Performeum – neuer Kunstraum für die Wiener Festwochen
Performeum
Performeum, so nennt sich der aktuell wichtigste Aufführungsort der Wiener Festwochen. Er ist Bühne, Festivalzentrum, Ausstellungsraum und temporärer Schauplatz für performativen künstlerischen Ausdruck jeglicher Art.
Früher war die Halle in der Laxenburgerstraße 2a ein Bierlager. Jetzt fungiert das Areal als temporäre Hauptbühne der Wiener Festwochen 2017. Ein queerer Kunstraum, der als Antipode zu den bisherigen Festivallocations auftritt. „Kunst hat überall ihren Raum. Wir müssen aufhören so ein sektiererisches Kunstfestival zu sein, das nur in Kunsttempeln stattfindet. Die Festwochen haben die Tempel weiterhin [...] aber wir haben auch die Gösserhalle, dieses neue Performeum, unser Performancemuseum im zehnten Bezirk“, so Neo-Intendant Thomas Zierhofer-Kin über die neue Spielstätte. Ein Tempel des Augenblicks. Ein temporäres Museum für Performance.
Gezeigt werden unterschiedliche Bereiche von Performance: Tanz, Klang, Installation, Medienkunst. Vier unterschiedliche Kuratoren haben Künstler mit verschiedenen Positionen aus der ganzen Welt eingeladen. So präsentiert documenta 14 Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Co-Kuratorin Pauline Doutreluingne mit „The Conundrum of Imagination“ eine performative Ausstellung, die teilweise auch im Leopold Museum zu sehen ist. Die deutsch-ghanaische Künstlerin Zohra Opoku präsentiert marginalisierte Künstler aus Afrika.
Die Wiener Festwochen beschreiten also heuer neue Wege. Nicht nur durch die kreative Programmgestaltung der neuen Intendanz. Mit dem Performeum wagt man sich an eine Location, die abseits des Gewohnten steht. „Wien steht nicht nur für das, was uns im Moment vom Mainstream eingebläut wird. Man muss polarisieren, um zu zeigen: Wir wollen da eine Veränderung“, beschreibt Zierhofer-Kin das neue Konzept.