
Schikaneure neu: Kehrtwendung für die Bar
Schikaneder
Das Schikaneder-Kino hat seine Bar um 90 Grad gedreht und dadurch einen Nichtraucherbereich geschaffen.
Darüber, ob ein Subkultur-Kino mit angeschlossener Bar verraucht sein muss, lässt sich nicht streiten. Zumindest dann nicht, wenn per Gesetz ein Nichtraucherbereich verordnet wird. Das legendäre Programmkino in der Margaretenstraße nahm die Vorgabe zum Anlass für einen Umbau: Um 90 Grad hat sich die Bar gedreht. Eine Wand aus Glas trennt nun das Lokal in zwei Bereiche: Nichtraucherbereich und Barbereich, wo geraucht werden darf. Einige wenige Vintagemöbel bieten Platz zum Sitzen. Die Mehrheit der Gäste muss aber den Abend stehend verbringen. Das ist gut bei Partys und weniger angenehm, wenn das massive Dj-Pult neben der Bar ungenützt bleibt und man nur auf einen Plausch vorbeikommt. Zumal es auch an der Bar weder Hocker noch kleine Haken für die Garderobe gibt.
Perfekt ist im Schikaneder nur sein Charme. Nach wie vor reizt das Kino mit seinem „abgeranzten“ Look, das Bar-Sortiment ist dafür gut. Und nach wie vor werden die Filme in mittelmäßiger Technik vorgeführt, die Programmauswahl ist jedoch in Wien einzigartig. All das verpasst dem Kino ein Flair, das an autonome Filmclubs in Berlin, Hamburg oder Amsterdam erinnert. Auch die Frage, ob nun Raucher oder Nichtraucher, beantwortet man im Schikaneder latent, aber eindeutig: Die Bar befindet sich im Raucherbereich, dafür hört man im Nichtraucherbereich kaum etwas von der Musik.