
Insider Graz: Martin Freudentanz
Martin Freudentanz
Tiefe Grooves, pumpender Techno oder melodiösere Klänge. Der Grazer DJ Martin Freudentanz findet: “Vielfalt ist die Würze meines musikalischen Lebens”.
Sie haben Clubs in ganz Österreich bespielt. Welcher ist Ihr Favorit in Graz?
Eindeutig die Postgarage, meine Residence.
Was erwartet uns bei Ihrem DJ-Set mit Martin Freudentanz?
Entsprechend meiner Spieldauer und der Stimmungslage des Publikums, versuche ich ein abwechslungsreiches Set zu gestalten, das sich wie eine melodiöse Sinuskurvenreise anfühlt. Abwechslungsreich, aber dennoch verwoben und aus einem Guss. Ein treibender Techno, durchzogen von sphärischen Träumereien.
Sie riefen den Partyreigen Plemplem ins Leben. Welche anderen Veranstaltungsreihen zeigen in Graz auf?
Plemplem hat sich fantastisch entwickelt und ich bin stolz auf das Erreichte. Da ich allerdings ein Mensch bin, der sich gerne weiterentwickelt, habe ich Plemplem meinem Partner überlassen und dafür eine neue Eventreihe namens „Ein Freudentanz mit...“ ins Leben gerufen. Dessen Fokus richtet sich verstärkt auf qualitätsvolle Musik und die ausführenden Artists. Es gibt in Graz zahlreiche engagierte Veranstalter, die in unserem Genre Großartiges leisten: Audiotherapie, Schwarzes Herz, Tanz der Moleküle oder das Springfestival machen Events, die wirklich hervorstechen.
Wenn’s einmal keine elektronische Musik sein soll: Wo in Graz lauschen Sie leiseren Tönen?
Da ich mit klassischer Musik aufgewachsen bin und auch selbst Geige und Klavier spiele, gehe ich gerne in klassische Konzerte. Zum Beispiel in den Stefaniensaal.
In welchem Lokal in Graz haben Sie letztens gut gegessen?
Im Eckstein, bei einer seltenen Reunion mit Freunden aus Österreich, Irland, Schottland und den USA.
Gibt es einen Ort in Graz, der Ihnen so richtig am Herzen liegt?
Der Schlossberg. Wenn ich von oben runterschaue, habe ich das Gefühl, meine Heimatstadt ganz in mich aufnehmen zu können.
Verraten Sie uns noch ein Grazer Geheimnis!
Als Historiker interessiert mich die Grazer Geschichte sehr. Ein besonders pikantes Detail, das aber die ganze Steiermark betrifft, ist das Wappen. Der Steirische Panther spie früher Feuer aus sämtlichen Körperöffnungen. Im Jahr 1926 war es damit vorbei. Die Landtagsabgeordnete Friederike Mikola empfand die Feuerstöße aus After und Phallus anstößig. Daher spuckt der Panther heute nur mehr recht zahm aus dem Rachen Flammen. Seine Darstellung am Portal des Grazer Zeughauses, das ihn in seiner ursprünglichen Wildheit zeigt, ist eine der wenigen Belege für seine Potenz in früheren Tagen.
Martin Freudentanz