
Insiderin Niederösterreich: Sabine Felix
Die Seiferei
Ringelblume, pannonischer Safran, weißer Mohn. Im Arbesthal produziert Sabine Felix Naturkosmetik mit Zutaten aus der Region. Ihr Label: Die Seiferei.
In Ihren Pflegelinien verarbeiten Sie Pflanzen und Kräuter aus der Region. Wie duftet der Seiferei-Sommer 2015?
Wenn es richtig heiß ist, bevorzuge ich frische, zitronige, grüne Düfte. Wie den Raumduft "Kokett" aus meiner Serie "Im Garten der Sinne". Auch die Linie "Duft liegt in der Luft" mit dem Raumduft "Zitrus" ist eine passende Beduftungsmöglichkeit. Dabei fühlt man sich wie bei einem Spaziergang durch den Zitrushain. Für kühle Sommerabende empfehle ich den Raumduft "Opulent" mit holzigen Noten, Gewürz- und Blütenkomponenten und leichter Vanille. Er wurde in Anlehnung an eine Reise in den Orient kreiert.
Ihre Kosmetikprodukte werden mit reinen, ätherischen Ölen beduftet und kommen ohne künstliche Konservierungsstoffe aus. Erzählen Sie uns von der Produktion!
Für die Herstellung unserer Pflanzenölseifen entwickeln wir Rezepte mit qualitativ hochwertigen Rohstoffen wie Olivenöl, Mandelöl, Sheabutter und Jojobaöl. Beduftet wird mit 100 Prozent reinen ätherischen Ölen. Die Seifen werden im Kaltverfahren hergestellt und sind sechs Prozent überfettet. Sie werden in der Region Carnuntum, im Arbesthal, produziert. Die Duftkompositionen kreiere ich selbst, sie erstrecken sich über leichte, frische Düfte bis hin zu Blütenkreationen, Kräuterbouquets und sinnlich-holzigen Düften.
Welche Produzenten in der Region schätzen Sie? Wer ist auf Ihrer Wellenlänge?
Ich schätze die Winzer der Region Carnuntum, die nicht nur großartige Weine produzieren, sondern immer neue Ideen für Produkte und Veranstaltungen verwirklichen. So gibt es mittlerweile sogar den H-Gin vom Heidehof Rupp, der aus 33 Botanicals, eines davon Maisblüten, hergestellt wird. Auch die Seiferei verwirklicht gemeinsame Projekte mit Produzenten der Region. So entstand etwa die Carnuntum-Tresterseife mit Traubenkernöl, die Chardonnay-Seife mit Chardonnay aus dem Weinbaugebiet Carnuntum und auch ein Duschgel mit Traubenblütenextrakt wurde bereits kreiert.
Sie haben ursprünglich Kunst studiert. Was tut sich da in Niederösterreich? Welche Ausstellung hat Sie zuletzt beeindruckt?
In unserer Region werden verstärkt Mal- und Zeichenkurse angeboten. Das finde ich eine wichtige Entwicklung. Wenn es die Zeit zulässt, bin ich gelegentlich als Kursleiterin tätig - speziell bei Malkursen für Kinder und Jugendliche. Die letzte Ausstellung, die mich beeindruckt hat, war Pipilotti Rist in der Kunsthalle Krems. Der Ausstellungsbesuch war wie eine Reise in eine andere Welt. Die Farbigkeit der Installationen gemeinsam mit der Musik vermittelten ein Gefühl von Leichtigkeit. Das machte neugierig auf mehr.
Für Hotels entwerfen Sie individuelle Duftmischungen mit eigenem Branding. Wo übernachtet man schön?
Bliem's Wohnreich in Halbturn kann ich besonders empfehlen. Ein inhabergeführtes Hotel im Burgenland, das seinen Gästen mit Ausflugtipps zur Verfügung steht. Die dazugehörige Kochschule wird von Frau Bliem geleitet, auf dem Gebiet Wein ist der Hausherr fachkundig. Eine weitere Empfehlung ist der Birkenhof in Gols (Birkenplatz 1). Ein Hotel samt Restaurant, wo man im wunderbaren Wintergarten mit regionalen Spezialitäten verwöhnt wird.
Bliem's Wohnreich, Erzherzog-Friedrich-Straße 40, 7131 Halbturn
Entwerfen Sie einen Tag für Abenteuerlustige in Niederösterreich! Welche Stationen dürfen nicht fehlen?
Bei einem Ausflug in die Region Römerland Carnuntum sollte man eine Fahrt mit der Draisine machen. Der Weg führt von Bruck an der Leitha über Rohrau nach Petronell-Carnuntum. Anschließend würde ich einen Besuch der Graf Harrach'schen Gemäldegalerie auf Schloss Rohrau einplanen. Unbedingt auch in der Schlossmanufaktur der Familie Wagner auf selbstgemachte Schokoladen vorbeischauen! Weiter geht's zum Haydn Geburtshaus in Rohrau (Obere Hauptstraße 25), anschließend noch ein Abstecher zum Heidentor. Ein wunderbarer Platz, um innezuhalten und die Natur zu genießen. In Hainburg besucht man am besten das Livios, eine Gärtnerei mit angeschlossenem Restaurant. Die hausgemachten Mehlspeisen kann ich absolut empfehlen. Als Tagesabschluss darf ein Heurigenbesuch nicht fehlen.
Sie sind inmitten der Weinberge zuhause. Wo schmeckt Ihnen das Achterl besonders gut?
Ein gutes Achterl trinke ich am liebsten auf der Terrasse des Restaurants Bittermann in Göttlesbrunn. Das befindet sich in einer alten Dorfschule und beherbergt eine Vinothek, wo man ausgesuchte Spezialitäten aus der Region Römerland Carnuntum kaufen kann.
Vinarium Bittermann
Abt-Bruno-Heinrich-Platz 1
2464 Göttlesbrunn
+43 2162 81155
www.bittermann-vinarium.at
Ihr Lieblingsrestaurant für ein romantisches Abendessen?
Der Jungwirt in Göttlesbrunn. Er zaubert Gerichte mit regionalen Produkten. Donnerstag- und Sonntagabend ist das Überraschungsmenü mit vier, sechs oder acht Gängen besonders zu empfehlen.
Wo duftet Niederösterreich besonders gut?
Bei einem Spaziergang durch das Arbesthaler Hügelland direkt neben der Seiferei-Werkstatt. Im Frühsommer, wenn Weinblüte ist, blüht auch der Holunder. Diese beiden Düfte, gepaart mit dem Duft der Felder und Wiesen - ein herrliches Sinneserlebnis!
Arbesthaler Hügelland