Graz: Neue Gerüchteküche als Gerücheküche
Gerüchteküche
Michael Wankerl eröffnete sein erstes eigenes Restaurant in Graz: moderner Bistrostil, pfiffig, unkompliziert und 100 Prozent regional.
Aus dem Caperi wurde die Gerüchteküche. Dort, wo früher italienische Küche serviert wurde, hat nun Michael Wankerl sein kulinarisches Wohnzimmer eröffnet. Klein, gemütlich, ein paar einfache Holztische für maximal 26 Gäste – so könnte man auch in einer typischen Osteria in Friaul essen.
Die Karte ist bewusst überschaubar, und nur die frischesten Produkte der Saison aus der Region werden verwendet. „Garnelen, Kobe-Rind oder Mangos gibt es bei mir nicht, dafür aber Berglamm aus Weiz, Flusskrebse und heimische Fische aus Stegersbach oder Obst und Gemüse von den Schulschwestern in Graz.“ Auch beim Wein verlässt der Deutsche ausgetretene Pfade, nur biodynamische Winzer aus Österreich und der slowenischen Stajerska dürfen bei ihm auf die Karte.
Passend für die Wintertage serviert Michael Wankerl Hühnersuppe mit Räucheraromen, Hühnerfleischstücken und weichem Dotter oder gehaltvolle Selleriesuppe mit Croutons und Petersilie. Veggie-Fans freuen sich über die Gemüsevorspeise: knackige Pastinake und Karotte verstehen sich gut mit der Konsistenz der krossen Pumpernickelwürfel. Zartrosa Geflügelleber wird mit cremigem Petersilienpüree und Jus kombiniert, das zarte Schweinsbackerl mit Karotten und Erdäpfeln, unterlegt mit Vanillearoma. Über allen Gängen schweben die passenden Aromen: rauchig, (ge)würzig, fruchtig. Eine Küche der Gerüche.