


Design mit sozialem Mehrwert
bockwerk @Flüchtlingsprojekt Ute Bock
bockwerk bringt Flüchtlinge und Architekten zusammen. Gemeinsam entstehen unter anderem Sitzmöbel mit Stecksystem.
Die Initiative Bock auf Kultur ist bekannt: Kulturschaffende musizieren, tanzen, schauspielen - ein Teil des Erlöses kommt dem Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock zugute. "Bock auf Möbel" könnte man die neueste Idee des Vereins nennen: bockwerk.
bockwerk gibt Flüchtlingen, die auf ihr Bleiberecht warten und währenddessen in Österreich nicht arbeiten dürfen, eine sinnvolle Aufgabe: Möbel bauen. Christian Penz von der Bock-Wohnbetreuung hat mit den Architekten Gerhard Flora und Philipp Oberthaler die Idee ins Leben gerufen. Drei bockwerklinge aus Gambia und Nigeria werken derzeit an Sitzmöbeln aus Birkensperrholz mit Schaumstoffpolster. Freiwillig, unentgeltlich. Eine willkommene Alternative zum zermürbenden Nichtstun.
Die Entwürfe der Architekten sind für Laien einfach umzusetzen, entbehren aber nicht einer gewissen Komplexität. "Wir wollten nicht, dass es einen gebastelten Charakter hat, sondern dass es etwas professionell-handwerklich Erzeugtes ist", sagt Flora. Die aktuell drei Stühle - Lamin, Mustapha, Ugochukwu - können in verschiedenen Variationen zusammengesteckt werden. Die Namensgebung ist - Stichwort: selbst zusammenbauen - an Ikea angelehnt.
bockwerk ist das erste Projekt von Oberthaler, Flora und Penz mit sozialem Mehrwert. "Wir geben Menschen eine Chance, die am Arbeitsmarkt derzeit keinen Platz haben. Sie dürfen kein Geld verdienen, einen Stuhl dürfen sie bauen", sagt Flora. Irgendwann soll bockwerk ein Selbstläufer sein. Die Flüchtlinge machen ihr eigenes Möbelprogramm, können das Erlernte am Arbeitsmarkt nutzen. Sobald sie dürfen. Noch finanziert das Projekt der Verein Ute Bock. Auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit gaben Unterstützer zudem über 30.000 Euro dazu.
bockwerk @Flüchtlingsprojekt Ute Bock