Insidertipps Graz: Antonia Pötsch

Mich begeistern Menschen, die außerhalb strenger Normen agieren und sich durch das Ausloten neuer musikalischer Grenzen selbst als Künstler finden und definieren. Deshalb ist für mich derzeit der Akkordeonist Alexander Christof einer der interessantesten Musiker der Grazer Szene. Er zeigt, wie das Instrument sowohl in der Klassik – zum Beispiel bei einem Auftritt im Musikverein – als auch im Pop – etwa als Mitglied der Grazer Band Granada – erfolgreich einsetzbar ist. 

Man spürt die Internationalität der Stadt insbesondere durch die zahlreichen, großartigen Festivals in Graz - wenn nicht gerade Corona ist: Ich genieße zum Beispiel die Zeit während der Diagonale, wenn nationale und internationale Filmschaffende die Stadt bereichern. Auch das Elevate Festival, bei dem sich Menschen aus aller Welt für Musik, Diskurs und Kunst in Graz vereinen, lässt die Stadt internationale Bühne sein. Konstante internationale kulinarische Bühne ist Graz für mich mein Wohnbezirk Jakomini, den ich auch aufgrund der vielen Lokale mit authentischer Küche aus aller Welt so liebe. Etwa durch das afrikanische Cafe Abol, oder das nepalesische Himalaya Masala (Grazbachg. 35).

Rund um den Musikverein in der Grazer Innenstadt gibt es zahlreiche Lokale, die tolle Mittagsmenüs fernab von Kantinenessen anbieten. Besonders finde ich dabei die Menüs im dreizehn by Gauster am Franziskanerplatz: Bei gemütlicher Atmosphäre erfährt man in zwei Gängen, Nachspeise und Espresso exzellente Kulinarik zum perfekten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Am liebsten trinke ich meinen Kaffee eigentlich zu John Cages 4:33. Ansonsten bin ich gern im Café Harrach. In dem alteingesessenen Café im Univiertel kann ich meinen Cappuccino noch zu Hadern von Bob Dylan genießen. 

In Graz gibt es ja praktisch mitten in der Stadt einen kleinen Urwald, der perfekt für ein schnelles Abschalten geeignet ist: Am Messendorfberg in St. Peter befindet sich ein großes, frei zugängliches, naturbelassenes Areal, in dem unter anderem auch Mammutbäume wachsen. Wenn ich mehr Zeit habe, düse ich am liebsten mit der Vespa durch die Hügellandschaft rund um Graz – beliebtes Ziel: Kumbergsee.

Ich genieße die Atmosphäre am Lendplatz. Gerne treffen wir uns zum Aperitivo im Macello (Lendpl. 8) – ein Stück Italien mit ausgewählten italienischen Häppchen, gutem Wein und Prosecco. In der Innenstadt bin ich gern im Katze Katze: Die stylische Bar im Innenhof punktet für mich durch exzellente Drinks und tolles Personal.

Das Musikfachgeschäft Friebe in der Sporgasse hat eine tolle Auswahl an Musik, insbesondere auch im Bereich der Klassik. Da stöbere ich am liebsten.

Als Besitzerin einer Joanneums-Jahreskarte bin ich regelmäßig in einem der Häuser unterwegs. Ich genieße die Möglichkeit, auch nur im Rahmen eines Stadtspazierganges in das Kunsthaus (Lendkai 1) zu gehen oder nach der Arbeit in der Neuen Galerie (Joanneumsviertel) durchzuatmen. Interessante Ausstellungen und Neuentdeckungen findet man auch in der QL-Galerie in der Leechgasse. Die Galerie in meinem ehemaligen Studentenheim bietet vor allem jungen KünstlerInnen eine Präsentationsmöglichkeit.

Wir haben mehrere gute Kooperationen unter anderem mit dem Hotel Drei Raben (Annenstr. 43). Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet uns mit dem Hotel Weitzer (Grieskai 12-14) und dem Hotel Wiesler. Neben der optimalen Lage (in direkter Nähe zum Musikverein), bestechen beide Hotels durch Gastfreundschaft, Kulinarik, Hilfsbereitschaft und Diskretion. Die meisten unserer Künstler gastieren in einem der beiden Hotels. Und je nach Persönlichkeit entscheiden wir uns für klassisch-elegant oder stylisch-modern. 

Als die zweite Filiale der Eisperle in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße aufsperrte. Ich steige nach der Arbeit aus der Straßenbahn und entdecke plötzlich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft meinen Lieblingseisladen –besser geht’s nicht.