
Insider Graz: ContainMe!
Commod Haus
Michaela Maresch und Gerald Brencic zeigen uns die Zukunft des Wohnens. Ihre Firma erzeugt Häuser aus Containern mit 100 Prozent recycelbaren Materialien.
Was ist Ihnen neues Kreatives in Graz aufgefallen?
Die Eröffnung des Designmonats Graz der Creativ Industries Styria und die laufenden Ausstellungen in der Designhalle des DMG waren in den letzten Wochen die Highlights der Kreativszene. Im Rahmen des Designmonats ist auch unser ContainMe!-Prototyp, das COMMOD-Musterhaus, eröffnet worden. Das ökologische Modulhaus auf der Basis von Frachtcontainern kann Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden.
Aus Ihrer Sicht: der trendigste Bezirk in Graz?
Lend. Der Bezirk hat sich seit dem Bau des Kunsthauses, als Graz Kulturhauptstadt Europas 2003 war, zum Künstler- und Kreativviertel entwickelt. Diese Imageaufwertung hat auch den Wohnungsmarkt belebt und viele kreative Shops und Ateliers angelockt.
Welche drei kreativen UnternehmerInnen sind Ihnen in letzter Zeit besonders aufgefallen?
Fotografin Tamara Frisch – fresh’n tasty (Reitschulgasse 12/3/8), Filmemacher HENX-Films (Martinhofstraße 53) und Architekturvisualisierer ht-vis. Die jungen Unternehmen haben uns beim Ins-Bild-Setzen unseres Musterhauses mit Fotoshooting, Dokumentationsfilm und Visualisierung unterstützt. Aufmerksam sind wir auf diese Unternehmen durch ihre jüngsten Arbeiten und Aktivitäten in der Kreativszene geworden.
Welcher kulturelle Ort in Graz inspiriert Sie immer wieder?
Das HDA. Wir verfolgen die wechselnden Ausstellungen im Haus der Architektur in Graz und die „Häuser schaun“-Ausflüge mit großem Interesse. Gerade die letzte Ausstellung STATT:LEERSTAND:STADT passte sehr gut zu unserer Gesinnung – der Um- und Zwischennutzung von urbanen Leerständen. Auch die Kernaussage der Ausstellung: „Recyceln statt neu bauen“ ist ein Gedanke, der sich mit unserer Bauweise deckt, da wir ausschließlich recycelbare Materialien verwenden. Und wer weiß, vielleicht gibt es schon demnächst einen Ausflug zum COMMOD-Musterhaus?
Haben Sie einen Tipp für ein gutes Lunchlokal in Ihrer Bürogegend?
Das Café Zapo neben unserem Büro im Science Park Graz. Die Menüs sind einfalls- und abwechslungsreich, etwa: Kresseschaumsuppe mit Bauernbrotcroutons, Penne Rigate mit Steirerpesto, Vulcanoschinken und Fetzen von Büffelmozarella. Das Zapo ist aber auch ein Gastronomiebetrieb mit ganz besonderem Hintergrund. Es wird von der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit betrieben und hilft Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Unbedingt reservieren!
In welchem Hotel checken Sie Geschäftspartner ein?
Im Hotel Daniel. „Smart Luxury“, also sinnvolle Reduktion in stilvollem Design, ist die Philosophie. Außerdem ist das Daniel durch die Lage am Bahnhof sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
In welchem Laden kaufen Sie Geschenke ein?
Das MuR ist ein heißer Tipp für ausgefallene Geschenke. Eine Kombination aus Designgalerie und entspannter Atmosphäre bietet originelle Stücke von jungen Designern genauso wie Klassiker.
Was macht Graz auf seine Art einzigartig?
Der Mix aus historischen Gebäuden und moderner Architektur, sogar im Stadtkern, und das hohe kreativwirtschaftliche und kulturelle Angebot machen das offene und mediterrane Flair aus. Und mit dem Schlossberg haben wir ein einzigartiges Naherholungszentrum mitten in Graz. Auch der Stadtpark ist Erholungszone und Kulturzentrum mit dem Forum Stadtpark.
Wo kaufen Sie abschließend Mode ein?
Öko muss man weder einem Haus noch Kleidung ansehen. Das gefällt uns bei Zerum, einem jungen Modelabel, das ausschließlich fair gehandelte und biologisch einwandfreie Produkte herstellt. Die Shirts und Sweater werden aus indischer Bio-Baumwolle, unter fairen Produktionsbedingungen hergestellt und von unabhängigen Künstlerinnen und Künstlern designt. Bedruckt werden die Sachen in Graz mit Siebdruckverfahren von Hand mit biologisch abbaubaren Farben.