Der Secession ihre Renovierung
Secession
Die Wiener Secession bröckelt. Bis 2018 will man das Haus sanieren.
"Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit." prangt in goldenen Lettern auf der Secession in Wien am Beginn des Naschmarkts. Künftig wird es auch heißen: "Der Secession ihre Renovierung."
30 Jahre sind vergangen, seitdem Architekt Adolf Krischanitz (u. a. verantwortlich für die Adaption des 21er Hauses) das Haus der Vereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession saniert hat. Jetzt sei es wieder an der Zeit, meinen er und Präsident Herwig Kempinger.
Wie wahr: Die Fassade bröckelt, die Goldkuppel rostet, die Klimaanlage ist nicht mehr EU-konform, die Deckenbeleuchtung des Hauptraumes nicht zeitgemäß, der Zugang zum Beethovenfries nicht behindertengerecht. Einige Baustellen, die man in den nächsten Jahren angehen muss, wenn es nicht schlimmer werden soll. Der Ausstellungsbetrieb soll während der Arbeiten ungestört weitergehen.
Ideal wäre eine Sanierung bis 2018, schließlich feiert man da das 120-jährige Jubiläum des Hauses (Eröffnung 1898), heuer bereits das 150-jährige Jubiläum der Ringstraße. Ursprünglich war die Secession nämlich an Wiens Prachtstraße geplant, Architekt Joseph Oblrich weicht jedoch aufgrund der - für damalige Verhältnisse - radikalen Formsprache und aufgrund heftiger Proteste auf den Getreidemarkt am Beginn des Wiener Naschmarkts aus. Seine Pläne sind aktuell in der Schau "Zu modern für die erste Reihe" zu sehen (bis 15.10.).
Wer die 3,2 Millionen Euro für die Sanierung aufbringt, ist aktuell noch unklar - "weder der Kultur- noch der Wohnbaustadtrat fühlen sich derzeit zuständig", sagt Kempinger. Man sei jedoch zuversichtlich, eine Lösung mit der Stadt zu finden, das Geldbörsel der Kulturinstitution sei nämlich leer. Über alternative Finanzierungsmethoden denke man nach - von Crowdfunding bis Sachsponsoring sei alles möglich.