Le'o: Opulenz im alten Börseviertel
Le´o Restaurant & Bar
Die Brüder Ovanes Pogosyan und Levon Merkurov servieren im Le'o mediterrane Küche in opulentem Ambiente. Und erinnern damit nicht unabsichtlich an Moskau.
Aus zwei guten Gründen kann man auf das Restaurant Le'o neugierig sein, ohne es bereits besucht zu haben. Erstens liegt es im Viertel rund um die alte Börse. Einem Grätzel, das die ehemalige Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel kurz vor ihrer Ablöse ambitioniert "aufwerten" wollte, das mit Neuzugängen wie dem Hotel Kempinski, dem Schauraum der Neuen Wiener Werkstätte oder dem Vitra Store aber ohnehin im Wachsen begriffen ist (das seit ewig im Umbau befindliche Café Schottenring sperrt hoffentlich auch bald wieder auf). Zweitens wurde das Le'o bereits vom russischen Onlinemagazin Büro 24/7 gehyped. Einem Format, das ähnlich dem Monocle oder dem Wallpaper als Beauty-, Mode- und Lifestyle-Bibel gilt.
Die russischen Verbindungen des Le'o kommen nicht von ungefähr. Ihr Inhaber Ovanes Pogosyan kommt zwar aus Armenien, ist in Moskau mit den pompösen Lokalen Chateau de Fantomas und Bruce Lee jedoch eine fixe Größe in der Gastronomieszene. Sein Bruder Levon Merkurov lebt in Wien. Und war damit die perfekte Wahl zum Restaurantleiter des neuen Projekts von Ovanes Pogosyan. Küchenchef Daniel Lisy (ehemals Le Ciel) ist der Dritte im Bunde. Er setzt die kulinarischen Vorstellungen des Brüderduos um. Gemeinsam lässt das Trio im Le'o hauptsächlich italienische Küche hochleben. Lachs-Bruscetta, Trüffel-Spaghetti und das herrliche Tiramisu geben die Richtung vor. Filet Mignon, Tarte Tatin (mit karamellisierten Äpfeln) und gegrilltes Le Poussin (Hühnchen) zeugen überdies von einem französischen Einschlag.
Optisch ist das Le'o eine Mischung aus altem Mauerwerk (fünf Meter hohe Decken), französischem Art-déco und böhmischem Kristall. Opulent eben - wie man es auch in Moskau oder Paris erwarten würde.
Le´o Restaurant & Bar