
Saigon: Korbhut, Crepes und Kokosbällchen
Saigon Riverside
Die Kugellampen im neuen Saigon tragen Korbhüte, so wie die Arbeiterinnen auf den Reisfeldern. Am Donaukanal eröffnete ein neuer Vietnamese.
"Nein, ich gehöre weder mit dem Saigon am Getreidemarkt noch mit dem auf der Neulerchenfelder Straße zusammen", lacht der Vietnamese Nguyen Huu Phuong. Er nannte sein neues Lokal zwar ebenfalls Saigon (Beiname Riverside, weil es am Donaukanal liegt), allerdings in Reminiszenz an seinen Geburtsort. Womit er jedoch "zusammengehört", sind die Lokale Vietthao in der Friedrichstraße und Nguyen's Pho House in der Lerchenfelder Straße. Die betreiben zwei seiner insgesamt sieben Brüder.
"Die Wiener wissen das vietnamesische Essen erst jetzt zu schätzen, vor zehn Jahren hat das noch keiner verstanden", erklärt Phuong. In den 90er-Jahren verließ er Wien, um mit seiner Frau Restaurants in München und Berlin zu betreiben, vor Kurzem kam er zurück und übernahm am Schwedenplatz das ehemals ungarische Lokal Papps.
Auf 20 Sitz- und ein paar Barplätzen wissen die Wiener Phuongs Küche mittlerweile mehr als zu schätzen, seit zehn Wochen arbeitet er "ununterbrochen": "In der Mittagszeit kommen wir kaum nach, obwohl wir über eine große Küche verfügen." Die Spezialität des Vietnamesen sind die Banh Xeo, vietnamesische Crepes mit Schweinefleisch und Garnelen, die er wie andere nicht im Großen herstellt und dann in kleine Häppchen zerschneidet, sondern gleich in Miniform produziert. Auch Pläne für den Sommer hat Nguyen Huu Phuong bereits. "Da werde ich mit einer Maschine frisches Zuckerrohr pressen und es für Wodkacocktails oder Mangolassi verwenden", verrät er. Passt bestimmt gut zu der Nachspeise, die er uns zum Abschied serviert: Kokosbällchen mit Mungobohnenkern und Kokossauce. Yummy!