



Crepes und Cremeschnitten in Fünfhaus
Café Z
Als Konditor Josef Angelmayer seinen Standort in der Meiselstraße aufgab, war Christa Ziegelböck zur Stelle. Die ehemalige Sozialarbeiterin machte daraus das Café Z.
"Ich bin angekommen", strahlt Christa Ziegelböck, "endlich kann ich meine Qualitäten optimal einsetzen". Vor fünf Jahren wechselte die ehemalige Sozialarbeiterin in die Gastronomie. Sammelte Erfahrung im Café der Provinz in der Josefstadt und war "Mädchen für alles" im Südtiroler Wirtshaus Stafler. Anfang August folgte das erste, eigene Lokal. In Rudolfsheim-Fünfhaus, seit 13 Jahren ihr Heimatbezirk, übernahm sie die Konditorei Angelmayer und machte daraus das Café Z.
"Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass der Gürtel nicht unüberwindbar ist", kommentiert Christa Ziegelböck ihre Standortwahl, "in den letzten Jahren wird hier gebaut und saniert, neues Publikum siedelt sich an". Wo früher ältere Damen mit Hüten Mehlspeisen schlemmten, serviert Ziegelböck heute Crêpes, Suppen und Salate. Die davor "geschlossene Gesellschaft" aufzubrechen, war ihr wichtig. "Jetzt kommen der türkische Kollege von gegenüber genauso wie 14-jährige Mädelsgruppen", erzählt sie. Um auch den Raum offener zu gestalten, verband Ziegelböck Verkaufs- und Gästebereich zu einem Ganzen, entfernte Zwischendecken und Tapeten, strich weiß und montierte Neonröhren-Luster des Architekten Manfred Grübl. Die alte Theke und Teile der Sitzgruppen behielt sie bei, überhaupt habe sie erst im Zuge der Sanierung entschieden, "was bleiben darf und was nicht". Großes Interesse gab es am Schriftzug der Konditorei. "Zigfach hätte ich ihn verkaufen können", sagt Christa Ziegelböck, "aber ich wollte die Kultur der Buchstaben erhalten".
Kulinarisch ist die Neo-Gastronomin bemüht, "keine Konzernprodukte hereinzubringen". Viele ihrer Zutaten sind bio, Dinkel und Buchweizen für ihre Crêpes etwa kommen "im ganzen Korn aus dem Weinviertel und werden bei mir in der Küche gemahlen". Ab Herbst kocht Christa Ziegelböck auch Mittagsmenüs. Fleischreduziert, täglich frisch, vom Stil her "mediterran-alpin". Cremeschnitten (die besten der Stadt!) und Torten kommen nach wie vor von der Familie Angelmayer. Die produziert zwei Hausnummern weiter und betreibt noch eine Filiale am Meiselmarkt.