Wien: Bodenständiges aus der Buckligen Welt
Zum Johann
Gregor Panis wechselte von der Öffentlichkeitsarbeit in die Gastronomie. Im achten Bezirk betreibt er ein kleines Lokal, wie es jeder gerne in der Nachbarschaft hätte.
Obwohl er sich zehn Jahre lang als PR-Berater betätigte, hat es Gregor Panis mit der Werbung für sein erstes, eigenes Lokal gar nicht eilig. Warum? Weil ein Monat nach seiner Eröffnung ohnehin bereits die halbe Nachbarschaft bei ihm ein- und ausgeht. Unkompliziert und bodenständig konzipiert, gewann das Zum Johann auf der Lerchenfelder Straße rasch Anhänger. Das liegt am superfreundlichen Besitzer - und an seinen Spezialitäten aus der Buckligen Welt.
Einmal pro Woche beliefert der Bauer Karl Ungerböck aus Krumbach den gebürtigen Niederösterreicher Gregor Panis mit Produkten aus seiner Heimat. Zutaten für sein täglich wechselndes Mittagsgericht, das von Reisfleisch und Specklinsen mit Knödel ("die deftigen Sachen kocht die Mama") bis zu Krautfleckerl und Champignon-Quiche variiert. Immer abends serviert Gregor Panis den kalten "Johann-Teller", eine Art Brettljause mit Selchwürstel und Ziegenkäsebällchen, bei dem auch das selbstgemachte Kürbis- und Rote Rüben-Chutney nicht fehlen darf. Ebenfalls aus der Buckligen Welt stammen das exklusiv importierte "Schwarzbräu"-Bier, Holunder für die selbstgemachte Limonade und der Grammelstrudel. Aus einer Masse ähnlich der Linzertorte fabriziert, wird der Teig dabei mit geriebenen Grammeln vermischt.
Gregor Panis' verstorbener Vater ist übrigens Namenspatron des Lokals. "Er wollte so etwas immer machen", erzählt Gregor, "mein erstes Einrichtungsstück war daher ein Foto von ihm". Andere Einrichtungsstücke beinhalten eine Garderobe aus Löffeln und Vasen aus Glühbirnen. Sie fertigt das Upcycling-Label "auferstanden", das gleich ums Eck in der Neubaugasse residiert.