

M77: Mietlocation und Dinner Club
M77
Ein altes Gasthaus auf der Märzstraße kann samt offener Showküche und Gemeinschaftstisch von Privaten gemietet werden. Manchmal werkt aber auch Spitzenkoch Wolfgang Braun darin.
"Viele Menschen würden gerne zuhause für eine größere Gesellschaft kochen, haben aber nicht den Platz oder das Geschirr dafür", sagt Spitzenkoch Wolfgang Braun. Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern Hermann Herunter und Alexander Rainer bietet er dafür auf der Märzstraße 77 eine Lösung an. In einem alten Wirtshaus, das bis vor Kurzem noch als solches geführt wurde, schuf er eine offene Showküche und einen Gemeinschaftstisch mit Platz für maximal 20 Personen. "Die Location vermieten wir", sagt der ehemalige Souschef des Le Salzgries, "und wenn sie gerade nicht vermietet ist, veranstalten wir darin einen Dinner Club".
"Nach dem Kochen geht man einfach nachhause und muss nichts wegräumen", listet Wolfgang Braun den größten Vorteil des M77 auf. Diese unkomplizierte Herangehensweise schätzen neben Privatpersonen auch Firmen wie der Radatz oder der ORF. Das runderneuerte Gasthaus wird häufig als Drehort gebucht - erst unlängst wurde laut Wolfgang Braun darin "drei Tage lang Schnitzel gefilmt". Ist gerade keine Buchung akut, steht Braun selber in der Küche und zaubert fünfgängige Menüs, die er als "fancy" bezeichnet. "Dinner Club" heißt das Ganze dann, vier Termine stehen im Juni dafür zur Verfügung (5. und 6. Juni + 19. und 20. Juni). Für 75 Euro pro Person tischt Wolfgang Braun Kombinationen wie Wolfsbarsch/Artischocke/Chorizo oder Wachtel/Eierschwammerl/Tabak auf. "Die Servicekräfte servieren und ich erzähle, worum es geht", erklärt er. Bei Nachspeisen wie Erdbeere/Pistazie/Rost wohl auch dringend erforderlich. "Rost besteht aus Eisenoxid und das nimmt man sogar bei Eisenmangel zu sich", sagt Braun, der lange Zeit auf Nordpol-Kreuzfahrten auf einem Eisbrecher aus den 80er-Jahren kochte. Er lacht: "Bei diesem Dessert koche ich quasi mit rostigen Nägeln".