe in kleinere Galerien wie Improper Walls für Streetart oder Kevin Space.
Wohin in Wien an einem verregneten Sonntagnachmittag?
Ins Museum oder Kino oder mit dem Regenschirm ausrücken. Gerade im Wienerwald spaziert es sich auch bei grauem Wetter wunderbar und es gibt so viele urige Wirtshäuser wie das Häuserl am Roan oder den Grüass Di a Gott Wirt, in die man einkehren kann, um sich aufzuwärmen.
Vienna Design Week 2018Schwerpunkt Virtual & Augmented Reality
Eva Fischer kuratiert das Schwerpunktformat und verdeutlicht damit, wie neuste Techniken als Tools für Design eingesetzt werden können. Ein Navigieren zwischen physischen, virtuellen und erweiterten Realitäten. 28.9. bis 7.10.