
Insiderin Graz: Susanne Pretterebner
Für ihre Masterarbeit „Rezepte für die Zukunft“ erhielt Susanne Pretterebner den Red Dot Award. Inhalt: unsere Ernährungsgewohnheiten und deren Einfluss auf die Umwelt.
„In Rezepte für die Zukunft“ erklären Sie, wie nachhaltiges Kochen geht. Fassen Sie die Philosphie für uns zusammen!
Unser heutiger Lebensstil ist sehr energieintensiv und alles andere als ressourcenschonend. Speziell unsere Konsum- und Ernährungsgewohnheiten haben großen Einfuss auf Umwelt und Klima. Dabei geht es nicht nur ums Kochen und die Zubereitung. Auch landwirtschaftliche Erzeugung, industrielle Verarbeitung, Transporte und Verpackung von Lebensmitteln, aber auch Verbraucheraktivitäten (Einkaufsfahrten mit dem Auto, Zubereitung zu Hause) haben enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt. Zu den ökologischen Problemen, die mit der Bereitstellung von Nahrungsmitteln einher gehen, zählen neben dem Treibhausgas-Ausstoß etwa Grundwasserverunreinigung, Bodenerosion, Überdüngung etc. In dem man folgende Dinge berücksichtigt, kann jeder Einzelne täglich einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz leisten: vorwiegend auf pflanzliche Lebensmittel setzen (wenig Fleisch, wenig Milchprodukte), den Speiseplan nach der jeweiligen Obst- und Gemüsesaison richten, regional und saisonal einkaufen (keine Importware aus Übersee, kein Gewächshausgemüse – auch nicht, wenn dieses regional angebaut wurde), vorzugsweise Produkte aus biologischem Anbau kaufen, möglichst gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugen (frisch anstatt tiefgekühlt/konserviert, Convenience-Produkte meiden), Abfälle vermeiden (möglichst gering verpackte Nahrungsmittel kaufen und Reste-Verwertung beachten), maßvoller Fischkonsum, Einkäufe zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis erledigen (Einkaufsfahrten mit dem Auto meiden).
Ein neues Lokal, das Sie weiterempfehlen können?
Das Mau Shi, das ich erst vor kurzem ausprobiert habe. Mir hat es geschmeckt, ich werde sicher wieder hingehen.
Wo in Graz kaufen Sie Zutaten für Ihre Rezepte?
Je nachdem, was ich gerade benötige: am Lendplatz-Markt, am Bauernmarkt am Kaiser-Franz-Josef-Platz, im Bio-Supermarkt, im Reformhaus, auch im normalen Supermarkt. Ich achte auf gute Qualität und kaufe bevorzugt Bio-Lebensmittel ein.
Kommen wir von der Kulinarik zur Kunst: Wo ist Graz Schauplatz für junge Kreative?
Ein Highlight sind sicher die Veranstaltungen im Rahmen des jährlichen Designmonats im Mai.
Wo in Graz haben Sie zuletzt ein Stück Design gekauft?
Bei Zerum in der Mariahilferstraße habe ich eine Soulbottle gekauft. Das ist eine praktische und schöne Trinkflasche aus Glas, die mich nun jeden Tag begleitet.
Als Grafikdesignerin haben Sie einen Blick für das Schöne. Was ist der schönste Grazer Ort für Sie?
In Graz gibt es wirklich viele schöne Platze. Faszinierend finde ich das alte Gewächshaus (Palmenhaus) im Botanischen Garten.
Botanischer Garten Graz am Institut für Botanik
Holteigasse 6
8010 Graz
+43 316 3805747
www.uni-graz.at/garten