Neapel liegt an der Mur
Capperi! il locale
Das neue Capperi! in Graz ist seinem Konzept treu geblieben. Und ist am neuen Standort bezaubernder denn je.
Auf eine Osteria wie das Grazer Capperi! könnte man genauso gut in Neapel oder Rom stoßen: Wuchtige alte Holztische, hoher Geräuschpegel, knallbunt glasierte Teller. Von den Wänden wachen italienische Filmlegenden wie Vittorio Gasmann, Claudia Cardinale und Marcello Mastroiani als übergroße Gemälde über das hedonistische Geschehen. Herz und Seele des Capperi! ist Stefania Rotili, Italienerin mit sizilianisch-kampanischen Wurzeln und einem Temperament wie Penne arrabiata. Dieses Frühjahr hat die quirlige Wirtin, die das Capperi! gemeinsam mit ihrem Mann Anton führt, die vormals zwei Standorte in der Schmiedgasse und am Schlossbergplatz zu einem einzigen Lokal im Lendviertel fusioniert.
Neu im neuen Capperi!: Vorne im Gastraum entstand ein kleiner Laden mit italienischen Spezereien. (Wir lieben die Taralli Napoletani – knusprig-würzige Nusskringel, die süchtig machen.) Außerdem hat das Lokal jetzt einen verträumten Garten mit Salettl, in dem gelegentlich Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Ansonsten ist das Capperi! seinem Konzept treu geblieben: Es gibt keine Karte, dafür täglich zwei frische Pastagerichte. (Ein Teller von den Orecchiette ai finocchi e prosciutto und eine Karaffe vom Hauswein – und die Welt ist in Ordnung!) Dazu eine kleine Auswahl an Antipasti und hausgemachten Dolci. Die Zutaten für ihre Kreationen lässt sich die Hausherrin zum Großteil aus der alten Heimat liefern. Warum? „Koste einmal eine Melanzani aus Kampanien! Dann schmeckst du den Unterschied.“ Wir haben gekostet - da ist was dran.