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Insidertipps Wien: Bernhard Hiehs
Derenko
Bernhard Hiehs ist Geschäftsführer von Derenko. Einem Unternehmen, das seit über 100 Jahren impulsive, kreative, verspielte Innenarchitektur für Hotellerie und Gastronomie entwirft.
Welche neuen Projekte realisiert Derenko in Kürze?
Die Alte Donau darf sich auf ein kulinarisches Bootshaus freuen – daran tüfteln wir momentan gemeinsam mit der Familie Querfeld am ehemaligen Standort des Neu Brasilien. Spannendes bietet diesen Sommer auch der Ort Loipersdorf, wo es Erweiterungen im Hotel Kowald mit sehr schicken Zimmern und Suiten gibt, sowie im Hotel 4 Jahreszeiten, das individuelle Gartenzimmer aufblühen lässt. Voller Stolz dürfen wir auch die internationale Expansion der Marke Swing Kitchen begleiten sowie das Arte Hotel von Alexander Ipp am Salzburger Hauptbahnhof.
Wenn Sie auf die letzten Monate zurückblicken: Wo ist Ihnen designtechnisch ein großer Wurf gelungen?
Großes Vertrauen und freie Hand erhielten wir vom Thermenhotel Das Sonnreich in Loipersdorf, in dem wir Lobby, Restaurant und 50 Zimmer neu inszenieren durften. Auch das Steaklokal Beef & Glory in der Josefstadt wird sehr gut angenommen und erhielt unlängst sogar den Young BIZZ Award. Hier schmieden wir schon Pläne für eine Erweiterung kommenden Herbst.
Wiens Gastroszene ist lebendig wie nie. Von welchen spannenden Neueröffnungen erzählen Sie Freunden?
Sehenswert vor allem in punkto Design ist sicherlich die Spelunke (Taborstr. 1). Besonders schön ist, dass hier Liebe und Wert auf Details und Ausführungen gelegt wurde. Auch das letzten Herbst neu eröffnete Dots auf der Mariahilferstraße ist sehenswert. Kulinarisch spannend finde ich die indische Küche, wie sie im In-Dish Einzug gehalten hat, sowie den Trend von individuellen Buns, wie es sie bei der Bao Bar (Zollerg. 2) gibt.
Wenn Sie traditionell wienerisch essen gehen wollen: Welche Lokale sind Klassiker?
Für mich die wohl beste österreichische Küche gibt es bei der Oma im Waldviertel! Da wird das Schnitzerl noch im Schmalz herausgebacken und der Schweinsbraten oder faschierte Braten wird aus Rezepten von anno dazumal gezaubert. Wenn ich in Wien traditionell wienerisch essen gehen möchte, ist ein Tafelspitz beim Plachutta (Wollzeile 38) ein immerwährender Klassiker. Auch das Gulasch aus dem Hause Dorfwirt Oberlaa hat es mir angetan.
In welchem Kaffeehaus sind Architektur und Espresso gleichermaßen gut?
Zu meinen Favoriten zählen das Kaffeehaus im Kunsthistorischen Museum (Maria-Theresien-Platz) sowie das Café Himmelblau am Kutschkermarkt in Währing. Zwei Kaffeehäuser, die in ihrer Art unterschiedlicher nicht sein könnten, doch beide bieten einen gelungenen Espresso und etwas fürs Auge.
Was muss ein Lokal haben, damit es Ihnen gefällt?
Eine stimmige Atmosphäre – und die ist Resultat eines harmonischen Zusammenspiels von Design, Qualität, Leidenschaft und Charakter. Wenn man ein Lokal betritt, merkt man sofort, ob ein Konzept halbherzig ist oder eben nicht. Für mich ist die Gastronomie seit jeher faszinierend. Ein Ort der Begegnung, in dem weit mehr passiert, als man sich im ersten Moment bewusst sein mag. Menschen verlieben sich, kommunizieren miteinander und teilen Erlebnisse. Dass diese Erlebnisse und Emotionen weit größere Kreise ziehen können, ist für mich in meinem Job enorm motivierend.
Welche Hotels empfehlen Sie Freunden, die ein verlängertes Wochenende in Wien verbringen?
Für meinen sehr bunt gemischten Freundeskreis habe ich viele individuelle Empfehlungen. Ein guter Ausgangspunkt für eine Lokaltour ist das 25hours Hotel beim Museumsquartier. Das Ruby Lissi (Fleischmarkt 19) oder das The Guesthouse Vienna (Führichg. 19) sind gemütlich und zentral, ebenso wie die Urban Lodge-Apartments direkt am Wiener Prater (Ausstellungsstr. 63).
25hours Hotel Wien
Lerchenfelder Straße 1-3
1070 Wien
+43 1 521510
www.25hours-hotels.com/hotels/wien/museumsquartier
Was macht für Sie persönlich einen gelungenen Hotelaufenthalt aus?
Bei mir überwiegt das Visuelle, das gefallen muss, aber auch das Thema Gemütlichkeit spielt hinein. Ein optisch ansprechendes Zimmer, das kleine Detailverliebtheiten zeigt und die wichtigsten Bedürfnisse des Gastes abdeckt, ist bereits die halbe Miete. Dem Thema „sich auf Reisen zuhause fühlen“ wird eine immer größere Wichtigkeit zugeschrieben. Neben dem Visuellen holt man seine Gäste am besten mit persönlichem, individuellem Service ab.
Welchen Wiener Ort haben Sie kürzlich für sich neu entdeckt?
Das Servitenviertel, das von den Wienern liebevoll "Kleines Paris" genannt wird. Es liegt nur einen Steinwurf von unserem Büro entfernt und doch schaffe ich es selten, im Alltagstrubel dort einzukehren. Als kleines Kind bin ich hier viel herumgetobt und als ich kürzlich mit meiner Frau in der alteingesessenen Konditorei gegenüber der Servitenkirche frühstücken war, wurde mir bewusst, welch schöne Erinnerungen ich mit dieser Ecke verbinde.
Servitenviertel
Welches Souvenir spiegelt den Flair der Stadt wider?
Wien Gin ist definitiv ein gutes Geschenk. Er schmeckt nicht nur köstlich, auch die Flasche überzeugt mich jedes Mal aufs Neue mit ihrem individuellen Design.