Krumbach: Kunst an der Bushaltestelle
Bus:Stop Krumbach
Vorarlberg ist bekannt für seine Offenheit gegenüber zeitgenössischer Architektur. Kultur Krumbach lädt internationale Architekten ein, Bushaltestellen zu entwerfen.
All jenen, die einst mit dem Postbus zur Schule fuhren oder auch aktuell noch regelmäßig den öffentlichen Verkehr nutzen, werden zumindest einige Stunden ihres Lebens in Bushaltestellen verbracht haben. Ein architektonisches Großereignis war das wohl selten. Mit einem außergewöhnlichen Projekt möchte der Vorarlberger Verein Kultur Krumbach das nun ändern.
Sieben internationale Architekten wurden in den Bregenzerwald eingeladen. Aus den Krumbacher Bushaltestellen machen sie ein Stück Baukultur. Ästhetische Vorgaben gibt es nicht. Einzig die Funktionalität soll erfüllt und nachhaltige Lösungen gewährleistet sein. „In der kleinen Form liegt die größte Herausforderung für die Architektur. Nur die Besten schaffen das Große im Kleinen“, meint der Kurator des Projekts und Leiter des Architekturzentrums Wien Dietmar Steiner. Kandinsky-Preisträger Alexander Brodsky zählt ebenso zu den besten wie das Ensamble Studio Antón Garcia-Abril & Débora Mesa aus Spanien, Sou Fujimoto aus Japan, Rintala Eggertsson Architects aus Norwegen, Wang Shu aus China und Smiljan Radic aus Chile. Smiljan Radics Entwurf etwa ist eine poetische und augenzwinkernde Referenz an die lokale Kulturgeschichte: Die Raumhöhe der Stuben der Häuser im Brenzerwald hat es dem Architekten angetan. Als Zitat der Vorarlberger Holzkassetten-Decke transferiert Radic „die ganze Intimität in die Ausgesetztheit eines BUS:STOPs“, so Kurator Dietmar Steiner.
Lokale Handwerksbetriebe arbeiten zur Zeit an der Umsetzung der Entwürfe. Lokale Partnerarchitekten prüfen die Machbarkeit der Entwürfe und sorgen sich um die Umsetzung. Bis Mai 2014 werden die BUS:STOPS an ihren Standorten in Krumbach errichtet. Eine Ausstellung zum Projekt eröffnet am 8. Mai 2014 im Vorarlberger Architektur Institut (vai).
Bus:Stop Krumbach