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Insiderin Wien: Elsy Lahner
Albertina
Elsy Lahner gründete 2007 mit Alexandra Grausam den Off-Space "weisses haus". Seit 2011 ist sie Kuratorin in der Albertina.
Welche Künstler beeindrucken Sie im Moment besonders?
Da gibt es einige! In der Albertina freuen mich die Interventionen von Markus Hofer (bis 27.01.2013) und nächstes Jahr auf unsere große Retrospektive mit Gottfried Helnwein. In Wien schaue ich mir generell viel an. Die Qualität der Ausstellungen ist sehr hoch.
Wo in Wien sieht man progressive Kunst?
Progressive Kunst kann man an vielen unterschiedlichen Orten entdecken: In den Museen, den Galerien, in Häusern wie der Generali Foundation (Wiedner Hauptstraße 15), der Secession (Friedrichstraße 12) oder der TBA21 (Scherzergasse 1a). Auch im öffentlichen Raum, in den verschiedenen Offspaces wie Ve.Sch (Schikanedergasse 11), Glockengasse No 9 (Glockengasse 9), Projekt Love (Altmüttergasse 5) und natürlich im “weissen haus”, wo der Schwerpunkt ganz auf junger Kunst liegt.
Wenn Sie sich in Wien durch die Stadt treiben lassen, an welchen Orten stranden Sie immer wieder?
Im Stadtpark oder im Augarten, im Café Jelinek (Otto-Bauer-Gasse 5) oder in der Buchhandlung von Anna Jeller, die einen immer mit gutem Lesestoff versorgt.
In der Albertina liegt Ihr Fokus auf zeitgenössischer Zeichnung. Was daran ist spannend und wo in Wien wird sie präsentiert?
Spannend an der Zeichnung ist ihre Spontanität und Unmittelbarkeit. Die Idee gelangt direkt auf das Papier. Zeichnung ist unglaublich vielseitig, schwarz-weiß oder in Farbe, von kleinen Formaten bis zur Wandzeichnung, dreidimensional oder in der Videoanimation. Die Albertina ist international die Institution für Grafik. Hier sind mehrmals im Jahr auch monographische und thematische Ausstellungen zu zeitgenössischer Zeichnung und Druckgrafik zu sehen. Es gibt in Wien einige zeitgenössische Galerien, die einen ihrer Schwerpunkte auf Zeichnung und Arbeiten auf Papier gesetzt haben, wie z. B. die Christine König Galerie (Schleifmühlgasse 1a) oder Emanuel Layr (An der Hülben 2). Spannende Zeichnungsausstellungen waren in letzter Zeit in der Galerie Charim (Dorotheergasse 12) und bei Nächst St. Stephan zu sehen.
Galerie nächst St. Stephan, Grünangergasse 1, 1010 Wien
Wo ist Wien "klassisch"?
Ganz klar in den Wiener Kaffeehäusern, in der Oper (Opernring 2), im Musikverein, im Naturhistorischen Museum (Burgring 7) und in vielem mehr.
Sie sind in Deutschland geboren und kennen viele Länder: Was macht Wien für Sie charmant?
Charmant sind für mich ganz besonders jene Flecken, an denen die Zeit ein bisschen still zu stehen scheint: in den verwinkelten Gassen im ersten Bezirk, bei einer Tretbootfahrt auf der Alten Donau, im Böhmischen Prater (Laaer Wald 30c) oder in alteingesessenen Kinos wie dem Admiral Kino (Burggasse 119), dem Filmcasino (Margaretenstraße 78) oder dem Haydn Kino, in dem in den 50er-Jahren schon meine Großtante als Billeteurin gearbeitet hat.
Wo in Wien haben Sie zuletzt das Stadtleben genossen?
Beim Heurigen Zawodsky.
In welchem Lokal waren Sie zuletzt nach einem guten Essen glücklich?
Im Vietthao (Friedrichstraße 2) gibt es großartiges vietnamesisches Essen und auch viele verschiedene Vorspeisen, durch die man sich durchkosten kann. An einem intensiven Arbeitstag freue ich mich auf ein Mittagessen im Ess&Tisch (Dorotheergasse 7). Etwas Besonderes ist die Bar im Schwarzen Kameel – für mich eine Art österreichische Tapas-Bar – wo man die besten Brötchen isst und dazu einen Pfiff bestellt.
In welchem Lokal treffen Sie immer Kunstfreunde, auch ohne sich extra zu verabreden?
Mir kommt es manchmal so vor, als würde man in Wien an jeder Ecke jemanden treffen. Bei einem Besuch in der Weinschenke (Franzensgasse 11), im Kleinen Café (Franziskanerplatz 3), im Futuregarden oder am Karmelitermarkt stehen die Chancen dafür aber besonders gut.
Welches Hotel in Wien legen Sie einer guten Freundin ans Herz?
Eine gute Freundin wohnt natürlich privat bei mir. Mehr als zwei guten Freunden empfehle ich aber das Hotel am Brillantengrund (Bandgasse 4), die Pension Nossek oder das Hotel Altstadt Vienna (Kirchgasse 41).