Insider Salzburg: Sven Jungclaus

Früher haben die Schneider ihr Wissen geheim gehalten, damals hat man sich seine Garderobe vom Handwerker anfertigen lassen. Bei mir können die Kunden einen solide gefertigten Grundschnitt erwerben. Nostalgie erlebt man am ehesten in der Steingasse, am Kajetanerplatz und am Erhard Platz im Nonntal. Nicht zu vergessen natürlich die Schranne. Hier trifft sich ganz Salzburg, je früher umso authentischer.

Das Andräviertel ist gerade für Stadt-Salzburger schon lange kein Geheimtipp mehr. Es gibt viele kleine Geschäfte, die mit viel Hingabe geführt werden. Und obwohl sich die großen Handelsketten und Touristenshops langsam auch den Weg durch die Linzergasse bahnen, ist das Andräviertel bisher noch verschont geblieben.

Einkaufen gehe ich eher selten, da ich mir viel von meinem Gewand selbst schneidere und sonst nicht gerade ein Sammler bin. Ich habe lieber wenige, dafür aber hochwertige Dinge. Etwas, das auch eine Bedeutung hat und nicht seelenlos ist. So etwas findet man zum Beispiel im Favorite Kamer in der Paris-Lodron-Straße. Ein gutes Essen mit herzlicher Bewirtung gibt es bei Gustav (Wolf-Dietrich-Straße 33). Das vegane Restaurant überzeugt mit seinen feinen cremigen Suppen auch einen Fleischesser wie mich. Und wenn es doch einmal ein guter Burger sein darf, dann bitte einen von Ludwig im Bruderhof an der Linzergasse (Nr. 39). Hier herrscht ein besonderes Ambiente, in dem sich Jung und Alt sichtlich wohl fühlen.

Als ehemaliger Gewandmeister der Salzburger Festspiele fällt mir Frau Dr. Rabl-Stadler ein. Sie ist der Inbegriff von Salzburger Tradition, zugleich aber weltoffen und auch modern. Und da ich in direkter Nachbarschaft der Stiegl-Brauerei wohne, möchte ich noch Herrn Kiener hinzufügen. Ich kenne ihn zwar noch nicht persönlich, aber die Veranstaltungen in der Brauerei tun viel für die Tradition und das Brauchtum.

Das Restaurant 28 in der Neutorstraße 28 hat eine ehrliche Speisekarte und ist herrlich entspannt.

Der Mönchsberg Kiosk an der Rückseite vom Mönchsberg hat einen fast dörflichen Charakter und ist herrlich urig. Auch in Hellbrunn findet sich immer ein ruhiges Plätzchen zum Picknicken abseits der Massen (Fürstenweg).

Früh am Morgen mit dem Rad durch die Altstadt fahren. Da nehme ich gerne einen Umweg in Kauf und radle über den Residenzplatz, durch die Goldgasse oder die Steingasse. Das sind immer wieder Highlights.

Das Hotel Auersperg hat einen wunderschönen und ruhigen Garten. Hier sind auch Nicht-Hotelgäste willkommen. Die Zimmer sind sehr hochwertig, gemütlich und mit viel Gespür eingerichtet. Außerdem gibt es einen traumhaften Ausblick vom Spa auf der Dachterrasse.